Zwei Kinder unter zwei Jahren in der Familie? Das bedeutet doppelt so viel Arbeit. Aber auch doppelt so viel Glück, denn Geschwister mit kleinem Altersunterschied sind oft Freunde fürs Leben. Ihr überlegt, ob euer zweites Baby schon sehr bald kommen soll und wisst nicht genau, ob ihr euch das zutraut? Oder bei euch ist gerade das zweite Baby unterwegs und du willst wissen, was so alles auf dich zukommt?
Wir haben die wichtigsten Infos und Tipps für euch.
Eine kurze Geburtenfolge ist für die werdende Mutter eine besondere Belastung, denn der Körper hatte sich noch gar nicht wieder richtig erholen können. Lass dir von deiner Hebamme und von deinem Frauenarzt/Frauenärztin Tipps geben, eventuell sind einige Rückbildungsübungen jetzt wichtig. Auch Ratsschläge zum Alltag mit Kleinkind sind wichtig, denn du wirst es sicher durchaus hoch heben wollen und müssen.
Als Schwangere mit Baby bzw. Kleinkind sollest du unbedingt an Entlastung denken. Können die Großeltern dich unterstützen? Auch der Besuch bei einer Tagesmutter oder ein wöchentlicher Einsatz des Babysitters wären gut. Gerade zum Ende der Schwangerschaft reservierst du am besten einen Termin in der Woche für Arztbesuche (die sind mit Kind sonst oft anstrengend), einen für Schwangerengymnastik (Zeit nur für das Baby) und auch eine feste Stunde nur dich.
Jede Schwangerschaft ist anders. Wer einen kleinen Laufanfänger in Windeln um sich hat, hat oft das Gefühl, für das Baby im Bauch keine Zeit zu haben. Nimm dir am Abend darum bewusst 15 Minuten um nur an dein neues Baby zu denken. Sobald es sich kräftiger bewegen kann, sorgt es schon dafür, dass es Aufmerksamkeit bekommt. Denn gerade wenn du als Mutter den ganzen Tag aktiv warst, konnte es angenehm geschaukelt werden. Wenn du dich hinlegst und zur Ruhe kommst, wird das Kleine meist wach – und hat Lust auf ein paar Turnübungen im Bauch.
Wenn das erste Kind bei der Geburt des Geschwisterchens gerade ein knappes Jahr alt ist, wird es die neue Situation akzeptieren und sich weder über den runden Mama-Bauch, noch über das neue Kind wundern. Ab etwa 18 Monaten ist sein Wortschatz aktiver und es fängt schon mehr an, sich Gedanken zu machen. Bilderbücher helfen dabei, sich auf das Baby vorzubereiten. Und dem bald großen Geschwisterkind zu erzählen, dass ein Baby im Bauch ist. Kleinkinder freuen sich oft auch sehr auf die Geburt und rufen schon mal: „Baby, komm raus!“
Wichtig ist auch, das große Kind mit in die Planung einzubeziehen. Vielleicht hilft es dabei ein Bettchen für das Baby auszusuchen? Wo soll der Neuankömmling überhaupt ruhen? Mit im Schlafzimmer? Im eigenen Zimmer? Bekommt es ein neues Gitterbett oder das Ältere ein neues Bett? Wenn ein Umzug aus dem elterlichen Schlafzimmer oder ein neues Bett für das Kleinkind ansteht, solltet ihr das einige Monate vor der Geburt machen, damit das Kind sich auf die neue Situation einstellen kann und sich nicht vom Baby “aus dem Nest geworfen” fühlt. Gleiches gilt generell auch für die Weitergabe von Kinderwagen oder Spielzeug. Du musst natürlich nicht alles neu kaufen, es sollte aber lieber eine Weile im Schrank verschwinden, bevor das Baby es bekommt.
Ganz besonders wichtig ist, dass ihr die Geburt gut plant – wer betreut das ältere Kind? Ist es schon einmal eine Nacht von Mama und Papa getrennt gewesen? Am besten übt ihr das vorher. Entweder macht euer Kind eine „Probeübernachtung“ alleine bei Oma und Opa oder der besten Freundin oder aber sie kommen ab und an und bleiben über Nacht bei euch, bringen euer Kind zu Bett, erklären, dass sie das noch öfter machen werden, damit sich euer großes Kind nicht erschreckt, wenn der „Ernstfall“ eintritt und Mama nicht da ist. Das tut nicht nur eurem Kind gut, sondern auch du kannst dich ganz auf die Geburt konzentrieren und die Dinge gelassen auf dich zukommen lassen.
Meist ist das Große nach der Geburt zunächst mit dem Vater allein. Eltern stellen sich das erste Kennenlernen der Geschwister oft romantisch vor. Je kleiner die Kinder, desto weniger aufregend finden sie ein Baby. Das Wiedersehen mit der Mutter ist wichtiger! Das Baby ist dann eben da. Erst wenn dieses winzige Menschlein dann wirklich mit nach Hause genommen wird, begreifen Kleinkinder langsam, dass sich nun etwas ändern wird.
Wichtig ist, dass beide Eltern sich gerade am Anfang gemeinsam um beide Kinder kümmern. Dass der Vater sich nicht nur um das große Kind kümmert und die Mutter nur noch um das Kleine. Beide Elternteile sollten auch Zeit mit beiden Kindern verbringen. Deshalb ist für Väter Urlaub angesagt, je länger desto besser gelingt der Übergang. Nicht immer einfach, aber so haben auch beide Eltern Zeit für sich. Besonders am Anfang ist Zeit zu haben das Allerwichtigste, weil das Geschwisterkind das Baby zunächst nicht als echten Familienzuwachs erlebt sondern eher als Konkurrenten. Nimm das Große ernst, rede viel mit ihm und schenke ihm Aufmerksamkeit, besonders wenn es ungeduldig wartet, weil z.B. das Baby gestillt wird. Manche Kinder wollen dann mit auf den Schoß, andere freuen sich über ein neues Lieblingsspielzeug, das zur Geburt z.B. von den Großeltern mitgebracht wurde.