Format: Artikel – Schreibfeder auf dem Tisch
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Vereinbarkeit – Job und Familie

Deine Werte und Ziele sind die Basis für deine Entscheidungen.
Die Geburt eines Kindes verändert dein Leben sehr stark. Klar. Eigene Werte werden auf den Prüfstand gestellt oder Neue entdeckt. Das ist wichtig, um den heutigen Anforderungen gewachsen zu sein, denn ein gutes Fundament ist die Basis für eine funktionierende Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Daher musst du sehr gut wissen, wer du bist, was dir wichtig ist und wo du hinwillst. Das alte Rollenmodell – Mann arbeitet, Frau bleibt zu Hause bei den Kindern- gibt es meist nicht mehr.

Lesezeit: Etwa 4 Minuten
Steuerrad vom Boot. Maritim.

Vereinbarkeit von Familie und Beruf - Vier Herausforderungen

Heutzutage hast du als Frau viele Möglichkeiten, aber dadurch einige Herausforderungen. Vier davon sind:

Das Zeitmanagement
Früher (vor dem Kind) warst du nur für dich verantwortlich und konntest meist problemlos planen. Mit Kind musst du oft flexibel sein. Beispiel: Spontane Krankheit deines Kindes, Abdeckung der Ferienzeiten von KITA und Schule,…usw.

Der eigene Anspruch
Alles – Job, Familie und Haushalt – bestmöglich hinzukriegen. Und dabei mit deinem schlechten Gewissen umgehen zu können, da du vielleicht das Gefühl hast keinem gerecht zu werden.

Finanzielle Engpässe
Wenn du nach der Elternzeit nicht mehr Vollzeit, sondern Teilzeit arbeitest.

Dein Energiekonto
Dies wird mehr gefordert, da deine Zeit meistens stark begrenzt ist, wenn du arbeitest. Damit du gut mit diesen Herausforderungen umgehen kannst ist es wichtig herauszufinden, wie viel Zeit du mit etwas verbringen möchtest und welche Gewichtung du diesem Thema in deinem Leben gibst. Deine eigene Zufriedenheit steht damit im direkten Zusammenhang: Wenn du Dinge machst, die dir wichtig sind, dann bist du auch glücklicher und kannst besser mit Planänderungen, die bei Eltern an der Tagesordnung stehen, umgehen.

So kannst du Prioritäten setzen

Schaue dir deine verschiedenen Lebensbereiche an und achte darauf, was für dich Priorität hat, was dir besonders wichtig ist und was du nicht so wichtig findest. Durch diese Übung kannst du erkennen, welche Werte dir wichtig sind und wo du etwas verändern möchtest.

Diese Lebensbereiche können Familie, Freunde, Gesundheit, Beruf/Karriere, Erfolg, Natur, Spaß,…usw. sein. Ergänze diese Bereiche gerne individuell und vergebe Punkte von 0 (nicht integriert) bis 10 (vollste Zufriedenheit) und sammle in Stichpunkten was für dich zu den Bereichen gehört und wie du Themen mehr in dein Leben holen kannst, die dir wichtig sind.

Daher nimm dir für diese wichtige Basis Zeit und stelle dir folgende Fragen und beantworte sie schriftlich, denn nur dann werden sie in deinem Kopf verankert und dein Unterbewusstsein kann dich unterstützen:

•    Wo willst du beruflich mal hin?
•    Wie stellst du dir deinen Werdegang vor?
•    Wo willst du persönlich mal hin?
•    Wie wünschst du dir dein persönliches Leben
     (z.B. Familie, Freunde, Sport)?

Persönliche Werte (wieder) erkennen

Deine Ziele sollten unbedingt auf Übereinstimmung mit den Werten abgestimmt sein- besser bewusst und aktiv, als unbewusst und nebenbei. Werte sind Ideen und Überzeugungen, die für Menschen und Gemeinschaften wichtig sind. Sie entwickeln sich aus historischen, kulturellen und sozialen Zusammenhängen.

Auch deine Werte haben sich im Laufe deines Lebens durch dein soziales Umfeld gebildet z.B. durch die Erziehung in der Familie, Freunde, Ausbildung, Beruf, Kollegen,…etc. Das könnten z.B. Liebe, Sicherheit, Spaß, Macht, Ordnung, Toleranz, Glück, Disziplin, Ehrlichkeit, Erfolg, Nächstenliebe, Wohlstand, Freiheit, Zuverlässigkeit, Abenteuer, Freundschaft, Weiterentwicklung sein. Im Laufe des Lebens werden diese Werte  weiter verändert oder verstärkt. Unsere Werte und Ziele zu kennen, hilft uns erfolgreich Situationen zu meistern und Entscheidungen zu treffen.

Und so kannst du dabei vorgehen:

Erster Schritt
Stell dir die Frage: Was ist dir wichtig? Woraus beziehst du Selbstvertrauen? Wann bist du stolz auf dich? Sammle alle Punkte, die dir dazu einfallen. Orientiere dich an den obigen Beispielen und ergänze sie mit deinen Ideen.

Zweiter Schritt
Welchen Titel (= Wert) würdest du dieser Antwort geben?

Dritter Schritt
Dann überlege für dich die Wichtigkeit der Werte und sortiere sie danach. Entscheide dich zum Schluss für deine fünf wichtigsten Werte. Dann stellst du die Verbindung zu deinem jetzigen oder möglichen Job her und stellst dir folgende Fragen:
Wo, in welchem Bereich, in meinem Job kann ich diese Werte leben?
Zu wie viel Prozent kommt dieser Wert in meinem Job zur Geltung?
Berufliche Ziele und Werte sind oft nur im Unterbewusstsein präsent. Daher ist es sinnvoll deine wichtigsten Gedanken konkret zu formulieren und auch aufzuschreiben. Sammle deine beruflichen Ziele. Es sollten maximal 5 sein.

Hilfreiche Fragen – angelehnt an die SMART Methode:

S Wenn du an dein Ziel denkst, kannst du mir beschreiben, wie du dir das Ziel vorstellst? Nimm dir auch Zeit für die Einzelheiten.

M Woran wirst du erkennen, dass du auf dem Weg bist, es zu erreichen? Schreibe dir 5 konkrete Meilensteine auf.

A Wie stark ist deine Motivation, dich zu diesem Ziel konkret auf den Weg zu machen? Notiere eine Zahl von 0 bis 10 (0 bedeutet keine Motivation und 10 bedeutet maximale Motivation) Was fehlt noch, um näher Richtung 10 zu kommen? Wie sehr bist du bereit, für dieses Ziel Nerven und Energie reinzustecken?

R Für wie realistisch hältst du dein Ziel? Was denkst du, für wie realistisch halten es andere? Kannst du es selbst beeinflussen und wie? Mach dir auch Stolpersteine bewusst. Denke darüber nach, wie du mit diesen Hindernissen umgehen kannst.

T Welche Zeitvorstellungen hast du für dieses Ziel?
Der wichtigste Tipp zum Schluss: Sei mutig und fange heute an. Denn bereits Konfuzius hat gesagt, dass selbst der weiteste Weg mit dem ersten Schritt beginnt!