Format: Elternfrage
Elternfrage

Was mache ich, wenn mein Kind Drogen nimmt?

Nicht immer ist es leicht zu erkennen, ob ein Kind wirklich regelmäßig Drogen nimmt, denn viele Jugendliche geben sich viel Mühe, ihren Drogenkonsum zu verheimlichen. Es kann einiges an Zeit vergehen, bis Mütter oder Väter das Gefühl haben, dass mit ihrem Kind etwas stimmt und gar einen Verdacht auf regelmäßigen Drogenkonsum haben. Hier kannst du lesen, welche Anzeichen dies sein könnten.

Lesezeit: Etwa 5 Minuten
Teenager Junge mit Capy sitz klein gemacht und sieht woanders hin.

Daran kannst du erkennen, dass dein Kind Drogen nimmt

  • Vielleicht fällt dir gerade das Verstecken und Zurückziehen zuerst auf. Du hast den Eindruck, dass dein Kind „immer auf der Hut“ wirkt, als habe es etwas zu verbergen. Nicht immer müssen Drogen dahinter stecken, aber es lohnt sich, dem nachzugehen.
  • Es kann aber auch sein, dass sich das Verhalten deines Kindes auffällig verändert: es wirkt antriebslos oder demotiviert oder zeigt starke Stimmungsschwankungen. Aggressives oder unruhiges Verhalten kann ebenso ein Zeichen dafür sein, dass etwas nicht stimmt.
  • Körperliche Hinweise können zudem Blässe, Schlafproblemen, Appetitlosigkeit, gerötete Augen oder vergrößerte Pupillen, Zittern, Schweißausbrüche, Übelkeit, Kreislaufstörungen und Müdigkeit sein. All diese können aber natürlich auch viele andere Ursachen haben.
  • Weitere Alarmzeichen sind plötzliche Verschlechterungen der Schulleistungen, Rückzugsverhalten oder auch ein erhöhter, unklar begründeter Bedarf an Geld.

Das kannst du tun, wenn dein Kind Drogen nimmt

Wie so oft ist auch hier die richtige Kommunikation sehr wichtig, aber auch gemeinsame Unternehmungen oder der neutrale Blick eines Beraters. Hier einige Hinweise, die dir helfen können, wenn du den Verdacht hast, dass dein Kind Drogen nimmt:

  • Verzichte auf Vorwürfe: Versuche möglichst ruhig und freundlich mit deinem Kind zu sprechen. Suche einen ruhigen, entspannten Moment. Schildere, was dir aufgefallen ist und, was dich besorgt. Frage zuerst einmal nach und höre zu, ohne zu urteilen. Erkläre deinem Kind, welche Gefahren zu siehst, dass du ihm helfen willst und immer für ihn oder sie da bist.
  • Achte darauf, ob dein Kind sich verändert hat: Wirkt es angespannter, reizbarer oder antriebsloser, zurückgezogener? Verhält es sich anders oder fallen dir andere Aspekte auf? Investiere in dieser Zeit ganz besonders in die Beziehung zu deinem Kind um ihm zu signalisieren, dass es dir vertrauen kann.
  • Verbringe Zeit mit deinem Kind: Sprich dazu nicht ständig über das Thema „Drogen“, sondern organisiere unbeschwerte, positive gemeinsame Unternehmungen wie einen Kinobesuch, einen Spieleabend, gemeinsamen Sport o.ä.
  • Suche die Hilfe von Fachleuten: Oft ist es schwierig, einzuschätzen, ob die Antworten der Jugendlichen ehrlich sind oder ob sie den Drogenkonsum verharmlosen, um ihn fortsetzen zu können. Deshalb ist bei diesem riskanten, belastenden Thema, meist ein neutraler, fachlicher Blick sehr sinnvoll. Kostenlose, professionelle Beratungsstellen und weitere Informationen findest du z.B. online bei der Elternberatung >>www.elternberatung-sucht.de. Oft ist es auch für die Jugendlichen selbst hilfreich, mit einer neutralen Person über ihren Drogenkonsum zu sprechen. Aber auch wenn dein Kind sich zunächst weigert ist es sinnvoll, als Elternteil Beratung in Anspruch zu nehmen.

Welche Computerspiele für Kinder geeignet sind

Eine erste Orientierung bieten die USK-Beschränkungen von Spielen, auf die man als Eltern auf jeden Fall achten sollte. „USK“ steht für „Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle“ und ist in Deutschland eine Einrichtung des Jugendmedienschutzes, die Spiele prüft und einschätzt, für welches Alter sie geeignet sind. Hilfreich sind zudem Seiten wie www.spieleratgeber-nrw.de, wo Einschätzungen zu konkreten Spielen gegeben werden. Es empfiehlt sich, dass man sich als Eltern von dem Kind das jeweilige Spiel zeigen lässt, um einen Eindruck zu bekommen, wie viel Gewalt das Spiel enthält und, wie das Kind auf die jeweiligen Inhalte reagiert. Auch sollte man darauf achten, ob zu Käufen innerhalb des Spiels aufgefordert wird und dazu klare Abmachungen mit dem Kind treffen. Wenn das Kind viel über das Spiel redet, sollte man immer wieder gut hinhören, um ein Gefühl dafür zu bekommen, wie das Spiel auf das eigene Kind wirkt und was es emotional bei ihm auslöst. Wovon erzählt es? Scheint es Spaß zu haben, oder wirkt es gestresst, frustriert, aufgeregt, überdreht?

Was Eltern tun können, wenn ihr Kind Anzeichen von Computersucht zeigt

Wenn du Anzeichen für eine Sucht entdeckst, solltest du als Elternteil mit dieser Sorge nicht allein bleiben. Auch allein kannst du natürlich mit deinem Kind sprechen und ihm möglichst ruhig und vorwurfsfrei deine Bedenken erklären. Bei einer Sucht ist es allerdings meist so, dass die Betroffenen diese selbst eher verharmlosen, sodass dein Kind womöglich das Ausmaß seiner Abhängigkeit herunterspielen wird oder sogar wütend wird, weil es Angst hat, sein Verhalten ändern zu müssen. Eine Sucht hat eine starke Macht über die Betroffenen und meist kommt man ohne neutrale, professionelle Hilfe kaum aus dieser Sogwirkung heraus. Diese Hinweise sollen dich unterstützen:

  • Achte darauf, bei deinem Kind keinen Trotz hervorzurufen. Verzichte darauf, es immer wieder zu ermahnen und sein Verhalten zu kritisieren, wenn du eine Sucht vermutest. Denn wenn diese Sucht tatsächlich besteht, kann dein Kind nicht einfach mit dem übertriebenen Konsum aufhören nur, weil du es sagst. Wenn du dann immer wieder schimpfst oder strafst, verspielst du das Vertrauen deines Kindes, welches du aber unbedingt brauchst, um ihm zu helfen.
  • Setze eher auf positive Alternativbeschäftigungen. Versuche, dein Kind mit Aktivitäten, die ihm Spaß machen, immer wieder für eine Weile vom Computer oder Handy abzulenken und für andere Unternehmungen zu begeistern.
  • Manchmal hilft auch der Einbezug anderer Bezugspersonen, z.B. nahestehender Verwandter oder Freunde.
  • Wenn dein Kind zumindest eine gewisse Offenheit für deine Bedenken zeigt, weise es auf die Seite >>www.ins-netz-gehen.de hin. Dort finden Jugendliche einen >>Selbsttest, interessante Informationen und Hilfen zum Thema 'Computersucht'.