Inzwischen habt ihr eure ersten Erfahrungen als Eltern gemacht. Ihr seid in eurer Eltern-Rolle angekommen. Aber seid ihr auch zufrieden damit? Zeit, für eine Zwischenbilanz. Denn jetzt seid ihr neu gefordert: zur Versorgung und Förderung eures Kindes kommt jetzt die Erziehung hinzu. Und da kann man schon ganz schön aneinandergeraten. Gut, wenn ihr euch über eure gegenseitigen Wünsche und Rollenbilder austauschen könnt. Als Eltern seid ihr schließlich das Führungsteam eures „Unternehmen Familie“! Und los geht's.
Sollte die Mutter eher sanft und liebevoll sein oder eher freiheitsliebend und für Sohn und Tochter ein gutes Vorbild für ein emanzipiertes Leben? Und der Vater ... ein Fels in der Brandung, dafür aber eher distanziert und respekteinflößend oder lieber der Kuschelvater mit einer breiten Brust und immer mit einem offenen Ohr für die Sorgen und Nöte des Nachwuchses? Nennt einander (mindestens) drei wünschenswerte Eigenschaften.
Und was geht für dich gar nicht? Vielleicht eine Mutter, die gern die Arme und Schwache spielt und so Mann und Kinder gut „im Griff“ hat? Oder ist es eher die vielbeschäftigte Mutter, die den Kindern das Gefühl vermittelt, auf ihrer Prioritätenliste eher im Mittelfeld zu stehen? Was ist umgekehrt ein ‚no go’ bei einem Vater? Wenn Mutter und Kinder zuhause nur noch schleichen dürfen, weil der vielbeschäftigte Vater unbedingt Ruhe braucht? Oder ist es der Vater, der bei jeder Auseinandersetzung fluchtartig den Raum verlässt, weil Streitgespräche an seinen Urängsten rühren? Zählt einander drei „geht gar nicht“- Verhaltensweisen auf. Vielleicht fällt euch auch eine schöne Geschichte aus der eigenen Kindheit dazu ein!
Wer war/ist für mich ein toller Vater/eine tolle Mutter? Das müssen gar nicht die eigenen Eltern sein. Es kann auch ein Nachbar, die Freundin der Mutter oder auch Onkel oder Tante gewesen sein. Gerade dann, wenn die Vorbilder nicht die eigenen Eltern sind, lässt sich über diese Frage häufig sehr gut herausfinden, welches für euch die wichtigsten Eigenschaften guter Eltern sind. Geratet doch mal so richtig ins Schwärmen!
Schaut zurück: in welchen Situationen, mit welchen Verhaltenswiesen hat dich dein Partner als Vater bzw. deine Partnerin als Mutter so richtig überzeugt, ins Erstaunen versetzt, glücklich gemacht? Warum findest du ihn/sie genau richtig für deine Kinder? Was macht sie/ihn so unverwechselbar? Diese „Übung“ dürft ihr gerne beliebig oft wiederholen. Oder ihr macht daraus das jährliche Ritual nach einem aufregenden Kindergeburtstag.
Auch hier gilt: raus mit der Sprache! Verhaltensweisen, über die man spricht haben eine deutlich höhere Chance verändert zu werden als solche, die als stummer Vorwurf unausgesprochen bleiben. Das belastet eure Partnerschaft auf die Dauer. Sprecht über eure Befürchtungen – und überwindet sie. Das schweißt euch als Eltern zusammen.