Hand aufs Herz: möglicherweise gab es in eurer Beziehung auch schonmal Streit bevor ihr Eltern geworden seid? Aber sobald ihr ein Kind oder Kinder habt, liegen die Dinge etwas anders. Im Leben mit Kindern, als Familie ist es wichtig, dass ihr in eurer Beziehung konstruktiv und zugewandt streitet. Dies hört sich seltsam an, denn wer ist dem anderen schon positiv zugewandt, wenn er/sie sauer ist und sich ein Streit anbahnt? In jeder Partnerschaft kann es mal Streit und Auseinandersetzungen geben. Dies ist soger förderlich und bringt Wachstum, sowohl für die Beziehung als auch für jeden selbst. Dies setzt jedoch voraus, dass das Streiten nicht 'aus dem Ruder läuft' und einige feste Regeln eingehalten werden.
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Schweigen hilft bestimmt nicht. Auch wer immer „Ja“ sagt, um alle Konflikte zu vermeiden, verbiegt sich und wird eines Tages explodieren. Konflikte gehören zur Partnerschaft. Entscheidend ist, wie ihr gemeinsam kommuniziert. Wie kannst du deinen Standpunkt so formulieren, dass der andere sich nicht als Person verurteilt fühlt? Wie gelingt es, ein Verhalten oder eine Äußerung zu kritisieren, aber gleichzeitig zu zeigen, dass du dein Gegenüber als Person wertschätzt? Kurz gesagt: Wie lässt es sich "richtig" streiten? Wenn es euch als Paar gelingt, so zu streiten, dass eure wertschätzende Basis nicht leidet, dann habt ihr unendlich viel gewonnen. Unsere Tipps sollen dabei helfen.
TIPP 1
Ich-Botschaften klingen besser als Schimpfkanonen, die mit "du ..." beginnen, denn das "du" klingt ganz schnell nach Kritik an der Person oder als Vorwurf. Auch eine Begründung (z.B. mit "weil ... ") für den eigenen Standpunkt ist hilfreich.
TIPP 2
Wenn du richtig streiten willst, sollte Vergangenes in Frieden ruhen. Hier geht es nur um den aktuellen Streitanlass, alte Themen und Probleme mit in den aktuellen Streit zu bringen, hilft nicht weiter und hat eher eine destruktive Wirkung.
TIPP 4
Wörter wie "immer", "andauernd" oder "nie" haben im Streit nichts zu suchen. Sie verschärfen nur die Situation und erschweren eine Einigung.
TIPP 4
Es sollte nicht darum gehen, dein Gegenüber mit schlagkräftigen Argumenten zum Schweigen zu bringen. Auch geht es nicht um das Rechthaben. Konstruktiver ist es beim Streiten in der Beziehung, die unterschiedlichen Standpunkte darzulegen und im besten Fall einen Kompromiss zu finden. Es ist essentiell wichtig, dem anderen zuhören zu können und ihn ausreden zu lassen. Du kannst nur dann konstruktiv streiten, wenn du dich auch in die Lage deines Gegenübers hineinversetzen kannst. Dafür musst du zuhören und seine Sichtweise kennen.
TIPP 5
Um in einer Partnerschaft richtig zu streiten, sollte man Tiefschläge unter die Gürtellinie unbedingt vermeiden und fair bleiben. Je länger Paare zusammen sind, umso wahrscheinlicher ist es, dass Streitigkeiten unfair und ungerecht werden. Konstruktive Lösungen sind so jedoch kaum noch möglich.
TIPP 6
Auch Erwachsene mögen keine Strafen. Wenn du Konsequenzen ankündigst, musst du diese auch einhalten. Wer ständig mit einer Trennung droht, verliert damit das Vertrauen des Anderen. Eines Tages wird er dann einer Trennung zustimmen, die du eigentlich nicht wolltest. Strafen und Drohungen schaden der Beziehung.
TIPP 7
Nach einer oder mehreren durchwachten Nächten ist es nicht immer möglich, ganz überlegt und souverän in eine Auseinandersetzung mit dem Partner/der Partnerin zu gehen. Gönne dir erst einmal Ruhe. Den passenden Moment abzuwarten, bedeutet noch nicht, dass du das Problem aussitzen willst. Das richtige timing ist wichtig
TIPP 8
Du bist auch nur ein Mensch. Dass die Stimme laut oder schrill wird und die Argumente nicht unbedingt besser, kann immer vorkommen. Besonders im hektischen Alltag mit Baby. Wenn es jedoch immer wieder passiert, dass du die Nerven verlierst, dann brauchst du vielleicht Unterstützung. Überlege, wo du die finden kannst und auch wer dich entlasten könnte.
TIPP 9
Wenn du merkst, dass du an bestimmten Punkten zu keiner Lösung mit deinem Partner/deiner Partnerin kommst, dann solltest du dich nach einer professionellen Beratung erkundigen. Manchmal reichen ein oder zwei Stunden unter fachlicher Leitung, um in festgefahrenen Situationen doch noch zu einer tragfähigen Lösung zu kommen.