Format: Artikel – Schreibfeder auf dem Tisch
Artikel

Ein besonderes Ritual: Die Taufe

Autorin - Rose Volz-Schmidt

Ein sehr altes und zugleich festliches Ritual ist die Taufe. Früher gehörte sie ganz selbstverständlich dazu, meist schon wenige Wochen nach der Geburt. Man brachte das Kind zum Altar, ließ es segnen und dankte Gott dafür, dass Mutter und Kind die Geburt gesund überstanden haben. Die Taufe war teil des Gottesdienstes und wurde eher „nebenbei“ vollzogen.
Ihr wollt euer Kind taufen lassen? Dann macht ein Fest daraus! Unsere Infos und Tipps sollen euch bei der Vorbereitung helfen.

Lesezeit: Etwa 3 Minuten
Baby bei der Taufe

Das Taufkleid

Das kann – ganz modern – ein schöner, schneeweißer Strampler sein oder – ganz traditionell – ein echtes Taufkleid, in dessen Saume der Name des Täuflings und das Datum der Taufe gestickt werden. Diese Taufkleider werden in vielen Familien von Generation zu Generation weitergegeben. Ihr könnt eine solche Tradition beginnen – mit der Taufe eures ersten Kindes! Je nach Jahreszeit bitte auch an ein schönes Mützchen gegen Kälte oder Sonne denken.

Die Taufkerze

Die Taufkerze wird während der Taufe entzündet und darf anschließend mit nach Hause genommen werden. Sie wird dann an jedem Tauftag wieder angezündet. Ein Ritual, das man viele Jahre feiern kann und zu dem oft die Paten eingeladen werden. Fragt euren Pastor beim Taufgespräch danach – manche Gemeinden verschenken schon vorher eine weiße Taufkerze, die dann von Paten oder Eltern individuell gestaltet wird.

Essen, Trinken und Feiern nach dem Gottesdienst

Damit ihr das Fest als Eltern genießen könnt, solltet ihr die Taufe nicht zu früh planen. Empfehlenswert ist die Taufe zwischen dem 4. und 6. Lebensmonat Eures Kindes – es ist noch ein Baby, hat aber die empfindliche Phase des Neugeborenen hinter sich. Und auch du als Mutter bist  wieder bei Kräften und kannst das Fest genießen, zu dem Verwandte und Freunde eingeladen werden. Bei der Gestaltung des Festes können vor allem Paten und Großeltern unterstützen – Geschenke, Erinnerungsfotos und schöne Geschichten aus der eigenen Kindheit inbegriffen.

Die Paten

Die Tradition der Patenschaft kommt aus einer Zeit, in der Sterbefälle bei jungen Müttern nichts Ungewöhnliches waren. Die Paten versprachen bei der Taufe, sich um das Kind zu kümmern, falls den Eltern etwas zustoßen sollte. Heute sind Paten wichtige Wegbegleiter eures Kindes. Sie sind die besten Babysitter und später unterstützen oder ergänzen sie euch als Eltern in schwierigen Zeiten z.B. während der Pubertät oder in Konfliktsituationen.

Paten sind für euer Kind - und auch für euch - ein verlässlicher Ansprechpartner und eine wichtige Vertrauensperson. Manche Eltern wählen Paten deshalb lieber aus dem Freundeskreis, andere nehmen lieber ihre Geschwister. Das hängt ganz davon ab, wie stabil und nah die Beziehung ist. Bei der Entscheidung kann helfen, wenn ihr euch vorstellt, ob ihr euch zu den Paten über viele Jahre eine enge Beziehung vorstellen könnt. Wählt also eure Paten gut und einvernehmlich aus.

Last but not least: Der religiöse Kern der Taufe

In der Taufe wird symbolisch vor der Gemeinde gezeigt, dass Gott „ja“ zu eurem Kind gesagt hat. Auch die Gemeinde verspricht, das Kind aufzunehmen. Die Taufe ist ein sehr tröstliches Ritual für euch Eltern: nicht nur das Kind wird unter den Segen Gottes gestellt, sondern auch Eltern und Paten können darauf zählen, dass Gott und die versammelte Gemeinde sie bei ihrer Aufgabe behütet und begleitet. Das entlastet euch bei der großen Verantwortung, die ihr übernommen habt. Wenn ihr nicht sicher seid, ob ihr euer Kind taufen lassen könnt, weil ihr oder ein Pate nicht mehr Mitglied der Kirche seid, sprecht mit eurem Pfarrer oder Pastor. Auch im Internet gibt es unter dem Stichwort „Taufe“ zahlreiche Informationen.