Format: Tipps – Frau mit Buch
Tipp

No-Go's für Gespräche mit Kindern oder was du unbedingt vermeiden solltest

Wer schon Gespräche mit Kindern geführt hat, hat sicher auch schon mal die Erfahrung gemacht, dass sein Gegenüber plötzlich verstummt ist, beleidigt war oder keine Lust mehr hatte, weiterzureden. Kein Wunder, denn wir Erwachsenen machen nicht selten grobe Fehler in der Kommunikation mit Kindern und Jugendlichen.

Lesezeit: Etwa 3 Minuten

Dem Kind Gespräche aufdrängen

Kindern fällt es nicht immer leicht, sich zu öffnen, besonders, wenn es um schwierige Themen geht. Deshalb ist es wichtig, sensibel zu sein, um einen guten Zeitpunkt zu erwischen.

Ständigen Augenkontakt halten

Grundsätzlich ist es wichtig, seinem Gegenüber in die Augen zu schauen. Man sollte es aber nicht übertreiben - gerade Kinder fühlen sich dann schnell bedroht. Deshalb am besten auch kurze Pausen einbauen, in denen du dein Gegenüber nicht direkt anblickst. Manchmal hilft es auch, ein Gespräch zu beginnen, während man spazieren geht, etwas spielt, puzzelt … sich also nicht ständig ansehen muss.

Nicht zu lange reden

Die Aufmerksamkeitsspanne von Kindern und Jugendlichen ist kürzer als die von Erwachsenen. Kleine Kinder können sich oft höchstens drei bis fünf Minuten gut konzentrieren, bei Grundschulkindern sollte ein ernstes Gespräch spätestens nach 10-20 Minuten zu Ende sein – es sei denn, das Kind möchte selbst noch weiterreden.

Unterbrechen, während das Kind spricht

Dazu muss nicht viel gesagt werden. Kinder fühlen sich dadurch, ebenso wie Erwachsene, wenig wertgeschätzt.

Fertige Lösungen präsentieren

Es hilft Kindern nicht, wenn Erwachsene alle ihre Probleme lösen. Sie entwickeln dann nicht die Fähigkeit, aktiv nach Lösungen zu suchen und eigene Wege zu finden. Außerdem sind sie viel motivierter, wenn sie selbst an einem Plan mitgewirkt oder sogar selbst eine Lösung entwickelt haben. Deshalb höre einfach zu, zeige Interesse und Anteilnahme und stelle Fragen, die deinem Kind helfen können, sich selbst zu helfen. Je jünger das Kind ist, desto mehr Unterstützung braucht es dazu natürlich. Wenn du merkst, dass es selbst überfordert ist, kannst du daher ruhig mal Vorschläge machen – am besten mehrere, zwischen denen dein Kind selbst wählen kann.

Zu viele Fragen stellen

Das Kind sollte sich nicht wie in einem Verhör fühlen. Überlege, welche Fragen wirklich wichtig sind und weiterbringen.

Schwierige Wörter oder komplizierte Formulierungen benutzen

Dadurch fühlen Kinder sich schnell „abgehängt“ und wenig verstanden. Achte auf eine altersgerechte Sprache mit gut verständlichen Worten und nicht zu langen Sätzen.

Aufs Handy schauen oder andere Ablenkungen

Viele Kinder öffnen sich erst, wenn sie wirklich merken, dass der Erwachsene aufmerksam zuhört.

Verallgemeinern und Verurteilen

Wir Erwachsenen denken oft, wir wüssten, was für unser Kind richtig ist. Doch jeder Mensch erlebt bestimmte Situationen und Herausforderungen unterschiedlich und muss daher auch seinen eigenen Weg finden, damit umzugehen. Was für dich richtig ist, muss deshalb nicht auch für dein Kind passend sein. Zu dieser Haltung gehört es auch, nicht zu verurteilen. Man kann sagen, dass man anderer Meinung ist, sollte aber die Ansichten des Kindes wahrnehmen und respektieren.

Grenzen missachten

Wenn du merkst, dass das Kind nicht über ein bestimmtes Thema reden will, dann mache keinen Druck. Sage ihm, dass du immer bereit bist, mit ihm darüber zu sprechen, wenn es mag und wage nach einer Weile vorsichtig einen neuen Versuch.

Sarkasmus und Ironie

Wirken oft abwertend und werden außerdem häufig von Kindern noch nicht verstanden.

Hole dir Hilfe

Wenn du selbst nicht weiterkommst, ist das keine Schande. An diesen Punkt kommen die meisten Eltern immer mal wieder. Du kannst dich gerne kostenlos an unsere >>Online-Beratung wenden.