Ein aktiver Lebensstil hält jung und gesund das hört man immer wieder und auch die Aussage: „Die Kinder halten mich fit“, ist dir vielleicht auch bekannt. Sport mit deinem Kleinkind kann gut dazu gehören, um aktiv und fit zu leben.
Wenn die Kinder in die KiTa kommen, steht für alle Familienmitglieder die nächste große Veränderung an. Morgens musst du dich beeilen, damit das Kind pünktlich in der KiTa ist und du selbst pünktlich zu deiner Arbeit kommst. So beginnt bei vielen Familien der Tag unter Zeitdruck. Und nachmittags das gleiche Spiel. Du möchtest pünktlich von der Arbeit los, damit du dein Kind rechtzeitig von der KiTa abholen kannst. Anschließend folgt die gemeinsame Zeit inklusive Haushalt und anderen Verpflichtungen. So sieht es zumindest bei vielen Familien aus. Immer etwas zu tun bis die Kinder ins Bett gehen und dann bist du selber geschafft und fällst gleich mit ins Bett oder auf die Couch.
Ein Familienleben, das mit vielen Terminen – Arbeit, Kita, Schule etc. – umgehen muss, ist auch eine Art aktiver Lebensstil, denn schließlich hat man ständig etwas zu tun. Doch wo bleibt die Zeit für den Sport? Und auch ganz wichtig, ist da irgendwo Zeit für dich? Ich meine nur für dich? Zeit die du ganz bewusst für dich und deine Gesundheit nutzt? Viele Mütter und Väter wünschen sich genau das: Mehr Zeit für sich und mehr Zeit für Sport.
Eine ganz große Rolle spielt hierbei dein Zeitmanagement. Plane dir Zeitfenster ganz bewusst ein. Zeitfenster für Alltagsbewegungen aber auch Zeitbudget für Bewegungs- und Gesundheitsrituale in der gemeinsamen Zeit mit deinem Kind und auch oder insbesondere ohne dein Kind. Denn ganz wichtig ist auch die Zeitspanne die du nur für dich planst und nutzt.
Auch wenn du mit dem Auto bis direkt vor die KiTa fahren kannst, plant euch Zeit ein, um den Weg zu Fuß zu gehen oder ihn mit dem Rad oder Laufrad zu fahren. Wenn das beides nicht möglich ist, dann parke doch dein Auto eine Straße weiter von der Kindertageseinrichtung entfernt und lauft ein paar Meter gemeinsam.
Das hat neben der Bewegung für euch beide auch eine gute Vorbildfunktion. So wird es für dein Kind normal sein, dass kurze Strecken zu Fuß gegangen werden und etwas längere mit dem Rad zurückgelegt werden können. Um dein Kind mit dem Fahrrad mitzunehmen gibt es tolle Kindersitze und wenn dein Kind etwas größer ist, kann es ganz nebenbei das Radfahren lernen. Hierfür gibt es tolle Konstruktionen wo das Kinderrad am Elternfahrrad befestigt wird und somit auch mit strampeln kann aber nicht muss. Nach und nach wird dein Kind dann alleine auf dem Rad fahren und mit dir den Weg zurücklegen können. Das macht sicherlich euch beide stolz.
Die gemeinsame Zeit, um die Strecke zur Kindertageseinrichtung zurückzulegen, kann auch ein schönes Ritual werden und es können Erlebnisse des Tages besprochen und ausgewertet werden ganz egal ob dies zu Fuß oder mit dem Rad geschieht. Jeder Schritt, jede Bewegung zählt.
Du besitzt einen sportlichen Kinderwagen/Buggy? Einen Kinderwagen, der für sportliche Aktivitäten geeignet ist, sollte luftbefüllte Räder haben (die puffern Stoßbelastungen ab) und eventuell eine Bremse, wenn dir das wichtig ist. Es eignen sich auch die Fahrradanhänger für sportliche Betätigungen. Wenn du solch einen Kinderwagen oder Buggy besitzt kann es direkt losgehen. Du kannst mit deinem Kind im Kinderwagen walken oder joggen gehen.
Falls du das Gefühl hast deinem Kind ist es zu langweilig im Wagen und es braucht eine Beschäftigung reicht anfangs vielleicht ein Kinderbuch was es sich anschauen kann. Wenn du nicht so schnell läufst und noch genügt Luft hast, könnt ihr euch auch beim Sport über den Inhalt des Buches austauschen.
Später wünscht sich dein Kind vielleicht selber Bewegung. Dann könnt ihr eine Strecke auswählen, auf der ein Spielplatz liegt. Du walkst oder joggst mit deinem Kind direkt oder auch indirekt zum Spielplatz. Dort hat es Zeit zu klettern und zu rennen und anschließend walkst oder joggst du wieder mit deinem Kind nach Hause. So habt ihr beide Zeit an der frischen Luft und in Bewegung verbracht.
Noch ein kleiner Tipp für die kalte Jahreszeit. Nimm dir für deine Pause auf dem Spielplatz etwas zum Überziehen mit. Denn wenn du beim Laufen geschwitzt hast kann es sein dass dir schnell kalt wird. Je nachdem wie lange ihr unterwegs sein werdet, bietet es sich auch an etwas zum Trinken für euch beide dabei zu haben.
Du könntest deinen Tag etwas früher beginnen und deinen Körper mit Yogaübungen wecken. Yoga am Morgen wird dich darin unterstützen, deinen Tag ausgeglichen und voller Energie zu beginnen. Es gibt verschiedene Yoga Stile (aktivere und ruhigere), suche dir einen Stil aus, der zu dir passt. Ich empfehle dir mit einigen ruhigen Übungen den Tag zu starten und dir und deinen Geist ein sanften, bewegten Start in den Tag zu ermöglich. Aber du darfst auch gern etwas sportlicher beginnen. Das tut auch gut.
Übungsfolge
Eine weitere Möglichkeit ist, eine aktive Mittagspause für Bewegungen zu nutzen. Du könntest an die frische Luft gehen und einen Spaziergang machen oder sogar ganz aktiv walken gehen. Vielleicht findet sich auch eine Arbeitskollegin oder ein Arbeitskollege der/die dich begleitet? Ihr könnt euch gegenseitig motivieren und vielleicht gute Gespräche führen, die auch mal nichts mit der Arbeit zu tun haben. Auch hier zählt jeder Schritt. Selbst wenn du 5 Minuten Zeit hast um Sauerstoff zu tanken, ist das alles besser als nichts.
Oder du nutzt die 5 Minuten vor und die 5 Minuten nach deiner Mittagspause um ein paar Lockerungsübungen zu machen um deinen Nacken und deinen Rücken zu entspannen.
Nimm dir für jede einzelne Übung ungefähr eine Minute Zeit dann ist das Üben am Effektivsten:
Bleibe mindestens 20 Sekunden in jeder Dehnposition und führe die Übungen langsam und vorsichtig aus:
Vielleicht kannst du gut abschalten, wenn der Tag geschafft ist und dein Kind im Bett liegt? Vielleicht bleibt nun etwas Zeit für dich. Probiere es einmal aus und gehe noch einmal raus an die frische Luft. Natürlich geht dies nur, wenn du dich hier mit deinem Partner*in gut absprechen kannst und jemand zu Haus bei dem Kind bleibt. Dies wird deinem Köper noch einmal Energie geben, ihn mit Sauerstoff durchfluten und kann den Geist von unliebsamen oder quälenden Gedanken befreien.
Auch wenn du auf deinem Abendspaziergang nur 15 Minuten unterwegs bist, sorgt dies schon für eine gesteigerte Durchblutung in allen Gefäßen. Du kannst dir natürlich auch mehr Zeit nehmen, umso besser.
Schau in den Himmel und genieße die einkehrende Ruhe in deiner Umgebung und in dir. Vielleicht kannst du deinen Abendspaziergang mit einer kleinen Achtsamkeitsübung verbinden?
Du wirst sicher bald spüren wie gut dir dieser Spaziergang tun wird. Bei solchen Übungen gelingt es prima den Kopf freizubekommen. Oft sind die Gedanken danach neu sortiert und manche Probleme lassen sich vielleicht leichter lösen.
Suche dir eine Sportart und eine feste Gruppe – vielleicht in einem Verein. Ihr trefft euch jede Woche gemeinsam zum Sporttreiben. Dabei kommt es nicht darauf an was es für eine Sportgruppe ist, sondern es ist wichtig, dass du Freude an diesem Sport und mit den Menschen verspürst. Wenn du das Richtige gefunden hast, wird es dir leicht fallen, regelmäßig dorthin zu gehen.
Also höre in dich hinein, welche Art der Bewegungen magst du, welchen Sport hast du vielleicht früher einmal gemocht? Was würde dir gut tun? Wenn du das herausgefunden hast, suche nach einem Verein oder einem Treff in deiner Nähe. Entweder in der Nähe deiner Wohnung oder in der Nähe deiner Arbeitsstätte. Der Ort sollte sich nicht zu weit weg befinden, damit es sich gut in deinen Tagesablauf intergrien lässt.
Es gibt ziemlich viele Präventionskurse die von den Krankenkassen bezuschusst oder sogar komplett getragen werden. Frage dafür einfach mal bei deiner Krankenkasse nach Präventionskursen. Bei dem großen Angebot ist sicher für fast jeden etwas dabei.
Die regelmäßige Sporteinheit wird deinem Körper sicher gut tun. Deine Muskeln, deine gesamte Koordination, dein Herz und dein emotionales Wohlbefinden werden davon profitieren. Wenn du in einer Partnerschaft lebst, lässt es sich vielleicht im Familienalltag organisieren, dass du an einem Tag in der Woche zum Sport gehen kannst. Vielleicht kann hierfür auch regelmäßig ein Freund*in oder Oma/Opa einspringen. Mit deinem Partner*in könntest du dich auch abwechseln, denn auch deinem Partner*in wird der Sport, der Austausch mit anderen Menschen und ein neuer Input sicher auch guttun.
Eine ganz tolle Sache ist auch die Meditation. Sie lässt sich zu jeder Tageszeit durchführen. Probiere einfach einmal aus, welche Tageszeit für dich am geeignetsten ist. Vielleicht findest du nach einem anstrengenden Tag am Abend leichter die Ruhe zur Meditation. Aber auch am Morgen oder im Laufe eines Tages, lassen sich möglicherweise passende Zeitfenster finden, die sich gut für dich anfühlen.
Eine Meditation lässt sich auch hervorragend in der Badewanne durchführen.
Nimm dir für den Anfang erstmal nur eine Sache, maximal zwei Dinge vor, die du umsetzen möchtest. Integriere diese Dinge für mindestens 6 Woche in deinem Leben und dann frag dich, ob du noch mehr möchtest? Oder was du noch brauchst oder was dir gut tun könnte?
Viel Freude beim Ausprobieren meiner Tipps.