Vielleicht kennst du das: in der Schwangerschaft hast du dir fest vorgenommen, dein Baby zu stillen, um ihm mit der Muttermilch das Beste von dir geben zu können, aber auch um die Nähe zu genießen und eine Bindung aufzubauen. Und nun stellst du fest, dass alles viel schwieriger ist, dass es mit dem Stillen einfach nicht klappt. Besonders am Anfang, wenn du noch keine geübte Stillhaltung hast, dein Baby beim Trinken sehr schläfrig ist oder du glaubst, dass die Trinkmenge durch Stillen nicht erreicht werden kann, hast du vielleicht das Gefühl, dass es mit dem Stillen nicht klappen wird.
Bevor du aufgibst, lies dir hier unsere Tipps und Empfehlungen durch – vielleicht klappt es dann doch noch mit dem Stillen!
Es kann ganz unterschiedliche Ursachen haben, dass Stillen bei dir nicht funktioniert. Deshalb solltest du mit deiner Hebamme oder einer der Stillberaterinnen in deiner Nähe sprechen, die dich gerne beraten.
Wenn es trotz aller Versuche mit dem Stillen noch schwierig ist, kannst du deinem Baby Muttermilch durch Abpumpen füttern. Das Abpumpen ist eine bewährte Methode, die es dir ermöglicht, die wertvolle Muttermilch zu nutzen. Lies hier, was du beim Abpumpen beachten solltest und wie oft du Milch abpumpen kannst.
Auch die Ernährung mit dem Fläschchen bringt Nähe, wenn du dir Zeit dafür nimmst, mit deinem Baby Augenkontakt aufnimmst, liebevoll mit ihm sprichst. Das Füttern mit dem Fläschchen hat gegenüber dem Stillen den Vorteil, das auch andere enge Bezugspersonen, besonders der Vater, mitmachen können. Das macht dich unabhängiger, z.B. indem du die Nachtmahlzeit ihm überlässt, um mal wieder länger zu schlafen.
Sollte auch das Abpumpen nicht klappen, z.B. wenn deine Brustwarzen entzündet sind oder, wenn du Medikamente nutzt, kannst du ohne Bedenken PreMilch als Milchpulver kaufen und im Fläschchen füttern.
Informiere dich gut, welche Milch oder welche Nahrung für dein Baby geeignet ist, wenn du nicht stillen kannst oder möchtest. Die Qualitätskontrolle dieser industriell hergestellten Milch ist in Deutschland sehr hoch und gesetzlich gesichert, sodass du sie bedenkenlos verwenden kannst. Sehr selten haben Babys Allergien gegen normale PreMilch und reagieren mit Bauchschmerzen oder Spucken. Die Kinderärztin oder der Kinderarzt verordnet dann eine Spezielnahrung – die sogenannte HA-Nahrung. HA-Nahrung kann dann gegeben werden, wenn du, dein Partner oder Geschwister deines Babys Allergien haben und das Risiko, dass dein Baby ebenfalls eine Allergie entwickelt, vermindert werden soll. Wenn dein Baby auch diese Milch nicht verträgt, solltest du erneut mit deiner Kinderärztin oder deinem Kinderarzt sprechen.
Dein Baby wird gesund wachsen und gedeihen – auch wenn es mit dem Stillen nicht klappen sollte. Du musst deshalb kein schlechtes Gewissen haben und bist auch keine schlechtere Mutter, wenn du nicht stillst!