Wenn du diesen Artikel liest, weißt du vermutlich, wie es sich anfühlt, eine gefühlte Ewigkeit mit einem schreienden kleinen Wesen im Zimmer auf- und abzulaufen. Du suchst verzweifelt nach einer Möglichkeit, dein Baby zu beruhigen. Du hast vieles schon ausprobiert und fragst dich, was du noch machen kannst. Unsere ElternLeben-Expertin Melanie Schüer hat für Mütter und Väter mit Schreibabys die TROST-Methode entwickelt.
Unsere ElternLeben-Expertin Melanie Schüer hat für Mütter und Väter mit Schreibabys die TROST-Methode entwickelt. Der Name „TROST“ ist ein Akronym, d.h. jeder Buchstabe des Namens gehört zu einem bestimmten Oberbegriff:
HalT geben
Reizreduktion
LOslassen
AuSzeit
EnTspannungshilfen
Das Besondere an dieser Methode ist ihr ganzheitlicher Ansatz, denn Schreien kann bei Babys viele Ursachen haben, so dass es dafür meist keine einfache Lösung gibt, die immer hilft.
Am Anfang steht stets ein Basis-Check auf typische Gründe für Unruhe, den du durchführen solltest:
HalT geben:
Reizreduktion:
LOslassen: Wenn du keinen Grund für das Schreien Deines Kindes herausfinden kannst, braucht es das Schreien womöglich als Ventil. Auch Babys erleben Belastungen und Stress – zum Beispiel bei der Geburt, durch Entwicklungssprünge, Wachsstumsschmerzen, o.ä. Vielleicht muss dein Kind einfach schreien, um Stress abzubauen.
Halte dein Baby im Arm und rede zwischendurch ruhig mit ihm: „Ja, es ist gut, dass du mir das erzählst. Das hört sich wirklich stressig an. Ich bin bei dir. Lass' den Stress ruhig heraus.“ Versuche, das Weinen nicht als Problem zu sehen, sondern als Vertrauensbeweis - dein Kind fühlt sich bei dir so wohl, dass es sich traut, dir von seinem Stress zu „erzählen".
AuSzeit: Eltern brauchen auch „kindfreie“ Zeiten, um sich zu erholen. Das ist nicht egoistisch, sondern notwendig, um weiter ausgeglichene Eltern sein zu können. Deshalb organisiere dir Auszeiten – auch Deinem Baby zuliebe! Bitte Verwandte oder Freunde, das Baby regelmäßig zu betreuen oder wende dich an wellcome. Und wechsle dich mit deinem Partner ab. Wer von euch die Woche über mehr abwesend ist, sollte am Wochenende verstärkt das Kind betreuen. Wenn du während einer Schreiphase aggressiv wirst (was ganz verständlich ist), lege dein Baby an einem sicheren Ort ab und gönne dir eine Minute zum Durchatmen. Iss oder trink etwas und versuche, ein wenig zur Ruhe zu kommen.
EnTspannungshilfen: Babys sind Experten für Körpersprache. Dein Stresslevel beeinflusst das Wohlbefinden deines Babys. Finde Wege, dich zu entspannen – in Ruhepausen, aber auch, während dein Baby schreit. Beispiele sind Bauchatmung, Autogenes Training, Musik oder Hörbücher über Kopfhörer.
Auch für Babys existieren sanfte Entspannungshilfen: