Wenn du das Gefühl hast, dass dein Kind eine Legasthenie haben könnte, solltest du dir rechtzeitig fachliche Hilfe holen. Der erste Schritt sollte eine Diagnostik sein, um Gewissheit bzgl. der Diagnose zu erhalten und Maßnahmen zur gezielten Förderung einleiten zu können.
Um festzustellen, ob eine Legasthenie gemäß ICD-10 (= Internationale statistische Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheitsprobleme) vorliegt, sollten die Kinder von Experten untersucht werden. Hierzu zählen Ärzte für Kinder- und Jugendpsychiatrie und –Psychotherapie, Kinder- und Jugendlichen-Psychotherapeuten oder Ärzte und Psychotherapeuten, Logopäden, pädagogische Fachkräfte mit einer entsprechenden Fortbildung. Eine Testung ist ab dem 2. Schuljahr möglich.
Zur Diagnosestellung werden mehrere Tests durchgeführt, u.a.:
Eines vorab: durch vermehrtes Üben wird sich allein keine Verbesserung einstellen. Betroffene Kinder brauchen eine individuelle Therapie! Die Kinder können zwar nicht von Legasthenie geheilt werden, aber bei einer guten Förderung können sie sich gut weiterentwickeln und ihr Potential ausschöpfen! Eine frühe Förderung durch Fachpersonal (qualifizierte Legasthenietherapeuten) ist deshalb besonders wichtig.
Eine spezielle Förderung für LRS-Kinder in der Schule ist leider nicht selbstverständlich. Jedes Bundesland regelt den Umgang mit LRS-Kindern durch eigene Rahmenrichtlinien. LehrerInnen sind leider nicht notwendigerweise im Umgang mit Legasthenie ausgebildet. Beim Verdacht auf eine Legasthenie solltest du dich daher erkundigen, inwiefern eine schulische Förderung möglich ist und auch außerschulische Hilfe holen.
Beachte: Oft zeigen betroffene Kinder beim Lesen und Schreiben zusätzlich Verhaltensveränderungen, wie Unruhe, Unaufmerksamkeit etc. Dies ist jedoch meist ein Ausdruck der Überforderung beim Schreiben und Lesen. Sobald sie etwas anderes machen, existieren die Symptome nicht mehr. Aber es gibt auch legasthene Kinder, die zusätzlich an Hyperaktivität oder Konzentrationsstörungen leiden. Hier können dann weitere Fördermaßnahmen nötig werden, wie z.B. Ergotherapie, Verhaltenstherapie etc.
Grundsätzlich können Eltern folgende Tipps beherzigen: