Die ersten Monate als frischgebackene Eltern sind eine aufregende und manchmal herausfordernde Zeit. In dieser neuen Lebensphase wird eure Partnerschaft auf eine ganz besondere Probe gestellt. Vielleicht fragst du dich, wie du und dein Partner trotz der vielen neuen Aufgaben und des Schlafmangels als Team stark bleiben könnt. In diesem Artikel erfährst du praktische Tipps und wertvolle Ratschläge, wie ihr eure Beziehung stärken und gemeinsam die Freuden und Herausforderungen des Elternseins meistern könnt. Lass uns gemeinsam erkunden, wie ihr Babyeltern als Paar harmonisch und glücklich bleibt, während ihr euer Kind großzieht.
Fehlt euch eure frühere Paarbeziehung? Seht ihr euch nur noch als Mama und Papa? Kein Wunder, denn euer Start als junge Eltern war sicher überwältigend und hat wahrscheinlich vieles von dem überlagert, was euch früher verbunden hat. Vielleicht müsst ihr eure Gefühle füreinander erst wieder neu erlebbar machen.
Ja, das klingt banal. Was wir meinen ist „Qualitätszeit“, nicht nur Zeit, um anstehende Probleme zu lösen. Überlegt, was ihr vor der Zeit mit Baby gerne zusammen unternommen habt. Was war der „Kitt“ eurer Beziehung? Setzt genau dort wieder an.
Wichtig ist, diese neue Phase einerseits zu akzeptieren, gleichzeitig aber auch eine regelmäßige Paarzeit einzubauen, um einander nicht aus den Augen zu verlieren. Vielen Paaren hilft es, einen Abend pro Woche festzulegen, an dem sie sich bewusst aufeinander konzentrieren, sich in Ruhe unterhalten und eine schöne Zeit zu zweit verbringen.
Wann habt ihr das letzte Mal über eure Gefühle und das, was euch bewegt, gesprochen? Nutzt dafür eine Zeit, zu der euer Kind definitiv schläft. Verabredet euch. In keinem Fall solltet ihr das Gespräch mal so zwischendurch führen.
Hilfreich ist es, wenn ihr feste Gesprächsregeln einführt: Jeder hat eine vorher festgelegte Redezeit, die vom anderen nicht unterbrochen werden darf. Diese Regeln haben den Vorteil, dass ihr nicht sofort in festgefahrene Gesprächsmuster verfallen, die häufig nicht viel Neues bringen.
Der schönste Abend zu zweit verfehlt seine Wirkung, wenn Ihr unterschwellig auf den anderen ärgerlich sind. Störungen gehen vor. Teile mit, was du gerade ganz akut auf dem Herzen hast. Und zwar vorher, nicht während des romantischen Abendessens.
Besonders während der Stillzeit haben viele Mütter noch zu sehr mit sich und ihrem veränderten Körper zu tun, als dass sie sich nach Sex nach der Geburt sehnen. Aber sie wollen Nähe und Zärtlichkeit. Zu einer harmonischen und innigen Partnerschaft führt auch streicheln, kuscheln, küssen. Denkt daran, wie ihr mit eurem Kind umgeht: wie viele Streicheleinheiten bekommt es eigentlich von dir, wie viel dein Partner*in? Natürlich braucht euer Kind Zuwendung, aber es muss nicht permanent im Mittelpunkt stehen. Sorgt für die richtige Balance.
Sind deine Bedürfnisse nach Körperkontakt und Zärtlichkeit noch ganz auf das Baby gerichtet? Fehlt dir dieser Kontakt mit deinem Partner*in nicht? Dann überlege, woran es liegen könnte. Vielleicht bist du ständig müde oder fühlst dich noch nicht wohl in deinem "neuen" Körper. Sprich mit deinem Partner darüber, denn andernfalls fühlt er sich womöglich zurückgewiesen und dadurch verletzt.
Bist du enttäuscht, weil deine Partnerin noch kein oder nur wenig Interesse an Körperkontakt und Sex zeigt? Bist du eifersüchtig auf das Baby? Sprich unbedingt mit deiner Partnerin über deine Gefühle. Manchmal reicht es schon, die Gefühle auszusprechen, um wieder Nähe zu empfinden. Und vielleicht findet ihr dann auch andere Formen der Zärtlichkeit, die euch beiden guttun.
Eventuell ist es aber auch der Vater, der kein Interesse an Körperkontakt und Sex hat, weil er die Partnerin jetzt in erster Linie als Mutter wahrnimmt. Auch dann habt ihr dringenden Gesprächsbedarf. Doch seid bitte ganz besonders achtsam, weil es bei diesem Thema ein hohes Verletzungspotential gibt. Seid in jedem Fall freundlich und wertschätzend miteinander und holt euch Hilfe, falls ihr das Gespräch lieber mit einem Experten fortsetzen wollt. Wenn ihr jetzt in eure Partnerschaft investiert, wird sich das sehr positiv auswirken – auf euch und auf euer Kind.
Viele Mütter spüren um den sechsten Monat herum eine gewisse "Babymüdigkeit". Fühlen sich angebunden durch das fortwährende Stillen, möchten nicht mehr nur in Babysprache reden oder sich mit anderen Müttern und Vätern über Windeln & Co. austauschen. Das ist völlig normal. Jetzt heißt es: persönliche Freiräume entwickeln! Sich endlich mal wieder einen Abend nur für sich gönnen. Und zwar in Absprache mit deinem Partner*in – der/die vermutlich ähnliche Wünsche hat. Erst wenn du dich als autonomes Wesen wahrnimmst und dich in deiner Haut wieder wohlfühlst, entfaltest du wieder die Sehnsucht nach Nähe und Geborgenheit. Für Väter ist das meist einfacher, weil sie sich einerseits körperlich nicht verändern und andererseits tagsüber weiter in ihrem beruflichen Umfeld sind. Unterstützt also eure Partnerin, in dem ihr euch ums Baby kümmert und ihr dadurch kleine Auszeiten ermöglicht. Oder solltet ihr euch jetzt um einen Babysitter kümmern?
Viele Beziehungen scheitern, weil Paare oft nicht den Mut haben, über ihre Bedürfnisse und Wünsche offen zu sprechen. Wenn ihr ein Gespräch gut vorbereitet, funktioniert das Miteinander reden umso besser, statt seinem Ärger einfach nur spontan Luft zu machen. Unsere hilfreiche Checkliste "Glückliche Beziehung: Liebespaar bleiben" bietet eine spannende Übung, mit der ihr als Paar lernt, über eure eigenen Bedürfnisse zu sprechen und sie zu erfüllen.
Nach der Zeit zu zweit ist man plötzlich zu dritt, zu viert, zu fünft... Aus dem Paar werden Eltern. Wie schafft man es im Alltag, den Blick für einander nicht zu verlieren und ein Paar zu bleiben? Unser Video-Tutorial beschäftigt sich mit diesen Fragen und gibt Tipps, wie Eltern eine gute Partnerschaft gestalten können.
Frischgebackene Elternpaare haben oft den Anspruch, alles alleine zu schaffen. Aber schon ein alter Spruch sagt: Es braucht ein ganzes Dorf, um ein Kind großzuziehen. Baut euch ein Netzwerk auf. Ihr bekommt dadurch nicht nur wichtige Unterstützung, sondern auch viele Impulse für euch und euer neues Leben als Mutter und Vater.
Macht dich das "Projekt Kind" nicht mehr allein glücklich und du wünscht dir Besprechungen, Kundengespräche und den Kontakt zu den Kollegen zurück? Vielleicht ist es möglich, bereits während der Elternzeit eine Urlaubsvertretung zu übernehmen oder Teilzeit zu arbeiten. Womöglich möchte auch dein Partner*in die Planung der Elternzeit an deine Wiedereinstiegswünsche anpassen. Sprecht darüber. Auch mit euren Chefs.
Entgegen deiner früheren Planung kannst du dir eine baldige Rückkehr in den Job zurzeit gar nicht vorstellen? Es ist sehr gut möglich, dass sich durch dein Baby alles verändert hat, denn das Muttersein erfüllt dich ganz und gar. Kläre mit dir selbst und deinem Partner*in vor allem zwei Aspekte und nehme gegebenenfalls danach Kontakt zu deinem Arbeitgeber auf
Hast du als Vater Elternzeit beantragt? Nein? Fühlt sich die Entscheidung noch richtig an? Verspürst du manchmal eine leichte Eifersucht, wenn deine Partnerin ganz erfüllt vom Alltag mit dem Baby spricht? Bitte prüfe, ob Väter-Monate für dich nicht doch möglich sind. Laut Gesetzgeber musst du die Väter-Monate sieben Wochen vorher beantragen. Sprich mit deiner Partnerin über ihre Wünsche und danach mit deinem Arbeitgeber.
Siehst du dich eher als Ernährer, der am Wochenende zwar auch etwas unternimmt mit Frau und Kind, sonst aber eher im Abseits steht? Sofern du als Vater stärker teilhaben möchtest, dann sprich unbedingt über deine Wünsche und Gefühle. Schnellstmöglich. Sonst wird deine Partnerin dein distanziertes Verhalten womöglich als Mangel an Interesse deuten. Frage dich aber bitte auch ganz ehrlich, wie viel Verantwortung du wirklich übernehmen möchtest und kannst. Denn Verantwortung kostet in jedem Fall Zeit und Energie.
Bist du als Mutter enttäuscht darüber, dass dein Partner sich – in deinen Augen – zu wenig um das Baby kümmert und zu wenig Interesse zeigt? Sprecht darüber. Ist das auch seine Einschätzung? Möchte er eine Veränderung? Frage dich bitte ganz selbstkritisch, ob du ihn auch "lässt". Vielleicht bist du unbewusst zur "Gatekeeperin" geworden, die darüber bestimmt, wie und wie häufig der Kontakt zwischen Papa und Baby stattfindet?
Wenn die Konflikte, die in der neuen Paar-Phase entstehen, nicht gelöst werden können, entsteht eine Krise. Dann braucht ihr jemanden von außen, der euch hilft, wieder auf den richtigen Weg zu finden. Manchmal reicht es, einen guten Ratgeber zu lesen und die Beziehung wieder bewusster zu pflegen. Viele gute Strategien und Erfahrungsberichte dazu, versammeln mein Mann und ich in unserem Buch „Babybrei und Bettgeflüster“ (Melanie und Simon Schüer). Zusätzlich ist der Ehe-Sofa-Kurs „Wir beide“ (http://www.family.de/kurs/) eine tolle Unterstützung. Doch in manchen Situationen ist es auch nötig, persönlich mit einer neutralen Person zu sprechen. Es ist so normal, dass wir uns in wichtigen Lebensaufgaben beraten lassen – Hauskauf, Berufswahl, Lernprobleme ... nur bei unserem Paarleben, das doch noch viel wichtiger ist, meinen wir, alles allein schaffen zu müssen? Deshalb, bitte kein falscher Stolz! Ehe- oder Paarberatung zu nutzen ist kein Zeichen für Versagen, sondern dafür, dass man die Beziehung wichtig nimmt und aktiv daran arbeitet. Auf >>www.dajeb.de kann man unter „Beratungsführer online“ seine Postleitzahl oder seinen Ort angeben und dann nach Ehe-und Familienberatungsstellen suchen. Diese Angebote sind kostenlos und oft sehr hilfreich.
Wichtig ist, in den anstrengenden Zeiten des Lebens nicht zu vergessen, dass alles im Fluss ist, dass auch wieder andere Zeiten kommen werden. Und, dass es sich lohnt, zusammenzuhalten, auch, wenn es gerade überhaupt keinen Spaß macht. Ein toller Film, der einem in schwierigen Zeiten in Erinnerung ruft, wie wertvoll eine lange Beziehung ist, ist „Wie ein einziger Tag.“ Manchmal hilft es, sich vorzustellen, wie man als älteres Paar zufrieden mit den erwachsenen Kindern und vielleicht schon Enkelkindern im Garten sitzt oder ganz in Ruhe zu zweit auf einer Parkbank die Ruhe genießt und stolz auf das zurückblickt, was man gemeinsam aufgebaut hat.
Die Krise, die durch die riesigen Veränderungen des Elternwerdens entstanden ist, muss nicht das Ende bedeuten. Wichtig ist, sich erst einmal einzugestehen, dass eine neue Lebensphase begonnen hat – auch für die Paar-Beziehung. Wenn man diese Herausforderung gemeinsam meistert, dann kann daraus eine reifere, tiefere Liebe wachsen. Der Wechsel von dem Fokus auf einander zum Fokus auf etwas anderes, das beide gemeinsam gestalten (hier: die Familie) ist eine ganz natürliche Entwicklung. „Lieben heißt nicht, sich in die Augen zu sehen, sondern gemeinsam in die gleiche Richtung zu blicken.“ erkannte Antoine de Saint-Exupéry.
Die Liebe zwischen zwei Menschen durchläuft viele verschiedene Phasen: Am Anfang steht die Verliebtheit, in der die Hormone verrückt spielen und die Verliebten auf Wolke sieben schweben. Eine wunderschöne, aufregende Zeit – aber begrenzt, und das ist ganz normal! Irgendwann kehrt der Alltag ein. Jetzt kann sich aus Verliebtheit langsam Liebe entwickeln: Eine Zuneigung, die nicht hauptsächlich auf Gefühlen, sondern auf einer Entscheidung für einander basiert. Wenn dann ein Kind auf die Welt kommt, ist da plötzlich noch mehr Alltag und weniger Zweisamkeit. Erotik und Romantik weichen schlaflosen Nächten und Tagen mit viel harter Arbeit und auch immer mal mit Konflikten. Diese Veränderung trifft das Paar mit voller Wucht.