Oft passiert Kindern etwas, weil Eltern nicht weiter nachgedacht haben: Eben schnell mit dem Auto zum Brötchen holen fahren und das Baby dafür extra wecken? Klar, es ist einfach, das Kind dann weiter schlummern zu lassen. Aber was, wenn ein Unfall passiert? Oder das Kind gerade heute entdeckt, wie es allein über die Gitterstäbe klettert? Es sind zwar nur fünf Minuten, aber im Zweifelsfall fünf Minuten zu viel.
Anders sieht es aus, wenn ein Grundschulkind kurz allein in der Wohnung bleibt. Es kann im Notfall schon Hilfe holen und weiß, dass die Mutter auch bald wieder kommt. Natürlich müssen Kinder lernen allein zu bleiben, doch wann und wie genau?
Eltern haben für ihr Kind zu sorgen. Das ist im bürgerlichen Gesetzbuch § 1626 geregelt. „Bei der Pflege und Erziehung berücksichtigen die Eltern die wachsende Fähigkeit und das wachsende Bedürfnis des Kindes zu selbständigem verantwortungsbewusstem Handeln“, heißt es im Gesetzestext. Laut Gesetz müssen Eltern also selbst entscheiden, ob ihr Kind alt genug ist, allein gelassen zu werden. Eine rechtlich bindende Empfehlung gibt es nicht. Aber sie tragen mit der Aufsichtspflicht die Verantwortung für das „Wohl des Kindes“.
Wie können Eltern mit dieser Erziehungsfrage in der Praxis verantwortungsvoll umgehen? Experten raten dazu, nicht nur das Alter und den Charakter eines Kindes zu berücksichtigen, sondern auch die Gesamtsituation:
Zum Alter gibt es folgende Expertenempfehlungen:
Im Zweifelsfall solltest du dein Kind lieber mitnehmen, als es alleine zuhause zu lassen. Ein gutes nachbarschaftliches Netzwerk hilft, Notfallsituationen zu überbrücken. Und sorge für eine ergänzende Betreuung durch Babysitter, wenn es sich z.B. um planbare Termine wie Elternabende oder den Wochengroßeinkauf handelt.
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