Format: Elternfrage
Elternfrage

Woche 26: Der 5. Wachstumsschub

Der fünfte Schub ist häufig sehr kräftezehrend und herausfordernd. Es passiert wieder ganz viel im Gehirn deines Kindes, so lernt es zum Beispiel Zusammenhänge besser verstehen und motorisch beginnen die Vorbereiten auf das Krabbeln. Doch wie immer gehen diese tollen Fortschritte auch mit viel emotionaler Aufregung einher.

Lesezeit: Etwa 4 Minuten
26 Wochen Schub: Der 5. Entwicklungsschub beim Baby

26-Wochen-Schub: Beginn, Höhepunkt und Ende

Dieser Entwicklungssprung beginnt meist um die 22. - 23. Lebenswoche und endet üblicherweise mit der 26. - 27. Lebenswoche. Meist dauert er etwa vier Wochen und der Höhepunkt liegt häufig etwa in der 26. Woche, also eher gegen Ende des Schubes. Da wird es dann oft richtig anstrengend – aber ist dann auch bald vorbei!

5. Entwicklungsschub: Anzeichen und Symptome

Der 26-Wochen-Schub führt oft zu folgenden Verhaltensveränderungen:

  • Unruhe und Schlafprobleme: Weil sich im Gehirn so vieles umstrukturiert, sind die Säuglinge oft emotional unausgeglichen und finden daher schlechter als sonst zur Ruhe.
  • Vermehrtes Weinen: Das wacklige emotionale Gleichgewicht kann auch zu einem häufigeren Auftreten von Weinen, Quengeln und Nörgeln führen. Auch Wut kann eine Folge sein.
  • Mehr oder weniger Appetit: Wenn dein Baby auf einmal viel mehr Hunger hat oder nur noch wenig essen mag, liegt auch das an all den Veränderungsprozessen in seinem Körper. So wie auch Erwachsene bei Stress entweder besonders viel essen oder die Anstrengung ihnen den Appetit verdirbt, so reagieren auch schon Säuglinge dabei ganz individuell. Vielleicht verweigert dein Baby die Beikost – dann bleibe gelassen und gib‘ wieder mehr Milch. Es ist eine Phase, die vorübergeht! Wenn du stillst, lege einfach öfter an, denn wird die Milchproduktion auch wieder erhöht.
  • Verdauungsauffälligkeiten: Hier kann es zum Beispiel zu Verstopfung, Durchfall, Blähungen oder Bauchschmerzen kommen. Das Gehirn hat einen großen Einfluss auf den Darm, weshalb auch der irritiert auf emotionale Unruhe reagieren kann.
  • Anhänglichkeit, Trennungsängste: Dein Baby will ständig auf deinen Arm und du darfst nicht mal mehr den Raum verlassen? Auch das ist ein typisches Symptom, denn die gefühlsmäßige Verunsicherung verstärkt den Wunsch nach Nähe und Sicherheit.

Das lernt das Baby im 26-Wochen-Schub

1. Zusammenhänge

Zusammenhänge erkennen, das ist ein großes Thema in dieser Phase. So entdecken Babys beispielsweise Stapeltürme, weil sie nach und nach verstehen, welches Teil auf welches gehört und, wie sie den Turm zum Fallen bringen und,  dass dabei Geräusche entstehen. Deshalb lassen die kleinen auch oft so gern Dinge fallen – nicht, um die Eltern in den Wahnsinn zu treiben, sondern, weil sie so begeistert darüber sind, durch ihre Handlung Geschehnisse wie Geräusche erzeugen zu können. Das ist auch nochmal ein Fortschritt gegenüber dem vierten Schub, in dem das Baby Zusammenhänge im Sinne von Reihenfolgen und Abläufen verstanden hat. Im sechsten Schub wird darauf aufgebaut, indem dein Baby lernt, zu sortieren und Kategorien zu bilden.

2. Kleine Krabbler in den Startlöchern

Auch motorisch passiert viel, vor allem in Vorbereitung auf das Krabbeln. Während im vierten Schub das Drehen wesentlich war, geht es nun im Fortbewegung. Viele Babys fangen an, zu robben und außerdem können sie nun richtig gut Gegenstände umräumen und hin- und her packen. Auch das Klatschen kann jetzt gelernt werden – das kannst du fördern, indem du mit deinem Baby singst und dabei klatschst.

3. Silben-Brabbeln

Nachdem schon im vierten Schub das „Plappern“ bei vielen Babys zunimmt, werden im fünften Schub Silben zunehmend miteinander verbunden, wie „dadada“,  „papapa“ oder „mamama“. Du kannst die sprachliche Entwicklung unterstützen, indem du freudig und interessiert auf die Äußerungen deines Kindes reagierst und erzählst, was ihr gerade macht, sehr, usw.

Erfahrungen von Eltern

Obwohl der 26-Wochen Schub meist kürzer dauert und auch etwas milder verläuft als der vierte Schub, erleben viele Eltern ihn als sehr belastend und anstrengend. Ständige Unterbrechungen in der Nacht, häufiges Weinen oder Quengeln und ein Baby, das einem permanent „am Rockzipfel“ hängt – das kostet ganz schön viel Kraft!

Die Beikost wurde in diesem Alter oft schon eingeführt und bringt gerade stillenden Müttern ein Plus an Flexibilität. Man kann auch mal weg sein und jemand anderes füttert den Brei – ziemlich erleichternd und ein deutliches Mehr an Freiheit! Doch wenn die Beikost plötzlich verweigert wird, kann sich das wie ein frustrierender Rückschritt anfühlen.

Manchmal hilft dann das Abpumpen von Milch, die dann auch andere füttern können – oder eben ein angerührtes Flässchen. Selbst wenn es schwierig ist, das Haus längere Zeit zu verlassen, sollte die Haupt-Betreuungsperson unbedingt Erholungspausen bekommen. Mehrmals pro Woche, mindestens aber 1-2 x,  sollte eine andere Person das Baby übernehmen und Mama oder Papa hat „frei“ - notfalls auch mal mit Ohrenstöpseln oder Musik auf den Ohren! Dann kann eine warme Dusche oder ein entspannendes Bad, ein bisschen Fernsehen, ein Hörbuch oder ein spannender Roman genau das Richtige sein.

So geht‘s nach dem 5. Schub weiter

Wichtig ist, sich immer wieder in Erinnerung zu rufen: Auch diese Phase geht vorbei und es kommen wieder bessere Zeiten! Die Symptome dieses Schubs sind anstrengend, aber sie werden bedingt durch viele tolle Fortschritte, v.a. im logischen Denken, der Sprache und der Bewegung. Bis zum sechsten Schub um die 37. Woche herum hast du nun wieder eine Verschnaufpause, bevor dein Kleines so richtig mobil wird.

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