Viele Eltern kennen das: Bei der Einschulung war alles noch super, aber nach einigen Wochen oder Monaten möchte das Kind nicht oder nur sehr ungern morgens aus dem Haus gehen. Die Freude an der Schule ist in Unlust oder gar Schulangst umgeschlagen. Sie kann bis zur totalen Schulverweigerung oder zum heimlichen Schulschwänzen führen. Diese Schulangst kann auch zu anderen Zeitpunkten in einer Schullaufbahn auftreten, z.B. nach einem Schulwechsel oder einer Veränderung innerhalb der Klasse. Auch ein neuer Lehrer oder ungeliebte Schulfächer mit schlechten Noten können diese Gefühle auslösen.
Für dich als Vater oder Mutter geht es zunächst darum, die Anzeichen für Schulängste zu erkennen. Im Gespräch mit deinem Kind, evtl. auch mit Lehrern oder Freunden gilt es, die Ursachen herauszufinden – und erst dann zu überlegen, was du tun kannst. Wenn Eltern gleich mit Angst oder Panik, mit Druck oder Strafen reagieren, löst sich die Schulangst nicht – im Gegenteil: Erhöhte Angst und heimliches Schulschwänzen sind die wahrscheinliche Folge.
Besonders häufig kommen folgende Schulängste vor:
Trennungsangst aus Unsicherheit bei Schulanfängern, später Angst vor Schulversagen durch schlechte Noten. Soziale Ängste wie vor der Klasse bloßgestellt zu werden, vom Lehrer oder von Mitschülern gemobbt zu werden oder in der Schule keine Freunde zu haben sind vor allem während der Pubertät, aber oft auch schon davor häufig zu beobachten. Auch Angst vor bestimmten Personen kann zu Schulverweigerung führen, z.B. in Fällen von sexuellem Missbrauch.
Tatsächlich hat eine Studie ergeben, dass in Deutschland ca. 40% aller Schüler unter Schulangst leiden. Und das zum Teil schon sehr früh, sodass es bereits schon zu Schulverweigerung in der Grundschule kommen kann. Es ist so verbreitet, dass du als Mutter oder Vater dich nicht schämen musst, wenn dein Kind betroffen ist. Gemeinsam – wenn nötig auch mit dem Lehrer oder der Schule – könnte ihr dieser Angst begegnen und sie auflösen oder zumindest deutlich mindern.
Schulangst kann sich von Kind zu Kind ganz unterschiedlich auswirken. Je besser du dein Kind kennst, desto schneller sagt dir deine Beobachtung oder dein Bauchgefühl, dass etwas nicht stimmt. Du solltest diesen Anzeichen auf den Grund gehen und z.B. bei körperlichen Anzeichen auch den Kinderarzt zu Rate ziehen, wenn die Symptome nicht verschwinden. Die häufigsten Anzeichen für Schulängste sind:
Bei Schulangst, Schulunlust und Schulverweigerung spielen zwei Ursachen eine zentrale Rolle: Leistungsdruck auf der einen Seite und soziale Probleme mit Mitschülern auf der anderen Seite. Eine dritte Ursache kann die Angst vor einem bestimmten Lehrer sein. Während der Leistungsdruck vor allem von der Schule selbst oder vom Elternhaus erzeugt wird, entstehen soziale Ängste auch im Umfeld der Schule und sind für euch als Eltern oft schwerer zu erkennen. Hier spielen Vertrauen und eine stabile Beziehung zu deinem Kind eine große Rolle, damit es den Mut hat, von seinen Problemen zu erzählen.
Wenn du mehr über die Ursache der Schulangst deines Kindes herausgefunden hast, gibt es verschiedene Möglichkeiten, wo ihr ansetzen könnt, um die Situation zu verbessern. Möglicherweise versucht ihr mehrere Maßnahmen und Wege aus, um gemeinsam mit eurem Kind die Schulangst und Unlust abzubauen – je nachdem, ob die Ursache eher in der Schule, bei euch im Elternhaus oder bei Freunden und Mitschülern liegt:
Diese sind nur einige Impulse für dich. Wichtig ist, dass ihr – wie beim Mobbing auch – bei entstehenden Schulängsten oder gelegentlicher Schulverweigerung rasch eingreift, bevor zu viel passiert ist und die Angst so groß ist, dass ihr sie ohne therapeutische Hilfe kaum noch auflösen könnt.
In unserer kostenlosen Online-Beratung bist du herzlich willkommen!