Der 6. Entwicklungsschub findet in der Regel um Woche 37 statt. Allerdings: häufig beginnt der 37 Wochen Schub schon etwas früher, nämlich in der 33. oder 34. Woche und dauert dann meist etwa vier Wochen – also ähnlich wie der fünfte Schub. Wann der Höhepunkt stattfindet, ist im 5. Schub sehr unterschiedlich. Entwicklungstechnisch passiert viel in den Bewegungsfähigkeiten sowie in den sozialen Kompetenzen. Wir zeigen dir, woran du den 6. Schub erkennst, wie lange er dauert und was dein Kind dabei lernt.
Den 6. Schub erkennt man an fünf typischen Symptomen. Wenn dein Baby also rund um die 37. Woche diese Anzeichen zeigt, kannst du davon ausgehen, dass es gerade wieder einen Wachstumsschub durchmacht.
Während im 5. Schub quasi die Basis gelegt wird, legen viele Babys jetzt so richtig los. Immer flinker und geschickter schaffen sie es, sich fortzubewegen. Spätestens jetzt gilt es also, die Wohnung oder das Haus babysicher zu machen! Wertvolle oder gefährliche Gegenstände sollte man besser weg oder deutlich außer Krabbel-Reichweite stellen. Und denkt daran: Jedes Kind hat sein eigenes Entwicklungstempo.
Manche Babys nehmen sich etwas länger Zeit, bis sie mit dem Krabbeln oder Robben beginnen und interessieren sich mehr für andere Entwicklungsbereiche. Gelassen fördern kannst du die Bewegung aber, in dem du dein Baby auf den Bauch legst und ein interessantes Spielzeug mit kleiner Entfernung vor ihn hältst. Wenn du merkst, dass das nur Frust bringt, pausiere damit aber lieber.
Dieser Entwicklungssprung bewirkt bei vielen Babys auch eine Neuigkeit beim Greifen: Dieses erfolgt jetzt nicht mehr nur mit der ganzen Hand, sondern zunehmend mit einzelnen Finger. Dadurch kann gezielter und feiner gegriffen werden. Ein gutes Übungsfeld ist das Essen, z.B. mit kleingeschnittenen, weichen Möhrenstücken.
Babys erinnern sich ab diesem Alter immer besser an regelmäßige Abläufe – z.B. erst Schuhe anziehen, dann die Jacke, dann wird der Hund angeleint und die Tür aufgemacht. Auch Verbote und Regeln, z.B. „Nicht das Regal ausräumen!“ können die meisten in dem Alter nach einigen Wiederholungen erinnern. Das ist eine gute Gelegenheit, ein bisschen mit positiver, aber konsequenter Erziehung zu beginnen: Auch wenn dein Baby noch so süß lächelt, bleibe bei einem freundlichen und doch klaren: „Nein!“, wenn es etwas wirklich nicht tun soll. Beschränke das aber auf die Situationen, in denen Verbote wirklich nötig sind. Oft ist es angenehmer, Dinge außer Sichtweite zu räumen, wenn möglich.
So richtig erwacht der Wille zu Unabhängigkeit und Selbstbestimmung mit etwa 18 Monaten. Allerdings entstehen jetzt bereits erste Ansätze davon. Die Kleinen zeigen deutlicher, was sie wollen und was nicht und das kann auch mal zu Wut und Tränen führen. Zeige Verständnis, formuliere die Gefühle, die du bei deinem Babys siehst, z.B.: „Das macht dich traurig, du wolltest das gern haben, ja?“ Damit förderst du sowohl die Sprachentwicklung deines Babys als auch das Emotionsbewusstsein.
Jetzt fangen die meisten Babys an, in Kategorien zu denken. Sie verstehen z.B., dass das Auto des Nachbarn anders aussieht als das der Eltern, aber dennoch beides zur Kategorie „Auto“ gehört. Auch Spielzeuge werden von manchen Babys schon nach Farbe oder Form oder eben auch Art, z.B. „Auto“, „Tier“ sortiert. Doch auch das ist keinesfalls ein „Muss“ sondern nur eine Tendenz. Sollte dein Baby dies erst ein paar Wochen später tun, musst du dir deswegen keine Sorgen um seine Intelligenz machen.
Viele Eltern fühlen sich bei diesem 6. Schub schon ein Stück routinierter als während der ersten Schübe. Man weiß, dass die anstrengenden Launen des Babys zwar herausfordernd, aber doch vorübergehend sind. Und die sichtbaren Fortschritte, die besonders in diesem Sprung oft vorhanden sind, entschädigen auch ein Stück weit für die Anstrengung. Es ist toll, zu sehen, wie das Baby das, was es erlebt, immer besser einordnet und durchblickt und gleichzeitig führt gerade der zart wachsende Wunsch zu Autonomie oft zu nervenzehrenden Situationen.
Eine gute Balance aus Einfühlungsvermögen und Verständnis auf der einen Seite und Konsequenz auf der anderen Seite ist hier ein guter Ratgeber, z.B.: „Ich weiß, dass du gern raus willst, wenn du zur Tür zeigst. Es macht dich wütend, dass es noch nicht geht. Das verstehe ich. Ich muss aber noch kurz das hier abwaschen, weil sonst alles antrocknet.“
Nun verbleibt dir wieder etwas Verschnaufpause bis zum 7. Schub um die 46. Woche. Da warten spannende Entwicklungsschritte, z.B. in den Bereichen Sprache und Motorik (erstes Klettern, Sitzen) auf deinen kleinen Liebling und dich.