Wenn dein Kind AD(H)S oder leichtere Konzentrationsprobleme hat, findest du hier einige Tipps, um es zu unterstützen: Grundlegende Informationen zu ADS und ADHS und dessen Behandlung, findest du in dem Artikel Hat mein Kind AD(H)S?
Die Ernährung spielt eine große Rolle: Wenig Süßigkeiten (und erst nach Schule und Hausaufgaben), hauptsächlich Wasser als Getränk oder ungesüßten Früchtetee. Achte beim Pausenbrot auf zuckerfreie Snacks wie fein gemahlenes Vollkornbrot oder Obst und Gemüse – auch Nüsse sind gesund und fördern die Aufmerksamkeit. 2x pro Woche fetter Seefisch wie Lachs, ist ideal, weil er viele Omega-3-Säuren enthält. Man kann diese auch als Nahrungsergänzungsmittel wie „Esprico“ oder „ Auf Zack mit Addy Plus“ geben – bitte Rücksprache mit Arzt*in oder Apotheker*in halten.
Feste Abläufe sind hilreich, z.B. nach der Schule Essen, 15 Minuten Pause (Musik hören/ Lesen/ Ausruhen/ draußen spielen, aber keine Medien), dann feste Zeit für die Hausaufgaben (in der Grundschule maximal 30 Minuten, später etwa 60 Minuten).
Während des Lernens/ der Hausaufgaben regelmäßige Pausen einlegen, z.B. alle 20-30 Minuten, bei Grundschulkindern ist oft auch eine Pause alle 15 Minuten sinnvoll. In der Pause sollte das Kind ein paar Minuten aufstehen, frische Luft hereinlassen, sich etwas bewegen (z.B. Treppe hoch- und runterlaufen, ein paar Hampelmänner oder auf der Stelle hüpfen oder rennen) und evtl. einen Schluck trinken.
Bewegung ist wichtig und fördert das Lernen. Manche Kinder kommen gut mit einem Pezziball oder einem Ballsitzkissen klar, auf dem sie beim Sitzen wackeln können.
Vor dem Lernen und auch zwischendurch ist es gut, Entspannung zu üben. Das funktioniert z.B. gut mit tiefer Bauchatmung:
„Lege eine Hand auf deinen Bauch. Atme tief durch die Nase ein und fühle, wie dein Bauch sich dabei füllt. Stelle dir vor, du bläst ihn auf wie einen Luftballon und sammelst alle Unruhe und allen Stress im Bauch. Zähle beim Einatmen im Kopf bis Fünf. Dann atmest du aus und zählst dabei bis sieben. Stelle dir vor, dass du allen Stress und alle Unruhe aus dir herausatmest. Spüre, wie dein Bauch wieder flacher wird.“ (mindestens drei Wiederholungen). Diese Atemtechnik kann man mit dem Kind üben und es ermutigen, sie auch zwischendurch im Unterricht (z.B. bei aufkommender Unruhe oder Konzentrationsproblemen) oder bei den Hausaufgaben anzuwenden.
Selbstgespräche können helfen, Aufgaben besser zu strukturieren. Dazu überlegt man anfangs mit dem Kind, wie man die Aufgabe in Einzelschritte zerlegen kann – zum Beispiel: „Zuerst schreibe ich die Wörter ab. Dann kontrolliere ich, ob sie richtig geschrieben sind. Dann unterstreiche ich alle Verben.“ Das Kind sagt sich dann im Kopf, welcher Schritt gerade dran ist. Ähnlich kann man auch beim Aufräumen oder Hausaufgaben machen vorgehen.
Der Arbeitsplatz sollte möglichst ordentlich und leer sein, um unnötige Ablenkungen zu vermeiden.
Ausreichend Licht und ein gutes Raumklima sind ebenfalls wichtig.