Lesen lernen in der 2. und 3. Klasse: Darauf kommt es jetzt an

Während der zweiten Klasse erfassen Kinder größere Einheiten auf einen Blick und müssen sich Wörter nicht mehr mühsam erlesen. Sie lesen nun längere Wörter, Sätze und Texte. Mit zunehmender Automatisierung des Lesens, gerät der Fokus mehr auf den Inhalt von Texten. Das eigentliche Ziel des Lesens.

Die Entwicklung der Lesekompetenz ist individuell sehr unterschiedlich. Wenn du merkst, dass dein Kind mit den Leseaufgaben der 2. Klasse zu kämpfen hat, weil diese es überfordern, dann gehe in den Übungen noch einmal eine Stufe zurück. Dafür findest du in unserem Artikel Lesen lernen in der 1. Klasse die passenden Übungen.

Wenn dein Kind Wörter erfolgreich automatisiert und ohne Hilfe lesen kann, hat es die Lesestufe erreicht, die ihm das Lesen von Texten ermöglicht. Es kann nun die Leseflüssigkeit auf Textebene trainieren und sich im genauen Textverständnis verbessern.

Leseroutine schaffen: Plane täglich 10–15 Minuten für das gemeinsame Lesen ein. Diese Routine hilft deinem Kind, sich regelmäßig mit Texten zu beschäftigen und sich zu verbessern.

Textauswahl beachten: Beginnt erst einmal mit Lesetexten (Kurzgeschichten), bevor ihr euch ein ganzes Buch vornehmt. Wenn es soweit ist, dass dein Kind ein ganzes Buch lesen möchte, wählt kurze Bücher aus, die vom Anspruch eher etwas zu leicht sind, als zu schwer! Dein Kind soll Erfolg haben und nicht frustriert sein! Achte bei der Buchauswahl auf folgende Dinge: Großer Schrift, Bilder zur Unterstützung des Textes, ggfs. verschiedenfarbige Silbenmarkierung 

Interesse beachten: Wählt Texte zu Themen aus, die dein Kind interessieren!

Lesen im Wechsel: Wenn du deinem Kind vorliest, weckst du die Freude am Lesen. Lies du einen größeren Teil des Textes vor und dann liest dein Kind einzelne Wörter, Sätze oder Abschnitte! Das steigert die Motivation.

Nicht vorsagen: Sei geduldig, wenn dein Kind Wörter noch langsam liest oder Fehler macht. Lasse ihm die Zeit, die es braucht um ein Wort zu lesen und vermeide es vorzusagen.

Lese-Mal-Hefte: Viele Kinder haben große Freude bei der Bearbeitung von Lese-Mal-Heften, bei denen sie Bilder und Wörter oder Texte verbinden oder etwas malen können. Dieser Rätselcharakter hat einen großen Aufforderungscharakter. Zudem können sie sich beim Malen von der Lesekonzentration entspannen. Je nach Lernstand gibt es Lese-Mal-Hefte auf Wort oder auf Satzebene von verschiedenen Verlagen.

Lies mal App: Diese App basiert auf den Lies-mal Heften des Jandorf Verlags. Es gibt 20 Lesestufen, die aufbauend bewältigt werden müssen und zwei Apps. Eine Küken-App, die das Lesen auf Silben und Wortebene trainiert und eine Enten-App, die das Lesen auf Satzebene trainiert.

Lernprogramme nutzen:

• Das Programm Antolin wurde extra zur Leseförderung für Kinder von Klasse 1 bis 10 entwickelt. Hier finden Kinder eine große Auswahl an Quizfragen zu ihren selbstgelesenen Büchern. Es sind 76.000 Kinder- und Jugendbücher registriert. Die Anmeldung bei Antolin erfolgt meist über die Schule, da die Lehrkräfte die Kinder registrieren. Also am besten fragst du einmal bei der Deutschlehrkraft nach. 
• Die Anton-App ist wohl die bekannteste LernApp im Grundschulbereich. Sie bietet Lernaufgaben für alle Fächer und Jahrgangsstufen. Auch die Leseübungen sind sehr zu empfehlen. Es gibt Übungen ab dem Vorschulbereich (Erkennen von Lauten und Buchstaben) sowie Übungen zum genauen Lesen um zum Textverständnis.