Format: Elternfrage
Elternfrage

Woche 46: Der 7. Wachstumsschub

Um die 46. Woche herum findet der 7. Wachstumsschub des Babys statt. Oft beginnt er auch schon früher, manchmal schon in der 41. Lebenswoche. Er dauert etwa fünf Wochen und bringt viele neue Entwicklungsschritte, z.B. in der Fingerfertigkeit und der Sprache mit sich.

Wir zeigen dir, woran du den 46 Wochen Schub erkennst, wie lange er dauert und was dein Kind dabei lernt.

Lesezeit: Etwa 4 Minuten
46 Wochen Schub: Der 7. Entwicklungsschub beim Baby

7. Schub: Anzeichen und Symptome

  • Unruhe und schlechte Laune: Die vielen Umstrukturierungen im kindlichen Gehirn bringen emotionale Schwankungen mit sich. Das Baby ist verunsichert und daher auch häufiger gereizt und schlecht gelaunt. Auch Unruhe und damit verbundene Schlafprobleme können vorkommen, aber tendenziell etwas weniger als in den Schüben zuvor. Manche Babys beginnen auch mit dem Übergang von zwei Tagesschläfchen zu einem längeren Mittagsschlaf. Sei hier geduldig und flexibel, denn oft gibt es ein gewisses Hin- und Her, bis sich das neue Muster eingespielt hat.
  • Trennungsangst und Anhänglichkeit: In dieser Phase lässt die Entdeckungslust auf dem 6. Schub oft zeitweise ein wenig nach und die Babys wollen wieder ständig auf den Arm. Manchmal reicht es schon, sie kurz abzusetzen, um lautes Weinen auszulösen. Bleibe gelassen – es handelt sich hier nur um einen zeitweisen, entwicklungsbedingt ganz normalen „Schritt zurück“.
  • Ungeduld, Quengeln & Weinen: Durch die gereizte Stimmung einerseits und den stärkeren Wunsch nach Selbstbestimmung (begonnen bereits im 6. Schub) reagieren die Babys oft ungeduldig und quengeln, wenn sie etwas nicht haben können. Das hängt auch damit zusammen, dass sie sich noch nicht in andere Menschen hineinversetzen können. Daher verstehen sie nicht, warum andere womöglich andere Bedürfnisse haben als sie. Dieser kindliche Egozentrismus ist nicht boshaft, sondern einfach Teil der Entwicklung. So richtig klappt es mit der Perspektivübernahme erst ab ca. 4-5 Jahren – hier braucht es also nicht etwas Geduld!
  • Appetitveränderungen: Auch hier kann die hormonelle Umstellung den Darm und das Hungergefühl beeinflussen – hin zu mehr oder auch weniger Hunger.

Das lernt das Baby im 7. Schub

1. Motorik verbessert sich

Die feinmotorischen Fähigkeiten deines Kindes verbessern sich weiter. Nun können oft schon elektrisch Knöpfe gedrückt, manchmal auch Reißverschlüsse oder Hosenknöpfe geöffnet werden. Auch das Anziehen von z.B. Socken oder Hosen wird geübt, obwohl es oft noch schwer fällt. Manche Babys ziehen sich nun zum Stehen hoch und bereiten sich damit auf das Laufen vor, einige gehen auch schon ein paar wacklige Schritte an der Hand und ganz selten passieren bereits in diesem Alter die ersten eigenständigen Schritte.

2. Erste Schritte in der Sprachentwicklung

In diesem Alter hören viele Eltern die ersten zaghaften Wörter aus dem Mund ihres kleinen Lieblings. Reagiere – wie du es vermutlich automatisch tust – erfreut und interessiert darauf, damit ermutigst du dein Kind, das Sprechen weiter fleißig zu üben.

3. Nonverbale Kommunikation

Viele Babys interessieren sich sehr für Handzeichen, Gesten. Zeige ihm einige, in dem du ihm einen Gegenstand, ein Tier oder eine Situation präsentierst, den Begriff nennst und eine Geste dazu machst. Es gibt auch Kurse und Online-Informationen zur Baby-Zeichensprache.

4. Komplexere Spielzeuge verstehen

Kleine Puzzle mit etwa drei Teilen oder Stapelspiele werden jetzt immer interessanter. Dein Baby begreift immer besser, worum es bei diesen Spielen geht und, wie es die Herausforderung am besten meistern kann.

Erfahrungen von Eltern beim 7. Schub

Wie auch die Schübe zuvor ist der 7. Schub nicht ohne. Nachdem das Baby womöglich gerade etwas autonomer spielen konnte und nicht ständig auf dem Arm sein wollte, ist es jetzt wahrscheinlich wieder deutlich anhänglicher und trennungsängstlicher.  Versuche, dies gelassen als vorübergehende Veränderung zu akzeptieren und dich stattdessen auf die vielen erfreulichen Entwicklungsschritte zu fokussieren. Genieße, wie du immer besser mit deinem Baby kommunizieren und immer abwechslungsreicher mit ihm spielen kannst.

Sei ihm ein gutes Vorbild in Geduld, in dem du selbst, wenn dein Baby quengelt oder einen Wutanfall hast, ganz bewusst ein paare Mal tief durchatmest und möglichst ruhig bleibst. Trainiere die die Fähigkeit deines Kindes, abzuwarten, indem du ihm immer mal wieder sagst: „Warte kurz“ und anfangs wirklich nur 30 Sekunden vergehen lässt, die Wartezeit aber nach und nach auf eine Minute steigerst. Natürlich nur ab und zu, sonst wird der Frust zu groß!

Schau aber auch, dass du gut für dich sorgst, denn jeder Schub ist eine neue Herausforderung und kostet viele Nerven – da sind Erholungspausen kein Luxus, sondern absolut notwendig!

Nach dem 7. Schub kommt der 8. und letzte Schub!

Um die 55. Woche herum findet der 8. Wachstumsschub des ersten Lebensjahres statt. Hier tut sich nochmal viel, gerade im Bereich der Sprache und Motorik. Der Schub dauert oft etwas länger, nämlich bis zu 7 Wochen. Gleichzeitig ist er ein ganz besonderer, weil er den Übergang vom Baby zum Kleinkind einläutet.

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