Eine finanzielle Vorbereitung auf die Geburt deines Kindes hilft dir, entspannter in die erste Zeit als Familie zu starten. Denn mit einem Baby kommen viele neue Ausgaben auf dich zu – und gleichzeitig fehlt oft die Zeit und Energie, sich ausführlich mit Geldfragen zu beschäftigen. Wenn dein Baby erst einmal da ist, steht ganz viel Kuscheln, Tragen, Stillen, Trösten und Füttern an. Das ist schön und doch auch anstrengend – wenn dann auch noch das Geld knapp ist, ist Stress vorprogrammiert! Deshalb ist es gut, wenn du schon vor der Geburt die wichtigsten Finanztipps für werdende Eltern kennst und dich mit finanziellen Zielen und Fragen beschäftigst. Natürlich gibt es je nach Familiensituation Besonderheiten. So gelten für Single-Eltern oder Patchwork-Eltern andere finanzielle Bedingungen als für klassische Familienmodelle. Auch auf diese Unterschiede werden wir eingehen.
Grundsätzlich ist es hilfreich, konkrete finanzielle Ziele zu definieren und eine Budgetplanung für die neue Lebenssituation vorzunehmen. Dabei hilft es, sich einen Überblick über die fixen Ausgaben und Einnahmen zu machen – z. B. mit einem Haushaltsbuch oder einer entsprechenden App. Außerdem ist zu empfehlen ein Notgroschen für unerwartete Kosten beiseite zu legen bzw. anzusparen. Für weitere Informationen zur finanziellen Unterstützung, die Eltern in Anspruch nehmen können, schau dir unseren weiterführenden Artikel Finanzielle Unterstützung für Eltern an.
Die Erstausstattung für dein Baby ist ein wichtiger Kostenfaktor, der schnell ins Geld gehen kann. Kinderwagen, Autositz, Kinderbett, Kleidung, Spielzeug, Schlafsack usw. – all das summiert sich. Besonders für Alleinerziehende oder Geringverdiener kann das belastend sein. Schau dich daher ruhig schon während der Schwangerschaft auf Flohmärkten, in sozialen Kaufhäusern und Gebraucht-Portalen um - da finden sich oft wahre Schätze!
Außerdem können Eltern mit geringem Einkommen oder Bezieher*innen von Bürgergeld oder Sozialhilfe einen staatlichen Zuschuss zur Erstausstattung bekommen. Schwangerschaftsberatungsstellen wie Diakonie, Pro Familie und Caritas können dich dabei unterstützen.
Manche medizinischen Zusatzleistungen oder besondere Hebammenleistungen müssen ebenfalls privat bezahlt werden. Frage genau nach und informiere dich gerne, ob evtl. auch eine Zahlung in Raten bei höheren Beträgen möglich ist.
Bestimmte Kostenpunkte bleiben in den ersten Jahren mit Kindern dauerhaft bestehen – zum Beispiel Windeln, Feuchttücher etc. und für die meisten Eltern auch Betreuungskosten. Diese sind meist nach Einkommen gestaffelt.
Den erhöhten Ausgaben stehen oft Einbußen beim Einkommen gegenüber, weil z. B. das Elterngeld nur einen Teil ersetzt und, weil viele Eltern nach der Elternzeit nicht (mehr) in Vollzeit arbeiten. Besonders für Alleinerziehende oder Patchworkfamilien, die z. B. für zwei Haushalte zuständig sind, bedeutet das eine finanzielle Herausforderung bei der Budgetplanung.
Zumindest einen gewissen Teil dieser finanziellen Einbußen können Eltern durch das Kindergeld und, bei geringem Einkommen, den Kinderzuschuss und ggf. auch Wohngeld ausgleichen. Außerdem können Spartipps hilfreich sein, von denen wir dir einige in unserem Artikel Clever Geld sparen für Familien: So gelingt es vorstellen.
Gerade in den ersten Jahren mit Kind besteht oft die größte Herausforderung darin, finanziell überhaupt über die Runden zu kommen. Wenn die Kinder etwas größer werden und wieder etwas mehr Berufstätigkeit möglich ist oder natürlich auch, wenn schon früher noch ein wenig Geld übrig bleibt, ist es sinnvoll, auch längerfristige finanzielle Pläne in den Blick zu nehmen:
Ebenfalls langfristig, doch schon von Anfang an relevant sind bei getrenntlebenden Eltern Fragen zum Unterhalt, der auch von der Betreuungsform abhängt (wo lebt dein Kind hauptsächlich oder wird das Wechselmodell gewählt?). Den genauen Unterhalt kann eine Anwält*in ausrechnen. Dies kann auch kostenlos, der Fachdienst Jugend.
Sparpläne können, je nachdem wie gut die getrennten Eltern miteinander zurechtkommen, gemeinsam oder unabhängig voneinander durchgeführt werden.
Die finanzielle Vorbereitung auf die ersten Jahre mit deinem Kind ist ein wichtiger Schritt, um den familiären Alltag mit weniger Stress und mehr Überblick zu gestalten. Indem du dich frühzeitig mit den anstehenden Ausgaben und möglichen staatlichen Unterstützungsangeboten beschäftigst, kannst du die finanzielle Belastung besser bewältigen und die schönen Momente mit deinem Baby unbeschwerter genießen. Denke daran, dass auch langfristige finanzielle Planungen, wie Versicherungen und Sparpläne, eine wichtige Rolle spielen, um für die Zukunft vorzusorgen. Ob du alleinerziehend bist oder in einer Patchworkfamilie lebst – mit der richtigen Vorbereitung und einer gut strukturierten Budgetplanung kannst du deine finanzielle Situation als Elternteil stabil halten und deine Familie bestmöglich unterstützen.