Format: Artikel – Schreibfeder auf dem Tisch
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Medienkompetenz - Kurzüberblick 11 Jahre - 16 Jahre

Autorin - Sabine Linz

Medien faszinieren Kinder. Von Anfang an. Wer heute aufwächst, kennt sich in der Welt der ständig präsenten Medien meist sehr gut aus. Dies ist im digitalen Zeitalter unvermeidlich. Daher ist ein achtsamer Umgang mit den Medien umso wichtiger. Nur durch eine bewusste Nutzung lassen sich Chancen und Herausforderungen ergreifen und Gefahren vorzeitig erkennen. Der Umgang mit den digitalen Medien sollte also sehr früh geübt werden. Wir haben im Folgenden eine Kurz-Orientierung zur Medienkompetenz für euch zusammengestellt. Zur detaillierteren und tieferen Beleuchtung empfehlen wir euch die Initiative des Bundesfamilienministeriums „SCHAU HIN“

Lesezeit: Etwa 4 Minuten
Vier Jugendliche auf dem Bürgersteig an ihren Smartphones

Beobachtet euer Kind

Die Empfehlung der Nutzungszeit im Folgenden ist ein Richtwert, eine Orientierung. Jedes Kind reagiert unterschiedlich auf mediale Einflüsse. Um ein gutes Zeitmaß zu finden, ist es empfehlenswert euer Kind zu beobachten. Ist es beispielsweise wiederholt nach dem Computer, Smartphone oder TV Konsum teilnahmslos, aggressiv oder gelangweilt, hat es höchstwahrscheinlich zu lange vor dem Bildschirm gesessen.

Grundsätzliche Tipps zum Medienverhalten

  • feste Regeln für die unterschiedlichen Medienangebote aufstellen (altersgerecht, typgerecht und familiengerecht). Vielleicht vereinbart ihr einen >>Mediennutzungsvertrag BEVOR die Pubertät beginnt.
  •  unterstützt und begleitet euer Kind in der Entwicklung seiner eigenen Medienkompetenz. Eine empfehlenswerte Internetseite mit Suchmaschine und sicherem Surfraum für Kinder ist >>fragFINN.
    Mit Beginn der Pubertät wird diese Internetseite wohl nicht mehr interessant genug sein.
  • Auch mit 11J. könnt ihr hin und wieder noch gemeinsam das Surfen im WWW üben. (Euer Kind wird euch sagen, dass es sowieso weiß, wie alles funktioniert. Versucht dennoch gemeinsam dranzubleiben, da ihr so Einblicke in das Surfverhalten eures Kindes erhaltet) Im besten Fall lernen Eltern und Kinder/Jugendliche noch voneinander, auch wenn sich die Pubertät schon bemerkbar macht.
  • Zeigt Interesse an den Inhalten, die eurem Kind gefallen (z.B. Videos, Spiele, Bilder).
  • Spielt/daddelt ab und zu mit eurem Kind zusammen (Falls noch gewünscht).
  • Klärt eure heranwachsenden Kinder (3 J. - 16J.) im Laufe der Zeit immer wieder über die Gefahren im Internet auf (z.B. Cybermobbing, Suchtgefahr, Datenklau, die Folgen vom Posten persönlicher Inhalte etc.) Dies funktioniert nicht mit dem erhobenen Zeigefinger, sondern mit Aufklärung -spielerisch im besten Fall- von Anfang an.
  • Räumt Ausnahmen der Regeln ein.
  • Seid Vorbild, von Anfang an.
  • Seid nicht frustriert, wenn das mit dem Vorbild nicht immer klappt. ABER: arbeitet daran, macht euch euer eigenes Verhalten bewusst. Die Vorbildfunktion zieht sich bis weit in die Pubertät hinein.

11 Jahre - 16 Jahre - Teenager

Das Mitmachen, Teilhaben und der Wunsch nach Informationen im Netz ist für die meisten Kinder und Jugendlichen überaus wichtig. Im besten Fall wachsen sie als selbstbestimmte, reflektierende und kritische Mediennutzer heran. Die Sozialen Netzwerke und ihre Communities bieten reichlich Raum zur Selbstdarstellung und Austausch. Communities haben einen hohen Stellenwert und werden ausgeprägt genutzt.

Natürlich wird das Netz auch zur Recherche für Schul- und Privatangelegenheiten herangezogen. Sowohl wertvolle und nützliche als auch „unnütze“ Wissensinhalte, finden durch Kinder und Jugendliche dankbare Abnehmer. In dieser Zeit schwindet der elterliche Einfluss zunehmend und Freunde (online & offline) und Geschwister sind wichtige Bezugspersonen.

Chancen / Vorteile:

  • gezielter, effektiver Wissenserwerb für den Schul- Hobby- und Privatbereich. Weiterführen kreativer Entwicklungsprozesse.
  • Durch Nutzung altersgerechter Communities und Plattformen können Interessen ausgetauscht werden. In Communities werden viele Funktionen der Mediennutzung vereint. Z.B. Informationen (Weltgeschehen, Regionales, Banales und Wertvolles), Unterhaltung (Videos etc.), Orientierung (auf dem aktuellen Stand bleiben mit Schule und Freunden, lesen was andere machen). Bietet ein weites Feld für Identitätsarbeit. 
  • Unabhängigkeit von Zeit und Ort.

Gefahren:

  • Unkontrollierter Medienkonsum kann langfristig Entwicklungschancen der Persönlichkeit beeinträchtigen. Z.B. Realitätsverlust durch intensive Spielnutzung - Suchtgefahr, soziale Vereinsamung, Verlust der Individualität durch Gruppendynamik (z.B. durch online-Spiele, Community-Gruppen), dauerhafter Stress durch permanente Verfüg- Erreichbarkeit, Angst etwas zu verpassen.
  • Durch routinierten und oft gänzlich unbegleiteten Umgang mit den Medien, finden Kinder und Jugendliche oft leichter Zugang zu problematischen Inhalten. Z.B. Inhalte zur Gewaltverherrlichung, harter/weicher Pornografie, politischer Extremismus, Propagierung von Selbstgefährdung (z.B. Plattformen, die Magersucht und Bulimie fördern).
  • Cybermobbing, Daten und Identitätsmissbrauch, politische und kommerzielle Beeinflussung, permanente Ablenkung (z.B. durch Smartphone)

Empfehlung:

  • Immer wieder an Nutzungsabsprachen erinnern. Eine wichtige Absprache ist, das Handy abends nicht mit ins Bett zu nehmen. Eine Handynutzung kurz vorm Schlafengehen kann Einschlafstörungen, Schlafstörungen und Alpträume verursachen. 
  • euer eigenes Wissen über das WWW auf dem Laufenden halten, um ggfs. sowohl Ratgeber als auch 'BeschützerInnen' zu sein.
  • Nutzungszeit: 10J.-13J. ca. 75 Min. tägl. ab 14J. Empfehlung Faustregel von "SCHAU HIN": 10 Min. pro Lebensjahr am Tag oder 1 Stunde pro Lebensjahr in der Woche.(z.B. 14J. 140 Min. tägl. oder 14 Std. pro Woche Evtl. einen >>Mediennutzungsvertrag miteinander abschließen