Du möchtest dein Baby im Tuch oder in der Trage tragen? Damit das auch für euch beide zufriedenstellend klappt, habe ich hier die wichtigsten Punkte gesammelt, wie das Tragen deines Babys für dich als Mutter oder einer anderen Bezugsperson und deinem Kind gesundheits- und entwicklungsfördernd gestaltet werden kann.
Es gibt beim Tragen der Kinder einige Dinge, die es zu beachten gilt. Auf die folgenden Punkte sollten Eltern beim Tragen verzichten:
In den nächsten Absätzen erfährst du, worauf du achten kannst, damit sich dein Baby beim Tragen wohlfühlt und sich sein Körper bestmöglich entwickelt.
Das Baby sitzt im Tuch oder in der Trage immer so hoch, dass du seinen Kopf küssen kannst, ohne dich nach unten zu neigen. Das Ohr deines Babys sollte an deinem Herzschlag sein. So erlebt das Baby auch direkt, wie es dir geht und du kannst beruhigend auf es einwirken. Trägst du es zu tief, verfällst du ins Hohlkreuz. Das Tuch oder die Trage werden instabil, da der Weg von deinen Schultern zum Körper des Babys zu weit ist und dein Baby nicht hinreichend gestützt werden kann.
Die Trage oder das Tuch sollten deinem Kind immer von Kniekehle zu Kniekehle reichen. Nur so sackt der Po des Babys tief genug für die „M-Stellung“ in der Trage. Nur so stehen Hüftkopf und Hüftpfanne in einem optimalen Winkel zueinander und die Hüftpfanne bekommt genug Impulse, um sich gut weiter auszubilden. Wird dein Baby nicht in der Kniekehle, sondern weiter hinten am Oberschenkel gestützt, so kippt das Bein nach unten, der Hüftkopf rutscht aus der Hüftpfanne und der untere Rücken kommt zu einer Aufrichtung, die ihn belastet.
Der Rücken deines Babys sollte immer gestützt, aber rund sein. „Entlasteter Rundrücken“ nennt man das. Das wird erreicht, indem man außer der Knielinie auch die Schulterlinie ausreichend stützt und das Tuch gleichzeitig den Rücken sanft aber sicher stützt. So erreicht man die Hockanspreizhaltung, die von vorne betrachtet ein M zeichnet.
Ist der Nacken hinreichend gestützt, kann der Kopf frei bleiben. Dein Kind kann immer frei atmen und kann die Welt von Mamas Brust (oder von einer anderen Bezugsperson) aus geschützt beobachten. Stützt man fälschlicher Weise den Kopf, kann das Kind diesen nicht frei bewegen und es kommt zu Verspannungen. Außerdem sackt das Kind in sich zusammen, wenn man statt der Schultern- Nackenpartie den Kopf stützt!
Dein Baby sollte NIE in die Menge hinein getragen werden. Zum einen wird dein Baby so nicht physiologisch gesund getragen, wenn es nach vorne blickt. Zum anderen setzt du deinem Kind eine Reizüberflutung aus. Wir nutzen quasi unser Kind, um uns abzuschirmen, dabei sollten wir das Kind vor zu vielen Eindrücken abschirmen.
Wenn du dich mit deinem Kind in der Trage oder dem Tuch nach vorne beugst, sollte dein Baby den Kontakt zu deinem Körper nicht verlieren. Tut es das, ist das Tuch oder die Trage nicht korrekt gebunden. In jedem Fall empfiehlt es sich, sich eine Trageberaterin ins Haus zu holen, wenn das finanziell machbar ist. Die Kosten belaufen sich auf ca. 30,- Euro pro Stunde. Sie kann sowohl die richtige Trage für euch finden, bzw. die richtige Bindetechnik mit euch erarbeiten. Es gibt nichts Schöneres, als das Tragen deines Babys in der Trage oder im Tuch, wenn das für euch beide gewünscht ist. Aber es sollte passen, dann macht es viel Freude und wird eine unvergessliche und prägende Zeit für euch beide!