Format: Elternfrage
Elternfrage

Was tun, wenn Stillen nicht klappt?

Autorin - Melanie Schüer

Vielleicht kennst du das: in der Schwangerschaft hast du dir fest vorgenommen, dein Baby zu stillen, um ihm mit der Muttermilch das Beste von dir geben zu können, aber auch um die Nähe zu genießen und eine Bindung aufzubauen. Und nun stellst du fest, dass alles viel schwieriger ist, dass es mit dem Stillen einfach nicht klappt. Besonders am Anfang, wenn du noch keine geübte Stillhaltung hast, dein Baby beim Trinken sehr schläfrig ist oder du glaubst, dass die Trinkmenge durch Stillen nicht erreicht werden kann, hast du vielleicht das Gefühl, dass es mit dem Stillen nicht klappen wird.

Bevor du aufgibst, lies dir hier unsere Tipps und Empfehlungen durch – vielleicht klappt es dann doch noch mit dem Stillen!

Lesezeit: Etwa 3 Minuten
Mutter gibt Säugling die Flasche.

5 Tipps damit das Stillen klappt

Es kann ganz unterschiedliche Ursachen haben, dass Stillen bei dir nicht funktioniert. Deshalb solltest du mit deiner Hebamme oder einer der Stillberaterinnen in deiner Nähe sprechen, die dich gerne beraten.

  1. Eine der häufigsten Ursachen, wenn das Stillen nicht klappt, ist das falsche Anlegen des Babys. Eine Stillberaterin übt das Anlegen mit dir und gibt dir gerne Tipps, damit das Stillen funktioniert.
  2. Wichtig ist auch, dass deine Milchbildung in Gang kommt. Besonders am Anfang ist es wichtig, dein Baby häufig anzulegen, damit durch die Nachfrage dein Körper weiß, dass er eine größere Menge an Muttermilch produzieren muss. Die Natur hat das toll eingerichtet!
  3. Trinke ausreichend: Kräutertees wie Fenchel, Anis oder Kümmel und besonders mit Bockhornkleesamen (fördert die Milchbildung) sowie stilles Wasser sind besonders geeignet. Trinke gerne zwei Liter am Tag.
  4. Massiere deine Brust, denke liebevoll an dein Baby - um die Milchbildung anzuregen.
  5. Manchmal können auch Kleinigkeiten einen großen Unterschied machen: Babys mögen kein Parfüm, Deo, Bodylotion und andere geruchsintensive Stoffe. Versuche diese so gut wie möglich zu vermeiden.

Wenn das Stillen immer noch nicht klappt

Wenn es trotz aller Versuche mit dem Stillen noch schwierig ist, kannst du deinem Baby Muttermilch durch Abpumpen füttern. Das Abpumpen ist eine bewährte Methode, die es dir ermöglicht, die wertvolle Muttermilch zu nutzen. Lies hier, was du beim Abpumpen beachten solltest und wie oft du Milch abpumpen kannst.

Auch die Ernährung mit dem Fläschchen bringt Nähe, wenn du dir Zeit dafür nimmst, mit deinem Baby Augenkontakt aufnimmst, liebevoll mit ihm sprichst. Das Füttern mit dem Fläschchen hat gegenüber dem Stillen den Vorteil, das auch andere enge Bezugspersonen, besonders der Vater, mitmachen können. Das macht dich unabhängiger, z.B. indem du die Nachtmahlzeit ihm überlässt, um mal wieder länger zu schlafen.

Sollte auch das Abpumpen nicht klappen, z.B. wenn deine Brustwarzen entzündet sind oder, wenn du Medikamente nutzt, kannst du ohne Bedenken PreMilch als Milchpulver kaufen und im Fläschchen füttern.

Informiere dich gut, welche Milch oder welche Nahrung für dein Baby geeignet ist, wenn du nicht stillen kannst oder möchtest. Die Qualitätskontrolle dieser industriell hergestellten Milch ist in Deutschland sehr hoch und gesetzlich gesichert, sodass du sie bedenkenlos verwenden kannst. Sehr selten haben Babys Allergien gegen normale PreMilch und reagieren mit Bauchschmerzen oder Spucken. Die Kinderärztin oder der Kinderarzt verordnet dann eine Spezielnahrung – die sogenannte HA-Nahrung. HA-Nahrung kann dann gegeben werden, wenn du, dein Partner oder Geschwister deines Babys Allergien haben und das Risiko, dass dein Baby ebenfalls eine Allergie entwickelt, vermindert werden soll. Wenn dein Baby auch diese Milch nicht verträgt, solltest du erneut mit deiner Kinderärztin oder deinem  Kinderarzt sprechen.

Dein Baby wird gesund wachsen und gedeihen – auch wenn es mit dem Stillen nicht klappen sollte. Du musst deshalb kein schlechtes Gewissen haben und bist auch keine schlechtere Mutter, wenn du nicht stillst!

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