Dein Baby möchte im 5. und 6 Lebensmonat am liebsten die ganze Welt entdecken. Überwiegend erkundet es sein Umfeld in dieser Entwicklungszeit mit dem Mund (orale Phase). Alles, was es greifen kann, nimmt es in den Mund. Dein Baby reagiert auf deine Mimik und Gestik und versucht, dich nachzuahmen. Es beginnt, selbst Freude und auch seinen Ärger auszudrücken. Gleichzeitig ist es ein großes Abenteuer für dein Baby und für dich als Mutter und als Vater zu erleben, wie dein Baby mit allen Sinnen seine großekleine Welt erkundet. Deshalb ist dein Baby in anderen Momenten auch wieder sehr anhänglich. Das sogenannte Bindungssystem wird dann wieder aktiv, wenn dein Baby viel Nähe sucht.
Dein Baby dreht sich zwischen 4,5 und 6 Monaten zuerst von der Rückenlage in die Bauchlage. Dabei dreht das Kind den Kopf zum Gegenstand, greift erstmals über seine Körpermitte, während die Beine in der Luft gehalten werden, und dreht sich dann um. Es kann sich zwar von beiden Seiten auf den Bauch drehen, ist allerdings erst mit ca. 8 Monaten in der Lage, sich vom Bauch auf den Rücken zurückzudrehen. Das kann für Eltern sehr anstrengend werden, da dein Baby sich ständig vom Rücken auf den Bauch dreht, in der Bauchlage schnell keine Kraft mehr hat und unzufrieden wird. Drehst du dein Baby dann auf den Rücken, dreht es sich schnell wieder auf den Bauch und das „Spiel“ beginnt von vorne.
Begleite den Frust deines Babys, warte gerne etwas ab, denn die Unzufriedenheit deines Babys führt auch dazu, dass es sich weiterentwickelt, und biete ihm Alternativen wie Tragen, Kinderwagen usw.
Achtung: Bitte lasse dein Baby niemals unbeaufsichtigt auf erhöhten Flächen wie beispielsweise auf dem Wickeltisch, Sofa oder Bettrand liegen und lass immer eine schützende Hand an deinem Kind.
Dein Baby kann jetzt richtig sicher greifen sowie Gegenstände umräumen und hin- und herpacken. Du wartest schon sehnsüchtig auf das Krabbeln? Nur ganz selten zeigen Kinder ab dem 6. Lebensmonat bereits erste Krabbelversuche. Erst ab 8 Monaten beginnen die meisten Kinder zu robben und zu krabbeln.
Die zweite Lallphase beginnt! Jetzt werden Silben immer bewusster miteinander verbunden wie „dadada“, „papapa“ oder „mamama“. Die Kinder passen sich dem Betonungsmuster ihrer Umgebungssprache an und probieren nur noch Laute ihrer Muttersprache aus. Jetzt zeigen sich auch Unterschiede zwischen normal hörenden und schwerhörigen Kindern – Kinder, die schwer hören, verstummen in dieser Entwicklungsphase. Solltest du unsicher sein, ob dein Baby gut hören kann oder nicht, zögere nicht und vereinbare einen Termin bei der Kinderärztin oder dem Kinderarzt.
So kannst du die sprachliche Entwicklung deines Babys mit 5 und 6 Monaten unterstützen:
Mit 5 bzw. 6 Monaten kann dein Baby auf sich aufmerksam machen, indem es durch Plappern oder Quietschen ganz laut seine Stimme einsetzt. Vielleicht beobachtest du bereits, dass dein Kind auf entfernte Geräusche reagiert. Beispielsweise klingelt jemand an der Tür, das Telefon läutet oder ein Auto hupt. Ab und an kann es sein, dass dein Baby unsicher oder auch ängstlich wirkt, wenn ein unbekanntes Geräusch erklingt. Solche Geräusche können Kinder verunsichern. Schenke deinem Kind in einer solchen Situation Sicherheit und erzähle, was das für ein Geräusch war.
Für uns Erwachsene sind die folgenden Abläufe normal: Wenn ich einen Ball werfe, fällt er hinunter. Wenn ich einen Gegenstand unter eine Decke lege, ist dieser nicht für immer weg, ich kann den Gegenstand wieder hervorholen. All diese Ereignisse, die in unserer Umgebung stattfinden, nehmen wir wahr und verstehen sie. Unsere Kinder hingegen können noch nicht begreifen, dass ein Gegenstand unter einer Decke nicht für immer verschwunden ist. Entweder ist der Gegenstand da oder er ist es nicht. Ab 4 – 5 Monaten lernt dein Baby langsam: Wenn A passiert, dann kann B folgen.
Denke immer daran, dass die Entwicklung deines Babys ein faszinierender Prozess ist, der von deiner bedingungslosen Liebe und Fürsorge geleitet wird. Sei stolz auf die Fortschritte, die ihr gemeinsam macht, und vertraue darauf, dass du genau die richtigen Entscheidungen für dein Kind triffst.