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Laufstall – Spaß und Spiel für Babys!

Autorin - Sandra Lößl

Der Name „Laufstall“ ist eigentlich ein wenig irreführend. Im Prinzip möchte ein Kind, das bereits laufen kann, nicht mehr viel Zeit in einem solchen Ställchen verbringen. Es möchte seinen Eltern hinterher laufen, seine neuen Fertigkeiten immer und immer wieder ausprobieren und braucht dafür ausreichend Bewegungsfreiheit. Eine gute Möglichkeit, einen Laufstall zu nutzen, gibt es jedoch für Kinder, die noch nicht laufen oder krabbeln können. Gerade für das erste Lebenshalbjahr kann das Ställchen ein Raum sein, in dem sich dein Baby geborgen fühlt und in deiner Nähe sein kann. Du hast dabei für einige Zeit die Hände frei und dein Kind gut im Blick.

Lesezeit: Etwa 6 Minuten

Vorteile des Laufstalls

Näher bei Mama / Papa

Viele Babys wollen Mama oder Papa ganz nah bei sich haben, wenn sie spielen. Auf dem Wohnzimmerboden liegen, während die Eltern kochen – Fehlanzeige? Das ist oft viel zu weit entfernt. Einen Laufstall (mit Rollen) kannst du oftmals einfach mit in den Raum nehmen, in dem du gerade bist. Wenn du ihn auf die hohe Stufe stellst (die meisten Laufställe sind höhenverstellbar), kann dich dein Kind besser beobachten. Das gibt Sicherheit. Da dein Baby ja größer wird ist es wichtig, den richtigen Zeitpunkt nicht zu verpassen, um den Ställchenboden wieder runter zu stellen.

Ältere Geschwister

Sind ältere Geschwister da, ist das für das Baby erstmal eine Bereicherung. Für Eltern aber ist das oftmals ganz schön anstrengend. Überall liegen Kleinteile vom „Großen“ rum. Hier gibt es Playmobil und Legoteile, die das Baby verschlucken könnte und die dann im Laufstall nichts zu suchen haben. Auch wenn die „großen“ Geschwister selbst noch klein sind und nicht verstehen, dass sie mit dem Baby vorsichtig umgehen müssen ist es sinnvoll, dem Baby in einem Laufstall seinen eigenen Bereich zu geben, in dem es ganz sicher ist.

Ein Moment der Ruhe für die Eltern

Wenn du gerade nicht die Zeit hast auf dein Baby zu sehen, weil du mit etwas anderem beschäftigt bist, ist dein Kind im Laufstall gut aufgehoben. Hier ist es sicher und kann mal einen Moment unbeaufsichtigt sein, wenn du z.B. auf der Toilette bist oder dich auf etwas konzentrieren musst. Es ist jedoch sinnvoll immer darauf zu achten, wie es deinem dort Kind geht. Manchmal kann es sich in den Gitterstäben „verheddern“. Auch wenn das Baby quengelig wird, solltest du nach ihm sehen.

Haustiere

Es gibt Haustiere, die nicht sehr verständnisvoll auf die Ankunft eines neuen Familienmitglieds reagieren oder einfach zu ungestüm im Umgang mit dem Baby sind. Hier kannst du mit dem Laufstall eine Tabuzone schaffen und dein Kind von schlabbernden Hunden oder kratzenden Katzen schützen.

Babys eigenes Reich

Je früher du dein Baby an den Laufstall gewöhnst, umso mehr wird es ihn zu schätzen wissen. Lege es in den Wachphasen immer wieder hinein und gestalte den Laufstall für das Kind ansprechend. Babys fühlen sich meist wohl in der Umgebung, die sie bald kennen und lieben lernen. Natürlich gibt es auch Babys, die das Ställchen nicht mögen. Hier kannst du eine langsame Gewöhnung versuchen. Mehr hierzu in unserem Artikel Der Laufstall - sicherer Spielort für Babys

Wie gestalte ich den Laufstall sicher?

Wie im Bettchen ist es auch im Laufstall wichtig, dass du auf ausreichende Sicherheit achtest. Verzichte auf Kissen, in denen sich dein Kind verlieren könnte. Am Anfang kannst du noch ein Nestchen in den Laufstall geben. Das macht es für dein Baby gemütlich. Fängt dein Kind jedoch an sich zu drehen oder zu kreiseln kann es sinnvoll sein dieses zu entfernen, da sich manche Kinder darin „verheddern“.

Spielideen für den Laufstall

Die ersten Lebenswochen

Die ersten Lebenswochen verbringt dein Kind vermutlich viel auf deinem Arm oder schlafend im Bettchen. Aber auch der Laufstall kann in den noch kurzen Wachphasen genutzt werden. Dabei ist es wichtig, dass das Baby sich wohl und sicher fühlt. Solange es noch viel auf dem Rücken liegt und sich eher wenig bewegt, ist eine gepolsterte Unterlage sinnvoll. Du kannst ein Mobile über dem Laufstall anbringen. Wähle ein einfaches Modell ohne Musik und elektrische Bewegung, denn es reicht ein kleiner Windhauch, damit sich dein Baby über die Bewegungen des Spielzeugs freut.

Ab ca. vier Monaten

Ab ca. vier Monaten passieren in der Entwicklung wichtige Dinge. Zum einen entdeckt dein Baby seine Hände als Greifwerkzeug, zum anderen fängt es langsam an sich auf die Seite und später auch auf den Bauch und zurück zu drehen. Hier erobert es Stück für Stück sein „Ställchen“. Nun sollte die Unterlage im Laufstall eher fest und griffig sein. Hast du für den Anfang ein Nestchen am Gitter angebracht, kannst du es jetzt entfernen. So kann das Baby mehr sehen und die Gefahr des „Verhedderns“ ist nicht gegeben.

  • Spiegelfolie. Liegt dein Baby schon gerne auf dem Bauch kannst du an zwei oder drei Stäben eine Spiegelfolie anbringen. So kann sich das Kind in Bauchlage oder Seitenlage ansehen. Das macht Spaß.

  • Greiflinge. Stelle deinem Kind nun einige Dinge zum Greifen zur Verfügung. Dieses wird nun immer mehr verfeinert. Greiflinge, kleine Tastsäckchen oder Stofftiere sind hier hervorragend geeignet. Auch Küchenutensilien wie Kochlöffel, Schneebesen oder kleine Plastikschüsseln sind meist heißbegehrt.

  • Lieblingsstücke. Manche Babys haben in diesem Alter schon „Lieblingsstücke“. Ein Schnuffeltuch oder ein Stofftierchen kann dem Baby im Laufstall Sicherheit bieten.

Ab ca. sechs Monaten

In diesem Alter solltest du den Laufstall „eine Etage tiefer“ stellen, wenn er bis dahin noch in der oberen Etage befestigt war. Damit beugst du Verletzungen vor, denn ab diesem Alter (manchmal auch etwas später oder früher) beginnen Babys sich fortzubewegen. Man glaubt gar nicht, wie schnell sich ein Kind dann über den Rand eines Ställchens bugsieren kann. Alles was bisher interessant war, bleibt es auch noch eine Zeit. Außerdem interessiert sich dein Baby für:

  • Leere Kisten. Langsam beginnt das Kind sich nun auch für Behälter zu interessieren. Hier kannst du kleinere Kartons mit Dingen befüllen, die das Kind rausholen und wieder hineinstecken kann.
  • Größere Behälter. Babys macht es nun Spaß ihre feinmotorischen Fähigkeiten zu erweitern. Sie können schon mit größeren Dingen hantieren. Hier leisten kleinere Metallschüsselchen aus der Küche gute Dienste. In Rückenlage kann man da hineinschauen und spiegelt sich sogar. In Bauchlage kann man die Schüssel mit allerhand Dingen befüllen oder mit einem Kochlöffel darauf klopfen.

Grundsätzlich gilt – weniger ist mehr!

Manche Kinder sind mit einem Zuviel an Angebot überfordert. Schau, was deinem Kind gerade Spaß macht und gib ihm zwei bis drei Spielsachen in den Laufstall. Es soll ja auch noch Raum sein, damit sich das Kind drehen und kreiseln kann.