Format: Pro-Contra – Mann und Frau
Pro Contra

Baby im Bett?

Das Spannende am Abenteuer Familie ist, dass es für viele Entscheidungen keinen festen Kompass, kein Schwarz- oder Weißbuch gibt, sondern dass Mütter und Väter immer wieder danach fragen müssen, was für sie, ihre spezifische Lebenssituation und für den Charakter oder das Temperament ihres Kindes am besten ist. Weil manchmal andere Meinungen helfen, um den eigenen Weg zu finden, stellen wir euch zu wichtigen Elternthemen unterschiedliche Standpunkte dar.

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Kuscheltier Teddy-Bär im Bett

Kirsten von Mejer: "hier bin ich schon"

Kirsten von Mejer, Kommunikationscoachin. "Ich bin doch auch noch ICH und nicht nur Mutter."

Da war sie nun – warm und weich und lecker riechend. Unsere Tochter. Und ja, da war sie nun, hungrig und fordernd, den ganzen Tag an mir dran und um mich herum. Ich meine, den ganzen Tag, jeden Tag, 24 Stunden lang, immerzu.
Das war zu viel. Deutlich. Ich war doch noch immer irgendwo ICH und nicht nur Mutter, oder? Dieser Kampf tobte in mir. Jeden Tag – aber nie in der der Nacht – da war alles gut, sie bei uns im Bett, so nah, suchend und uns immer findend und wir waren einfach da.
Sie hat jetzt  schon lange ihr eigenes Bett und schläft dort gerne ein. Und wir alle freuen uns, wenn die Dame irgendwann taps-taps-taps zu uns kommt „hier bin ich schon“ und wir den Rest der Nacht gemeinsam verbringen, nah und alle sind einfach da.

Katrin Gensheimer: "Wo bleibt die romantische Zweisamkeit?"

Katrin Gensheimer hat es erfolgreich geschafft, ihre zwei lebhaften Jungs in ihren eigenen Betten nächtigen zu lassen. So freut sie sich immer auf das Wochenende, wenn ihre Männer morgens angewackelt kommen und sich dann nochmal an sie kuscheln.

Ich bin in manchen Dingen ein freiheitsliebender Mensch. Dazu gehört, dass mein Bett mir gehört. Zumindest meine Hälfte. Ich kann einfach nicht gut schlafen, wenn andere, vor allem kleine, empfindliche Wesen mir meinen Platz im Bett streitig machen. Außerdem hatte ich immer Bedenken, dass es meinen Jungs zu warm würde, wenn sie zu eng bei mir lagen oder sogar noch von meiner Decke zusätzlich zugedeckt wurden.
Ganz schrecklich fand ich die Vorstellung, dass sich meine Kinder an mein Bett gewöhnen und gar nicht mehr in ihrem eigenen Bett schlafen wollen. Wie soll ich mich erholen, wenn ich nächtlichen Besuch habe, der sich ständig bewegt, Geräusche von sich gibt und mir zudem noch meine Bettdecke wegnimmt?!
Schließlich wollte ich tagsüber fit sein, um der Rasselbande und meinem Job gerecht werden zu können.
Und: Wo bleibt die romantische Zweisamkeit, wenn kleine Racker im Raum anwesend sind?