Autorin – Vanessa Matthiebe | Lesezeit: Etwa 6 Minuten
Sind die ersten Wogen nach einer Trennung erst einmal geglättet, geht es darum sich zu überlegen, wieviel Kontakt euer gemeinsames Kind mit beiden Elternteilen verbringen soll. Grundsätzlich hat euer Kind ein Recht auf Bindung und Beziehung zu Mutter und Vater. Die Frage ist nun, welche Art der Betreuung tut eurem Kind gut und lässt sich aufgrund der neuen Lebensumstände überhaupt umsetzen. Lies auch hier unseren Artikel Wenn Eltern sich trennen – Gefühle zulassen ist wichtig
Immer mehr Kinder getrennter Eltern leben das sogenannte Wechselmodell. Dabei betreuen Vater und Mutter ihr Kind entweder symmetrisch, also hälftig (echtes Wechselmodell) oder asymmetrisch, z. B. 60/40 oder 70/30 (unechtes Wechselmodell). In manchen Ländern, z. B. in Australien oder Belgien, wird dieses Modell in den Vordergrund gestellt und teilweise sogar angeordnet. Hierzulande beziehen sich die Gerichte und Behörden auf den Einzelfall und die Kommunikationsfähigkeit der Eltern wird stark in den Vordergrund gerückt, um dieses Modell zu leben.
Das Wechselmodell bedingt gewisse Vorüberlegungen und Voraussetzungen, damit euer Kind davon profitieren kann. Denn eines ist klar: Mit dieser Art der Betreuungsaufteilung behalten Mutter und Vater die Erziehungsverantwortung und keiner mutiert zu einem Wochenend- oder Entertainmentelternteil. Eine gleichberechtigte Betreuung auf Augenhöhe. Dabei kommt eurem Kind zugute, dass es seine Identifizierung an beiden Rollenbildern ausrichten kann, was für gelingende Beziehungen im Erwachsenenalter sehr wertvoll ist. Voraussetzung ist, dass es keine langen Reisewege für euer Kind gibt. Im Idealfall bleibt ihr in einer 'gesunden' Nähe zueinander wohnen, so dass der Lebensmittelpunkt für euer Kind beibehalten werden kann.
Das Wechselmodell bietet eurem Kind trotz Trennung eine wertvolle Möglichkeit, die Beziehung zu beiden Elternteilen weiterhin leben zu können. Wie auch immer ihr die Betreuung eures Kindes aufteilt und organisiert, ist eine wertschätzende, respektvolle Haltung zueinander die beste Basis für die gelingende Entwicklung eures Kindes.
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Autorin – Vanessa Matthiebe
Vanessa Matthiebe, Gründerin von >> Familie im Wandel – Eltern bleiben <<, brennt für intakte Elternschaft trotz Trennung und berät seit vielen Jahren Eltern in Trennungs- und Nachtrennungssituationen. Sie ist selber durch eine Trennung durchgegangen und unterstützt als Sozialpädagogin und systemische Familienberaterin Eltern darin, ein unbeschwertes, friedvolles Elternbleiben nach der Trennung zu leben.
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