Nicole, 41, hat drei Kinder (4, 7 und 10) und feiert gern Geburtstage. Aus Erfahrung kann sie sagen: Kinder brauchen keine Mega-Events um glücklich zu sein.
„Neulich habe ich gelesen, dass nun auch schon zum ersten Geburtstag eines Kindes über zehn Kinder und deren Mütter eingeladen werden. Wie übertrieben! In dem Alter freuen sich die Kleinen doch noch am meisten darüber, dass das Geschenkpapier so herrlich knistert. Aber irgendwie ist das schon bezeichnend, es soll immer mehr, immer besser werden. Und ab dem vierten Geburtstag geht den Müttern dann die Luft aus und sie feiern im Indoor-Spielplatz. Das finde ich gruselig. Ich weiß noch, dass ich als Kind selbst diese Kinogeburtstage so langweilig fand. Da saß man mit fünf bis sechs Kindern nebeneinander und es gab keine Spiele, keine richtigen Gemeinsamkeiten. Wir feiern die Kindergeburtstage bei uns zu Hause eher ganz traditionell. Schokoladenwettessen, Topfschlagen. Das macht auch heute noch Spaß. Da ich voll berufstätig bin, nehme ich mir immer frei und plane sorgfältig. Meist helfen aber auch mein Mann und meine beste Freundin mit. Auch für uns Erwachsenen sind die Geburtstage echte Highlights, an die wir uns gerne erinnern – auch wenn sie anstrengend sein können. Unsere goldene Regel: immer nur so viele Kinder einladen, wie alt das Geburtstagskind geworden ist. Unsere Große hat im letzten Jahr ein Sommerfest gemacht, da durften dann zehn Freundinnen bei uns im Garten in Zelten schlafen. Vorher gab es noch eine Nachtwanderung und Stockbrot über dem Grill. Davon erzählen sie sich heute noch. Und die Eltern fanden die Tasse Kaffee beim Abholen und den kurzen Schwatz prima, denn man sieht sich ja sonst kaum noch. Es geht doch um das gemeinsame Miteinander und natürlich um das Geburtstagskind, dass an diesem Tag im Mittelpunkt stehen soll und gefeiert wird. Oft habe ich das Gefühl, dass diese aufwändigen Feiern gar nicht für die Kinder gemacht werden, sondern für die Eltern, die damit angeben, was für eine teure Veranstaltung sie stemmen können und so eine Art Wettbewerb machen. Das ist doch traurig.“