Was bedeutet Bindung, wie wichtig ist sie und vor allem: wie erreiche ich eine enge Bindung zu meinem Baby? Diese Fragen stellen sich viele Mütter und Väter vor und nach der Geburt ihres Kindes. Die Diplom-Pädagogin, Margarita Klein, gibt im Interview mit ElternLeben.de Auskunft und beantwortet diese Fragen.
Es gibt drei unterschiedliche Bedeutungen:
Das kleine Kind lernt/spürt:
Bindungsperson und Kind müssen zueinander passende Bewältigungsstrategien entwickeln. Jedes Kind ist individuell empfindsam oder robust. Auch jede Mutter und jeder Vater ist anders. Wichtig ist, dass die Bindungsperson für dieses Kind ausreichend oft und ausreichend passend reagiert. Die Wahrscheinlichkeit dafür steigt:
Auf jeden Fall Zeit und Ruhe, um die Signale des Kindes kennenzulernen, verschiedene Reaktionen darauf zu erproben und um herauszufinden, was gut funktioniert. Außerdem:
Starke Belastungen können das Potential von Müttern und Vätern einschränken: Wirtschaftliche Sorgen, schwierige Wohnsituation, Beziehungskrisen, Krankheit oder Todesfall in der Familie, ein belastendes Geburtserlebnis und/oder eigene belastete Bindungserfahrungen. All diese Faktoren können – nicht müssen! – die intuitiven Fähigkeiten reduzieren und die Möglichkeit, passend zu reagieren.
Um es Müttern und Vätern zu erleichtern, eine ihrem Potential gemäße Bindungsperson zu werden, ist der Rat einer Hebamme, einer Kinderärztin oder der Leiterin einer Eltern-Kind Gruppe oft hilfreich. Den Alltag entlasten können Großeltern, Freund*innen, Nachbar*innen oder wellcome. Sinnvoll ist oft auch eine individuelle Beratung, die Eltern und Kind dabei hilft, einander besser zu verstehen.