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Positives Essverhalten bei Kindern fördern - Tipps für Eltern

Als Mutter und als Vater spielst du eine entscheidende Rolle bei der Förderung eines gesunden und positiven Essverhaltens bei deinem Kind. Ein gutes Verhältnis zum Essen ist wichtig für seine körperliche und geistige Entwicklung. Es trägt dazu bei, größere Essprobleme oder gar Essstörungen vorzubeugen. Positives Essverhalten umfasst nicht nur das, was dein Kind isst, sondern auch wie es isst und welche Einstellung es zum Essen hat. In diesem Artikel werden wir verschiedene Tipps und Strategien untersuchen, wie du dazu beitragen kannst, dass dein Kind ein gesundes Essverhalten entwickelt.

Lesezeit: Etwa 4 Minuten
Junge, KitaKind, rührt Kuchenteig in einer Schüssel. Sohn sitzt auf Arbeitsfläche und Mutter steht vor ihm und passt auf.

Die Bedeutung eines positiven Essverhaltens

Es ist wichtig, dass dein Kind lernt, eine Vielzahl von Lebensmitteln zu genießen, ausgewogene Mahlzeiten zu sich zu nehmen und ein gesundes Verhältnis zum Essen zu entwickeln. Ein solches Verhalten trägt nicht nur zu seiner körperlichen Gesundheit bei, sondern auch zu seinem psychischen Wohlbefinden und Selbstbewusstsein.

Wie fördere ich ein positives Essverhalten bei meinem Säugling oder Kleinkind (0 – 2 Jahre)?

In den ersten Lebensmonaten und -jahren legst du den Grundstein für das Essverhalten deines Kindes. Hier sind einige Tipps:

  • Stillen fördern: Stillen ist der beste Start für Säuglinge. Es versorgt sie nicht nur mit wichtigen Nährstoffen, sondern fördert auch eine enge Bindung zwischen dir und deinem Kind.
  • Einführung von Brei und festen Lebensmitteln: Beginne zwischen dem 4. und 6. Monat mit der schrittweisen Einführung von Brei und festen Lebensmitteln. Gib deinem Kind Zeit, verschiedene Geschmacksrichtungen zu erkunden.
  • Gemeinsame Mahlzeiten: Selbst wenn dein Kind noch nicht am Tisch isst, ist es wichtig, es während der Familienmahlzeiten einzubeziehen. Es lernt so, dass Essen eine soziale Aktivität ist.
  • Hunger und Satt sind wichtige Signale: Gesunde Kinder zeigen, wenn sie hungrig sind und genauso, wenn sie satt sind. Es ist wichtig, diese Signale zu respektieren. Bei 4–5 Mahlzeiten pro Tag braucht es kein weiteres „zwischendurch essen“. Besser ist eine Esspause, auch ohne Saft oder Milch, damit bei der nächsten Mahlzeit genügend Hunger da ist. Wenn dein Kind satt ist, vermeide darauf zu drängen, dass es noch mehr isst oder dass der Teller leer gegessen werden muss.

Tipps für ein gesundes Essverhalten bei Klein- und Vorschulkindern (2 – 5 Jahre)

In diesem Alter entwickeln Kinder ihre Vorlieben und Abneigungen gegenüber bestimmten Lebensmitteln. Hier sind einige Tipps:

  • Angebot von Vielfalt: Biete eine Vielzahl von gesunden Lebensmitteln an und ermutige dein Kind, neue Dinge auszuprobieren. Auch wenn es manche Dinge zunächst ablehnt, gib nicht auf.
  • Positives Vorbild: Kinder lernen viel durch Nachahmung. Iss selbst gesund und zeige Freude am Essen, um ein positives Vorbild zu sein.
  • Gemeinsame Zubereitung: Lasse dein Kind bei der Zubereitung von Mahlzeiten helfen. Es fühlt sich dadurch stolz und engagiert sich eher für das Essen.
  • Nicht immer braucht es etwas zu Essen: Manchmal denken Eltern, dass ihr Kind Hunger hat, wenn es quengelt oder zur Küchenschublade mit den Süßigkeiten läuft. Oft stecken andere Bedürfnisse dahinter, z. B. Langeweile, der Wunsch nach Abwechslung, Müdigkeit nach dem Kindergartentag oder ähnliches. Dann ist Essen nicht die richtige Strategie. Auch Belohnungen mit Süßigkeiten für gutes Verhalten oder Bestrafungen für schlechtes Verhalten sind keine gute Idee.

Positives Essverhalten bei Schulkindern (6-12 Jahre) fördern

In der Schulzeit nehmen Kinder oft Einflüsse von außerhalb der Familie auf. Hier sind einige Tipps:

  • Aufklärung über gesunde Ernährung: Erkläre deinem Kind, warum eine ausgewogene Ernährung wichtig ist und wie verschiedene Lebensmittel ihm dabei helfen können, stark und gesund zu sein.
  • Selbstständigkeit fördern: Gib deinem Kind die Möglichkeit, Entscheidungen über sein Essen zu treffen. Das kann zum Beispiel bedeuten, dass es sich sein Pausenbrot selbst zubereitet oder beim Einkaufen hilft.
  • Kritisches Denken anregen: Hilf deinem Kind dabei, Werbung und Marketing für ungesunde Lebensmittel zu hinterfragen und bewusste Entscheidungen zu treffen.

Strategien für ein gesundes Essverhalten bei Jugendlichen (12-18 Jahre)

In der Teenagerzeit suchen Jugendliche oft nach Unabhängigkeit und Identität, was ihr Essverhalten beeinflussen kann. Hier sind einige Tipps:

  • Offene Kommunikation: Bleibt im Gespräch über Ernährung und Gesundheit, ohne dabei Druck auszuüben. Höre auf seine Bedürfnisse und Ängste.
  • Gemeinsame Aktivitäten: Unternehmt gemeinsame Aktivitäten, die nicht nur das Essverhalten, sondern auch die Gesundheit insgesamt fördern, wie zum Beispiel gemeinsames Kochen oder Sport treiben.
  • Selbstakzeptanz fördern: Jugendliche sind oft von Medien und Peer-Gruppen Druck beeinflusst. Fördere ein positives Körperbild und Selbstwertgefühl, unabhängig von äußeren Schönheitsidealen.

Fazit

Indem du eine vielfältige und ausgewogene Ernährung anbietest, positives Essverhalten vorlebst und deinem Kind die nötige Unterstützung und Aufklärung gibst, kannst du dazu beitragen, dass es ein gesundes Verhältnis zum Essen entwickelt, das es ein Leben lang begleiten wird.