Wenn dein Kind AD(H)S oder leichtere Konzentrationsprobleme hat, findest du hier einige Tipps, um es zu unterstützen: Grundlegende Informationen zu ADS und ADHS und dessen Behandlung, findest du in dem Artikel Hat mein Kind AD(H)S?
Die Ernährung spielt eine große Rolle: So stört ein schwankender Blutzuckerspiegel die Konzentration enorm. Daher achte bei der Ernährung deines Kindes auf einen maßvollen Konsum von Süßigkeiten und gezuckerten Getränken (und erst nach der Schule und Hausaufgaben). Eine Handvoll Süßigkeiten am Tag kann als gute Richtschnur für den Alltag gelten. Wasser sollte das Standard-Getränk sein und Limonaden, Säfte (auch Fruchtzucker schadet in größeren Mengen) und Kakao eher eine besondere Ausnahme. Lege beim Pausenbrot Wert auf zuckerfreie Snacks wie fein gemahlenes Vollkornbrot oder Obst und Gemüse – auch Nüsse sind gesund und fördern die Aufmerksamkeit. 2x pro Woche fetter Seefisch wie Lachs, ist ideal, weil er viele Omega-3-Säuren enthält. Chiasamen und Leinsamen weisen diese ebenfalls in hohen Mengen auf und können super in selbst gemachten Keksen, Müsliriegeln, Brot/Brötchen oder auch im Müsli “versteckt” werden.
Feste Abläufe sind hilfreich - das könnte zum Beispiel so aussehen:
Während des Lernens/ der Hausaufgaben regelmäßige Pausen einlegen, z.B. alle 20-30 Minuten, bei Grundschulkindern ist oft auch eine Pause alle 15 Minuten sinnvoll. In der Pause sollte das Kind ein paar Minuten aufstehen, frische Luft hereinlassen, sich etwas bewegen (z.B. Treppe hoch- und runterlaufen, ein paar Hampelmänner machen oder auf der Stelle hüpfen oder rennen) und evtl. einen Schluck trinken.
Bewegung ist wichtig und fördert das Lernen. Manche Kinder kommen gut mit einem Pezziball oder einem Ballsitzkissen klar, auf dem sie beim Sitzen wackeln können. Auch ergonomische Wackelhocker können eine gute Option sein.
Vor dem Lernen und auch zwischendurch ist es gut, Entspannung zu üben. Das funktioniert z.B. gut mit tiefer Bauchatmung:
„Lege eine Hand auf deinen Bauch. Atme tief durch die Nase ein und fühle, wie dein Bauch sich dabei füllt. Stelle dir vor, du bläst ihn auf wie einen Luftballon und sammelst alle Unruhe und allen Stress im Bauch. Zähle beim Einatmen im Kopf bis Fünf. Dann atmest du aus und zählst dabei bis sieben. Stelle dir vor, dass du allen Stress und alle Unruhe aus dir herausatmest. Spüre, wie dein Bauch wieder flacher wird.“ (mindestens drei Wiederholungen). Diese Atemtechnik kann man mit dem Kind üben und es ermutigen, sie auch zwischendurch im Unterricht (z.B. bei aufkommender Unruhe oder Konzentrationsproblemen) oder bei den Hausaufgaben anzuwenden.
Selbstgespräche können helfen, Aufgaben besser zu strukturieren. Dazu überlegt man anfangs mit dem Kind, wie man die Aufgabe in Einzelschritte zerlegen kann – zum Beispiel: „Zuerst schreibe ich die Wörter ab. Dann kontrolliere ich, ob sie richtig geschrieben sind. Dann unterstreiche ich alle Verben.“ Das Kind sagt sich dann im Kopf, welcher Schritt gerade dran ist. Ähnlich kann man auch beim Aufräumen oder Packen der Schultasche vorgehen.
Der Arbeitsplatz sollte möglichst ordentlich und leer sein, um unnötige Ablenkungen zu vermeiden. Vielen Kindern fällt es schwer, diese Ordnung allein zu schaffen und zu halten. Leite dein Kind freundlich an und zeige ihm, wie es geht. Verschiedene Fächer, Stehsammler für Hefte, Mappen etc. helfen, Struktur zu schaffen.
Ausreichend Licht und ein gutes Raumklima sind ebenfalls wichtig. Lüftet vor dem Erledigen der Hausaufgaben ein paar Minuten durch. Im Winter kann bei trockener Luft ein aufgehängtes feuchtes Handtuch Abhilfe