Anja, 32, ist die Mutter von zwei fröhlichen Kindergartenkindern (3 und 5 Jahre alt). Das ein eigenes Zimmer für die Eltern reserviert sein soll, findet sie völlig überflüssig.
„Ich finde die Diskussion um ein eigenes Reich für Eltern tatsächlich etwas merkwürdig. Mein Name steht auf dem Klingelschild zu Wohnung. Gemeinsam mit meinem Mann habe ich sie eingerichtet und ich fühle mich in jeder Ecke wohl. Klar, die Kinder sind häufig im Wohnzimmer. Das gehört doch dazu! Es ist bei uns ganz bewusst keine „gute Stube“, in der sich nur Besuch aufhalten darf, es ist das Zimmer, in dem die Familie wohnt und lebt. Auch die Kinder sollen sich hier wohlfühlen. Jedes hat im Regal einen Korb, in dem es auch dort Lieblingsspielzeug aufbewahren kann. Am Abend müssen die Kinder ihren Kram weg räumen – egal, wo sie genau spielen. Und klar, im Wohnzimmer habe auch ich meine Bücher, dort stehen unsere CDs und auch die Stereoanlage. Mittlerweile sind die Kinder alt genug und wissen, dass es eben bestimmte Schubladen und Bereiche in der Wohnung gibt, die für sie tabu sind. Als sie klein waren, hatten wir natürlich die Türen dort gesichert, wo es gefährlich werden konnte, also beim Putzmittelschrank und die Schublade mit den scharfen Messern. Ansonsten mussten sie das Wort „Nein“ lernen. Klar, das ist ein wenig anstrengend. Aber wer sich die Mühe macht und gemeinsam mit den Kindern jeden Abend dafür sorgt, dass das Heim auch wieder „elterntauglich“ ist, der braucht doch keinen eigenen Platz in der eigenen Wohnung. Sind die Kinder im Bett, dann ist das Sofa unser gemeinsamer Eltern-Wohlfühl-Rückzugsort.“