Format: Artikel – Schreibfeder auf dem Tisch
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Der Laufstall - sicherer Spielort für Babys?

Autorin - Sandra Lößl

Das Baby ablegen, um mal die Hände frei zu haben – das ist nicht immer so leicht. Manche Babys möchten lieber auf Mamas/ Papas Arm sein und spielen nur ungern allein. Hier kann ein Laufstall ein schöner Rückzugsort für Babys sein. Anders, wie der Name sagt, ist er allerdings wenig geeignet für Kinder, die schon Laufen können oder bereits einen starken Bewegungsdrang haben. Für kleine Babys bis zum Alter von ca. neun Monaten kann der Laufstall ein wunderbarer Ort zum Spielen sein. Und für die Eltern ist es sehr praktisch, wenn sich das Kind zwischendurch ein wenig allein beschäftigt. So hat man die Hände frei, um etwas zu erledigen oder kann einfach mal durchschnaufen.

Lesezeit: Etwa 4 Minuten
Ausschnitt Laufstall Gitterbett. Kuscheltier klemmt zwischen den Stäben.

Wie kann ich mein Kind an einen Laufstall gewöhnen?

Damit ein Baby den Laufstall wirklich als einen Ort erlebt, an dem es sich gerne aufhält, solltest du auf einige Dinge achten:

Alle Bedürfnisse befriedigt?

Kein Kind spielt gerne allein, wenn die Grundbedürfnisse nicht gestillt sind. Hierzu gehören eine saubere Windel, ein gefüllter Bauch und ausreichend Schlaf. Vielleicht hast du schon ein Gefühl dafür entwickeln können, wann dein Baby besonders zufrieden ist, z.B. nach einem Schläfchen oder nach dem Stillen. Nutze diese Zeit, um das Baby glücklich und zufrieden in sein Ställchen zu legen.

Nimm dir Zeit – bleib da

Auch das Bedürfnis nach Nähe ist ein wichtiges Grundbedürfnis von Babys, wobei dieses von Kind zu Kind sehr unterschiedlich stark ausgeprägt sein kann. Manchen reicht es, Mama oder Papa zu sehen oder zu hören, andere wollen am liebsten den ganzen Tag auf dem Arm verbringen. Wenn dein Kind ungern alleine liegt, versuche es zuerst mit kleinen Spielsequenzen. Lege dein Kind regelmäßig kurz in sein Ställchen – wichtig ist hier wie oben beschrieben, dass es gut gelaunt ist. Bleibe bei ihm und sprich oder spiel mit ihm.

Nah bei dir – das mobile Ställchen

Euer Zuhause hat mehrere Etagen? Wenn du den Laufstall mitnimmst, ist dein Kind näher bei dir. Es kann dich besser sehen. Mobile Laufställe kannst du mitnehmen. Du kannst dein Baby also ganz nah neben dir abstellen und mit ihm Blickkontakt halten, auch wenn du selbst die Etage wechseln möchtest. Besonders kleine Babys kann das entspannen und ihnen die nötige Nähe geben, um einen Moment alleine zu spielen.

Tröste dein Baby zunächst im Ställchen

Weint dein Baby im Ställchen, kannst du zunächst versuchen es dort zu trösten. Sprich beruhigend auf es ein, leg ihm die Hand auf den Bauch oder streichle es. Manche Babys können sich dadurch wieder beruhigen und einige Zeit im Ställchen genießen. Wenn das nicht wirkt, lass es nicht weiter weinen, sondern nimm es wieder heraus.

Interessante Spielsachen

Spielsachen, die für das Baby interessant sind und seinem Entwicklungsstand entsprechen laden zum Spielen ein. In unserem Artikel >>Laufstall - Spaß und Spiel für Babys findest du interessante Spielideen für die unterschiedlichen Alternsgruppen.

Lieblingsstücke

Wenn dein Baby schon größer ist, hat es vielleicht schon ein Lieblingsstück, wie z. B. ein Schnuffeltuch oder ein Kuscheltierchen. Lege ihm dieses immer mit in seinen Laufstall. Diese sogenannten Übergangsobjekte können Kindern Trost bieten und geben ihm Sicherheit. Auch ein Schnuller kann kurzfristig trösten, sollte aber nicht als Ersatz für das Bedürfnis nach Nähe eingesetzt werden.

Macht euch keinen Druck

Es gibt natürlich auch Babys, die ein Ställchen gar nicht akzeptieren. Versuche hier entspannt zu bleiben. Mit Druck kannst du es nicht an seinen neuen Aufenthaltsort gewöhnen. Manchmal hilft es, den Laufstall ein paar Tage zu ignorieren. Wenn dein Baby einen wichtigen Entwicklungsschritt gemacht hat, liegt es vielleicht (wieder) gerne darin. Möchte das Baby gar nicht in den Laufstall, kannst du es mit einer Spielecke in einem Zimmer versuchen. Es gibt auch Babys, die lieber auf dem Fußboden liegen. Das ist vor allem der Fall, wenn dein Kind motorisch schon so weit ist, dass es sich durch ein Ställchen in seiner Bewegungsfreiheit eingeschränkt fühlt.

Dein Baby möchte sich gar nicht ablegen lassen?

Alleine zu spielen ist gar nicht so leicht, wie wir uns das vorstellen. Manche Babys haben ein großes Bedürfnis nach Nähe, lassen sich nur unter Protest ablegen und tun sich schwer, sich alleine zu beschäftigen. Das ist bis zu einem gewissen Grad ganz normal. Hier kannst du dir Unterstützung in einer Beratungsstelle holen, wenn du das Gefühl hast, durch dein anhängliches Baby selbst zu kurz zu kommen oder du dich belastet fühlst. Sogenannte „Schreibabyberatungen“ oder Beratungsstellen für Kinder von 0 – 3 Jahren unterstützen dich hier Schritt für Schritt.