Ein Milchstau kann eine sehr schmerzhafte Angelegenheit sein und zeigt sich vor allem darin, dass sich die Brust sehr fest anfühlt und dass sie druckempfindlich ist. Du kennst das Gefühl vielleicht auch sonst, direkt vor dem Stillen, wenn die Milchproduktion in vollem Gange ist und es Zeit wird, dein Baby anzulegen.
Wenn du aber auch noch nach dem Stillen die gleichen Symptome und womöglich noch Schmerzen oder gar Fieber hast, ist höchste Vorsicht geboten. Denn ein zunächst noch harmloser Milchstau kann zur Brustentzündung werden (Mastitis), die sofort ärztlich behandelt werden muss. Deshalb handle schnell, wenn du Schmerzen hast, die nach dem Stillen nicht weg sind.
Beim Milchstau sind einer oder mehrere Milchgänge deiner Brust nicht frei, sondern verstopft, sodass die Milch nicht wie sonst fließen kann. Deshalb spürst du ein Spannungsgefühl auf der Brust – das Ziehen und die hohe Berührungsempfindlichkeit. Das kann entstehen, wenn z.B. die Brust schlecht geleert wurde, weil dein Baby zu schwach gesaugt hat, wenn du sehr viel Milch produziert hast oder wenn du allgemein Stress und Probleme hast und unter starkem Druck stehst.
Den Milchstau kannst du gut lösen, wenn du rechtzeitig handelst. Oft hilft schon das Anlegen und Entleeren der Brust. Auch ein Gespräch mit einer Hebamme kann helfen.
Bitte denke daran, dass es wichtig ist, bei Milchstau rechtzeitig etwas zu tun, damit es nicht zu einer Brustentzündung kommt. Das geschieht dann, wenn sich in der gestauten Milch Keime bilden. Die Brust erwärmt sich und du selbst bekommst hohes Fieber. Die Symptome einer Brustentzündung sind ähnlich wie die bei einer Grippe. Aber hier helfen keine Hausmittel, sondern du solltest sofort zum Arzt. Eine Brustentzündung ist äußerst schmerzhaft, lässt sich aber z.B. mit Antibiotika behandeln, sodass du danach weiter stillen kannst.
Um den Milchstau zu lösen, gibt es verschiedene Tipps und Empfehlungen von erfahrenen Stillberaterinnen, die du ausprobieren kannst. Du wirst rasch merken, ob dein Milchstau dadurch behoben ist oder ob du dich lieber beraten lässt. So kann es dir helfen, vorübergehend die Milchproduktion zu verringern, um den Milchstau zu lösen. Insbesondere hilft eine Tasse Salbeitee, die du über den Tag verteilt zu dir nimmst.
Und vor allem: schone dich, wenn möglich, lege dich mit deinem Baby ins Bett und halte Ruhe. Das ist generell wichtig, aber besonders, wenn du mit einem Milchstau kämpfst. Sorge für Entlastung, vor allem auch, wenn Geschwisterkinder dich zusätzlich fordern. Bei wellcome gibt es Ehrenamtliche, die junge Familien nach der Geburt unterstützen.
Denke immer daran: nur wenn es dir gut geht, kann es auch deinem Baby gutgehen.