Eine Fehlgeburt ist vermutlich eine der größten Sorgen jeder Schwangeren – vor allem im ersten Trimester der Schwangerschaft. Wenn du diesen Artikel liest, bist du vermutlich schwanger oder möchtest es werden und fragst dich, ob du etwas tun kannst, um einer Fehlgeburt vorzubeugen. Hier erfährst du, wie wahrscheinlich eine Fehlgeburt wirklich ist, was bei einer Fehlgeburt passiert, was du selbst für eine gesunde Schwangerschaft tun und wie du möglichen Ängsten positiv begegnen kannst.
Eine Fehlgeburt in der Schwangerschaft wird häufig auch Abort genannt oder mit dem Begriff Schwangerschaftsverlust beschrieben. Von einer Fehlgeburt wird gesprochen, wenn ein Kind ohne Lebenszeichen auf die Welt kommt und unter 500gr. wiegt. Vor der 13. Schwangerschaftswoche wird von einem Frühabort gesprochen. Ein Schwangerschaftsverlust zwischen der 16. und 24. Schwangerschaftswoche wird als Spätabort bezeichnet.
Die Häufigkeit von Fehlgeburten ist nicht ganz eindeutig festzuhalten, denn Schwangerschaften, die noch nicht medizinisch bestätigt wurden, werden häufig nicht mitgezählt. Wenn alle Schwangerschaften mit positivem Schwangerschaftstest mitberücksichtigt werden, wird davon ausgegangen, dass ca. 12-24% der schwangeren Frauen eine Fehlgeburt haben.
Nach der 12. Schwangerschaftswoche (SSW) sinkt das Risiko eines Aborts erheblich, da 85% aller Fehlgeburten in den ersten 12 Schwangerschaftswochen passieren. Nach der 12. SSW kannst du also aufatmen, denn das Risiko für eine Fehlgeburt ist nun deutlich geringer. Die Statistik zeigt, dass das Risiko einer Fehlgeburt mit jeder Schwangerschaftswoche sinkt. Nur 15% der Fehlgeburten liegen zwischen der 13. und 22. Schwangerschaftswoche.
Die Symptome einer Fehlgeburt sind vielfältig. Fehlgeburten können unerwartet und ohne Blutungen verlaufen oder auch mit starken Schmerzen und vaginalen Blutungen einhergehen.
Folgende Warnzeichen könnten auf eine Fehlgeburt hinweisen:
Die Ursachen für Fehlgeburten sind ganz unterschiedlich. Folgende Ursachen können möglich sein:
Auch das Alter der werdenden Mutter ist ein möglicher Einflussfaktor. Der Grund hierfür liegt im Alter der Eizellen. Eizellen werden im Gegenteil zu den Samenzellen des Mannes nicht immer wieder neu gebildet, sondern werden bereits im Mutterleib angelegt. Die Eizellen werden also älter und mit dem Alter steigt das Risiko, dass die genetischen Anlagen des Embryos beschädigt sind und er sich deshalb nicht weiterentwickelt. Bei Männern nimmt die Fruchtbarkeit in der Regel erst ab dem 40. Lebensjahr allmählich ab.
Du kannst einer Fehlgeburt nur bedingt vorbeugen, denn die meisten Fehlgeburten sind auf biologische Faktoren zurückzuführen. Dennoch kannst du einiges tun, um dein Baby beim Wachsen zu unterstützen.
Folgende Dinge kannst du für eine gesunde Schwangerschaft tun:
„Mein Körper ist stark!“
„Mein Baby schafft das!“
„Ich vertraue meinem Körper!“
Die Ängste vor einer Fehlgeburt kann dir leider niemand nehmen, aber du kannst selbst einiges tun, um ihnen mit positiver Energie zu begegnen, sie zu reduzieren oder sogar loszuwerden.
Die Wahrscheinlichkeit eines Aborts nimmt mit jeder Schwangerschaftswoche ab. Parallel dazu wird vermutlich auch deine Angst vor einer Fehlgeburt kleiner. Freue dich über Momente, in denen es dir gelingt, deine Angst positiv zu lenken und nutze dieses Gefühl, wenn dich das nächste Mal eine Welle der Angst überrollt.
Angst ist ein sehr starkes Gefühl und es kann sein, dass dir keiner der Tipps hilft, um deine Ängste vor einer Fehlgeburt zu überwinden. Wenn du feststellst, dass deine Ängste dich im Alltag einschränken oder du keinen klaren Gedanken mehr fassen kannst, scheue dich nicht, mit deiner Frauenärztin oder deinem Frauenarzt einer Hebamme über deine Ängste zu sprechen oder andere Unterstützungsangebote in Anspruch zu nehmen. Deine Ärztin, dein Arzt oder deine Hebamme kann dir sicher Hinweise geben, wo du nahegelegene Beratungs- und Unterstützungsangebote findest.
Deine Frauenärztin oder dein Frauenarzt kann mithilfe verschiedener Untersuchungen eine Fehlgeburt feststellen oder ausschließen:
Es wird zwischen zwei unterschiedlichen Arten von Fehlgeburt unterschieden:
Natürlicher Abgang oder spontane Fehlgeburt: Man spricht von einem natürlichen Abgang oder einer spontanen Fehlgeburt, wenn der Fötus oder der Embryo vor der 24. Schwangerschaftswoche bzw. mit einem Gewicht unter 500gr. ohne medizinische Einwirkung nicht lebendig zur Welt kommen. Eine Fehlgeburt kann durch Blutungen und Krämpfe begleitet sein oder völlig symptomlos ablaufen. Auch in frühen Schwangerschaftswochen und bei einem kleinen Baby ist eine Fehlgeburt ein einschneidendes und schreckliches Erlebnis für die Mutter. Die Schwangerschaftswoche und das definitorische Gewicht sind dabei zweitrangig.
Medizinischer Eingriff: Verschiedene Gründe können einen medizinisch eingeleiteten Abort/ eine Ausschabung notwendig machen. Das ist zum Beispiel der Fall, wenn die Einnistung in einem Eileiter stattgefunden hat und die Schwangerschaft somit nicht fortgesetzt werden kann. Das sofortige medizinische Handeln ist in diesem Fall für deine Gesundheit von besonderer Bedeutung.
Wenn dein Baby im Bauch gestorben ist, gibt es verschiedene Möglichkeiten des Umgangs:
Du hast dein Baby verloren und fragst dich, wie es dir gelingen kann, mit diesem Verlust zu leben. Es ist eine sehr große Herausforderung, denn es ist nicht nur der Schwangerschaftsverlust, der dich beschäftigt. Du hast dir bestimmt die Zeit mit deinem Baby zuhause schon ausgemalt, hast dir Namen überlegt und darüber nachgedacht, wie du als Mutter wohl sein wirst. Du verabschiedest dich also nicht nur von deinem Sternenkind, sondern auch von den Zukunftsplänen. Deshalb ist es völlig normal, dass du um dein Baby trauerst und enttäuscht bist. Auch alle anderen Gefühle sind normal und erlaubt!