Kinder benötigen schon in frühen Lebensjahren Resilienz, um mit Herausforderungen und Frustration umgehen zu lernen. Zum Beispiel beim Umgang mit starken Emotionen, bei den ersten Streitigkeiten im Kindergarten, dem Umzug in eine andere Stadt oder bei anderen Alltagsherausforderungen. Eine gute Resilienz hilft deinem Kind, auch schwierigen Situationen im Leben zuversichtlich zu begegnen und sie dem Alter entsprechend zu meistern. Deshalb lohnt es sich, die Resilienz bei Kindern schon in frühen Lebensjahren gezielt zu stärken. In diesem Artikel erfährst du, in welchen Situationen Resilienz Kleinkindern bis zum Vorschulalter helfen kann und wie du sie bei deinem Kind fördern kannst.
Resilienz wird oft mit Widerstandsfähigkeit verglichen. Sie beschreibt die Fähigkeit, auch mit Krisen und schwierigen Situationen umgehen zu können und zuversichtlich zu bleiben. Sie ist nicht angeboren, sondern kann erlernt und gestärkt werden. Um im Erwachsenenalter über eine stabile Resilienz zu verfügen, lohnt es sich, diese bereits im frühkindlichen Alter zu stärken.
Kleinkinder sind in ihrem Alltag häufig mit Herausforderungen konfrontiert, für deren Lösung eine gute Resilienz hilfreich sein kann. Gleichzeitig kann die Lösung solcher Alltagsprobleme die Resilienz deines Kindes stärken. Meist wachsen mit dem Alter die Lebensherausforderungen. Umso älter Kinder werden, desto häufiger lösen sie ihre Alltagsprobleme selbst, sodass auch die Resilienz immer weiter an Bedeutung gewinnt. Unterstütze dein Kind dabei, seine Resilienz zu stärken, um seine eigenen Herausforderungen selbst bewältigen zu können und Vertrauen in sich selbst und seine Fähigkeiten zu entwickeln.
Hier findest du weitere Tipps, wie man die Resilienz von Kindern stärken kann.
Gerade bei Kleinkindern, wächst und entwickelt sich die Resilienz auch in Alltagssituationen. An einer herausfordernden Situation kann dein Kind wachsen und seine Resilienz stärken. Manchmal wirken solche Momente jedoch überfordernd, sodass dein Kind bei der Bewältigung Unterstützung benötigt. Hier bekommst du einige Ideen für die Begleitung von Alltagssituationen:
Vielen Kindern fällt es schwer, sich morgens in der Kita vom Elternteil zu verabschieden. Sie suchen nach Nähe und Bindung. Einerseits benötigt dein Kind in diesen Momenten Resilienz, um die Situation zu bewältigen und gleichzeitig kann die Resilienz durch den positiven Abschluss einer solchen Situation gestärkt werden. Du kannst deinem Kind dabei helfen, indem du negative Formulierungen vermeidest.
Anstatt zu sagen: „Ich weiß, dass du gerne wieder mitkommen würdest, aber es sind nur ein paar Stunden.“
Sage lieber: „Ich freue mich schon, dich später wieder abzuholen.“
Dein Kind erfährt über deine positive Haltung Vertrauen und Zuversicht. Es lernt, dass es sich keine Sorgen machen muss und dass es den Kita-Tag mit Freude beginnen kann.
Dein Kind ist frustriert, weil es eine neue Herausforderung nicht sofort bewältigen kann? Nimm ihm die Aufgaben nicht sofort ab, sondern begleite es durch seinen Frust. Sage z. B.: „Du bist gerade ärgerlich, dass es noch nicht klappt, oder? Ich glaube, dass es mit jedem Versuch besser klappen wird. Du wirst das schaffen.“
Kinder streiten häufig und das ist wichtig für ihre Entwicklung. Sie lernen, wie Konflikte gelöst werden können und entwickeln sich weiter. Mit steigendem Alter gelingt es ihnen, Konflikte besser auszuhalten und auf komplexerer Ebene zu lösen. Dein Kind streitet sich um ein Spielzeug und mag nicht teilen? Gib ihm die Chance den Konflikt alleine zu klären. Greife nur ein, wenn jemand verletzt werden könnte oder dein Kind an der Situation verzweifelt. So bekommt es zunächst die Möglichkeit, sich selbst und seine sozialen Kompetenzen weiterzuentwickeln.
Für Babys und Kleinkinder ist es nicht leicht, sich in ungewohnten Situationen zurecht zu finden. Häufig suchen sie die elterliche Nähe oder zeigen sich anhänglich. Im Vorschulalter gelingt das den meisten Kindern bereits besser, sich zeitweise von den Eltern zu lösen. Nimm das Verhalten deines Kindes wahr, ohne es zu bewerten. Du bietest ihm Nähe, wenn es diese braucht und lässt es sich ausprobieren, wenn es das möchte. Mit deinem neutralen Verhalten zeigst du deinem Kind, dass du einerseits für es da bist und ihm andererseits auch zutraust, alleine neue Erfahrungen zu sammeln.
Kinder vom Kleinkindalter bis zum Schuleintritt erleben ihre Gefühle sehr intensiv. Wut kommt oft in hohen Wellen, welche die Kinder nur schwer alleine bewältigen können. Zur Stärkung der Resilienz kannst du dein Kind dabei begleiten, seine Gefühle einzuordnen und mit ihnen umzugehen. Es braucht deine Co-Regulation. Co-Regulation bedeutet, dass dein Kind dich beim Regulieren seiner Gefühle braucht. Es kann Gefühle noch nicht alleine regulieren, d.h. noch nicht alleine mit starken Gefühlen zurechtkommen. Es braucht eine liebevoll und vertraute Bezugsperson, die dabei hilft, die unangenehmen Gefühle auszuhalten. Das heißt unter Fachpersonen Co-Regulation.
Resilienz ist kein Erwachsenenthema, sondern bereits in der frühen Kindheit wichtig. Kinder entwickeln ihre Resilienz weiter und stärken sie durch Erfahrungen der Selbstwirksamkeit und Autonomie. Begleite dein Kind bei der Entwicklung der Resilienz in der frühen Kindheit, indem du es ausprobieren lässt und ihm deine Unterstützung anbietest, wenn es diese einfordert. Zeige ihm, dass du Vertrauen in seine Fähigkeiten hast und freue dich gemeinsam mit ihm über seine Fortschritte.