Gegen Ende des ersten Lebensjahres beginnen die meisten Babys, an der Familienkost teilzunehmen. Eine bedeutsame Entwicklung, denn gemeinsame Mahlzeiten haben viele positive Auswirkungen. Sie bieten nicht nur die Chance zur Aufnahme gesunder Nährstoffe und Vitamine, sondern auch zur Stärkung der Familie durch die gemeinsam am Esstisch verbrachte Zeit.
Wenn Babys anfangen, am Essen der anderen Familienmitglieder teilzunehmen, bedeutet das eine wichtige Veränderung in ihrem Platz in der Familie. Sie brauchen beim Essen immer weniger eine Sonderrolle, sondern essen so, wie die anderen auch – sie gehören ein Stück mehr zu den “Großen”. Gemeinsame Mahlzeiten sind gemeinsame Zeit und damit auch ein Stück Kultur. Weitergehende Tipps für den Übergang vom Brei zur Familienkost findest du hier.
Ansonsten gilt: Ausprobieren! Gerade Fingerfood, das selbst angefasst und geknabbert werden kann, kommt oft gut an –z. B. weich gekochte Möhrenstücke, Gurkensticks, Avocado oder Haferkekse.
Schulkindern ist es wichtig, immer mehr zu können und selbst zu schaffen. Dazu gehört auch, eigene Vorlieben beim Essen zu entwickeln und gleichzeitig etwas beizutragen zur Gemeinschaft und Teil dieser zu sein. Genau das ermöglicht die Zubereitung und Einnahme gemeinsamer Mahlzeiten:
Im Jugendalter verändert sich extrem viel. Die Gleichaltrigen werden wichtiger und verwirrende Gefühle wie Verliebtheit und sexuelle Interessen bringen weiteres Chaos mit sich. Im jugendlichen Gehirn passiert so viel, dass wir Eltern uns immer wieder daran erinnern sollten: Vernunft ist in diesen Jahren nicht oder kaum zu erwarten. Das bezieht die Ernährung mit ein. Das Gehirn denkt in dieser Zeit einfach nur wenig langfristig, sondern ist eher auf kurzfristigen Spaß und Genuss fokussiert. Jugendliche tendieren zu Fast Food oder zu bestimmten Ernährungstrends, wie z. B. vegetarische/vegane Ernährung oder auch Diäten. Sie brauchen die Unterstützung ihrer Eltern, um gut durch diese Zeit zu kommen.
Bleibe daher im Gespräch mit deinem Kind und bleibe gelassen und geduldig. Wenn in der frühen Kindheit eine gute Grundlage mit der gesunden Ernährung gelegt wurde, wird dein Jugendlicher sich daran auch wieder orientieren.
Hinzu kommt, dass gemeinsame Mahlzeiten in dieser aufregenden Umbruchphase Stabilität und Verlässlichkeit bieten. Wenn zumindest einmal am Tag gemeinsam gegessen wird, ist das etwas, das dem jungen Menschen Halt gibt – und eine Gelegenheit, Sorgen, Fragen und Erfahrungen anzusprechen und wichtiges Feedback von den Eltern zu bekommen.
Wenn es das Familienessen geht, kann die Pubertät eine echte Herausforderung sein. Du hast vielleicht bemerkt, dass Jungen in dieser Phase größere Mengen essen, und das ist ganz normal - ihr Körper braucht viele Nährstoffe für das Wachstum. Auf der anderen Seite neigen Mädchen dazu, restriktiver zu essen und können sogar zu Diäten greifen, aus Angst vor Gewichtszunahme oder dem Druck, dem aktuellen Schlankheits- und Schönheitsideal zu entsprechen. Auch einige Jungs versuchen durch mehr Proteine in der Ernährung oder durch zusätzliche Eiweißpräparate Muskeln aufzubauen, um damit dem männlichen Schönheitsideal näher zu kommen.
Sicherlich hast du es schonmal gehört: “Liebe geht durch den Magen!” Und tatsächlich - in jedem Alter eines Kindes ist Familienkost wertvoll und wichtig für die körperliche, aber auch für die psychische Gesundheit und damit auch zur Stärkung des familiären Zusammenhalts. Es lohnt sich also, die gemeinsamen Mahlzeiten immer wieder nicht nur als Pflicht zu sehen, sondern auch als besondere Gelegenheit im Familienalltag wertzuschätzen.