Dass Muttermilch das Beste für das Baby und auch für die Mutter ist, ist allgemein bekannt. Aber nicht alle Mütter können oder wollen stillen. Wenn das bei dir der Fall ist, dann möchten wir dir helfen, eine geeignete Nahrung für dein Baby auszuwählen. In diesem Artikel erhältst du einen Überblick über die verschiedenen Milcharten für Babys im ersten Lebensjahr. Hier findest du alle Informationen, welche Milch für dein Baby die beste und welche eher ungeeignet ist.
Muttermilch ist die natürlichste und beste Ernährung für das Baby. Alle wichtigen Nährstoffe sind in ihr enthalten. Als stillende Mama hast du sie auch immer „dabei“. Selbstverständlich lässt sich deinem Baby auch abgepumpte Muttermilch mit der Flasche geben. Du kannst Muttermilch nach Bedarf deines Babys füttern. Auch Teilstillen ist wertvoll für dein Kind und dich. Bis zu Beginn der Beikost kann die Muttermilch als alleinige Nahrung dienen. Während der Beikost ist es möglich, weiterzustillen, solange Mutter und Kind dies möchten.
Keine Sorge! Auch wenn nicht gestillt oder teilgestillt wird, gibt es eine gute Alternative, mit der ein Baby gut wachsen und gedeihen kann: eine Säuglingsanfangsnahrung auf Pulverbasis. Du erhältst sie im Super- oder Drogeriemarkt. Es gibt sie als Anfangs- und als Folgenahrung.
Aber welches Milchprodukt ist am besten für das Baby? Hier den Durchblick vor dem Babyregal im Super- oder Drogeriemarkt zu bekommen und sich zu entscheiden, ist gar nicht so einfach. Die Aufschriften sind verwirrend. Jede Sorte, jede Marke, scheint noch besser zu sein als alle anderen. Aber wie unterscheiden sich die Produkte? Und welche Milchnahrung ist für dein Baby geeignet?
Für den Anfang empfehlen alle Fachgesellschaften die sogenannte Pre-Milchnahrung oder auch eine 1-Nahrung.
Folgenahrung enthält deutlich mehr Kohlenhydrate (Stärke, Maltodextrin u.a.) auch in Form von Zuckern oder Fruchtzusätzen als Anfangsnahrung. Folgenahrungs-Milch ist kein notwendiges Produkt. Du kannst alternativ während der Beikost auch Anfangsnahrung (Pre-Nahrung oder 1-Nahrung) weiterfüttern. Weitere Lebensmittel decken dann den zusätzlichen Nährstoffbedarf. Die Verpackungsaufschrift „Ab 6. Monat“ bzw. „Ab 10. Monat“ ist missverständlich, denn es gibt keine zwingende Reihenfolge der Nahrungen. Folgenahrungen haben keine wesentlichen Vorteile für die Sättigung oder das Durchschlafen. Wenn du dich für Folgenahrung entscheiden solltest, dann frühestens mit Beginn der Beikost.
Wenn dein Baby allergiegefährdet ist – zum Beispiel, weil ihr als Eltern Allergien habt – dann ist eine hypoallergene Milchnahrung am besten.
Wenn dein Baby viel spuckt oder häufig Bauchweh hat, solltest du zuerst mit dem Kinderarzt sprechen. Es gibt einige Spezialnahrungen bei diesen Beschwerden.
Sie enthalten Phytoöstrogene, also hormonähnliche Substanzen. Die Wirkung auf den kindlichen Organismus ist noch nicht komplett geklärt. Bitte füttere diese spezielle Säuglingsnahrung nicht ohne Rücksprache mit dem Kinderarzt. Sie ist nur bei bestimmten Stoffwechselerkrankungen empfehlenswert. Sie ist nicht zur Allergieprävention geeignet.
Sojadrink, Mandeldrink, Haferdrink und ähnliches sind keine speziellen Säuglingsprodukte und für Babys völlig ungeeignet. Sie enthalten viel zu wenig und nicht die richtigen Nährstoffe für das sehr rasche Wachstum vor allem im 1. Lebensjahr. Sie sind somit schädlich für das Wachstum und die Entwicklung deines Babys.
Diese Milchanfangsnahrungen sind ungeeignete Produkte für die Säuglingsernährung. Sie haben nicht den hohen Standard der Nahrungen auf Kuhmilchbasis. Auch Allergien kann damit nicht vorgebeugt werden.
Früher gab es Rezepte, wie man Säuglingsmilchnahrung selber kochen konnte. Davon raten alle Fachgesellschaften dringend ab. Eine selbstgemachte Milchnahrung erreicht in keinem Fall die Qualität einer industriell hergestellten Milchnahrung oder gar der Muttermilch. Es besteht die Gefahr von einem ausgeprägten Nährstoffmangel und ein hohes hygienisches Risiko für dein Baby.
Kindermilch ist für Kleinkinder ab dem Alter von 1 Jahr. Es ist ein Ersatzprodukt für Trinkmilch auf Kuhmilchbasis. In der Zusammensetzung ist sie allerdings anders als diese. Einige Nährstoffe sind höher dosiert, andere niedriger, insbesondere Calcium. Weil Nährstoffe auf der Verpackung ausgelobt werden, erscheint sie gesünder zu sein. Ist sie aber nicht: Ernährungsphysiologisch bietet die Kindermilch derzeit keine nachgewiesenen Vorteile für Kleinkinder. Sie ist häufig süßer als Kuhmilch und mit Aromen versetzt. Kinder können sich an diese Süße gewöhnen. Da Kleinkinder keine spezielle Milch brauchen und sie deutlich teurer ist als Trinkmilch, ist dieses Produkt eher überflüssig.
Am Beispiel einer Pre-Nahrung erklären wir jetzt, wie man sich für ein bestimmtes Produkt entscheiden kann.