Viele Eltern fragen sich, wie sie mit ihren Kindern über die aktuelle Situation sprechen können. Folgende Fragen kursieren in den Köpfen von zahlreichen Müttern und Vätern:
• Mache ich meinem Kind Angst, wenn ich über den Coronavirus spreche?
• Wie gehe ich mit der Angst meines Kindes um?
• Wie erkläre ich meinem Kind, dass es zu Hause bleiben muss?
Kinder jeder Altersstufe spüren ganz genau, wenn sich das Verhalten und die Stimmung ihrer Eltern verändert. Es ist also ganz enorm wichtig, dass Eltern ihren Kindern nicht versuchen die aktuelle Situation zu verheimlichen. Kinder werden dagegen sogar stark verunsichert, wenn Eltern sich anders verhalten, als sie sich fühlen und beginnen die Schuld bei sich selbst zu suchen.
Ängste und Unsicherheiten bezüglich der aktuellen Situation, dürfen und sollen entsprechend kindgerecht und altersgerecht zum Ausdruck gebracht werden. Hinzu kommt, dass Kinder unbedingt Antworten auf ihre Fragen brauchen sowie Verständnis für ihre eigenen Gefühle, die in dieser Zeit aufkommen. Genau so wenig kann dein Kind natürlich damit umgehen, wenn du extrem panisch wirst oder Katastrophen voraussagst. Versuche also ein gesundes Maß zu finden, wenn du über deine eigenen Gefühle und Gedanken sprichst, die dein Kind nicht zusätzlich verängstigen. Weitere Tipps hier: Coronavirus – Alltag mit Kindern gestalten.
Im Folgenden findest du konkrete Anregungen, wie Gespräche mit deinem Kind über die aktuelle Corona-Situation aussehen können. Wenn du mehrere Kinder mit größerem Altersunterschied hast, nimm dir Zeit für jedes Kind alleine, damit du auf die individuellen Sorgen und Ängste deiner Kinder eingehen kannst.
Kita-Kind: Dir ist ja schon aufgefallen, dass...
Schulkind: Dir ist ja schon aufgefallen, dass...
Bringe deinem Kind Empathie für sein Gefühl entgegen. Sobald sich dein Kind mit seinen Sorgen und Ängsten gesehen fühlt und auch weiß, dass es diese zeigen darf, lernt es diese Gefühle zu regulieren. Kinder brauchen jetzt in dieser Zeit also unbedingt Raum, Gefühle wie Angst und Trauer auszusprechen, damit sie damit umgehen lernen. Spiegle deinem Kind deshalb seine Gefühle und zeig ihm, dass es völlig in Ordnung ist, diese Gefühle zu haben. So verschwinden die Kinderängste ganz natürlich wieder von alleine.
Kita-Kind – Beispiele für Empathie:
Schulkind – Beispiele für Empathie:
Kita-Kind – Beispiele für Erklärungen
Schulkind – Beispiele für Erklärungen
Wichtig ist, dass ihr euch ganz klare Routinen schafft, damit dein Kind weiterhin einen strukturierten Alltag haben. Hilfreich sind z.B. auch klare Aufgaben im Haushalt und Verantwortungsbereiche, die in einem Wochenplan aufgeteilt und dargestellt werden können. Für Kita-Kinder können hier auch Bilder verwendet werden. Kinder sind klare Abfolgen aus ihrer Kita und Schule gewohnt und brauchen diese auch zu Hause beim Spielen und Lernen. Versuche deshalb morgens mit deinen Kindern zu besprechen, was sie tagsüber erwartet. Kinder brauchen jetzt in dieser Zeit sehr viel Orientierung, Routinen, Sicherheit und Geborgenheit sowie weiterhin Kontakt zu geliebten Leuten auf alternative Art und Weise:
Einige praktische Anregungen, die der Kinderseele gut tun:
Zeigt euern Kindern auch gerne, welche positiven Auswirkungen diese Corona-Zeit mit sich bringt. Schaut euch z.B. den klaren Himmel ohne Flugzeuge an und sprecht darüber, was mit den Lebewesen im Meer passiert, wenn weniger Schiffe fahren. Fragt eure Kinder, wie sie die gemeinsame Zeit in der Familie erleben und lasst sie mitgestalten, damit sie sich in dieser besonderen Situation ernst genommen und gebraucht fühlen.