Format: Elternfrage
Elternfrage

Klappt das Töpfchentraining besser, wenn ich mein Kind belohne oder bestrafe?

Autorin - Sandra Lößl

Viele Eltern fragen sich: Wie kann ich mein Kind besser ans Töpfchen gewöhnen? Soll ich mein Kind belohnen, wenn es aufs Töpfchen gegangen ist oder gar bestrafen, wenn nicht? Ein Gummibärchen, wenn nichts in die Hose ging? Ein Spielzeugauto, wenn man dreimal ins Klo „gemacht“ hat? Dies sind tatsächlich gängige Belohnungsmethoden beim Sauberwerden, besonders beim sogenannten Töpfchentraining.

Unsere Expertin Sandra Lößl erklärt dir, warum Belohnung & Bestrafung beim Töpfchentraining ungeeignet sind und welche Alternative es gibt.

Lesezeit: Etwa 2 Minuten
Kleines Mädchen liegt auf Bauch und stützt Kopf in die Hände

Belohnung kann auch Nachteile haben

Es wichtig, sich zu fragen, was die Kinder beim Töpfchen-Training​​​​​​​ denn lernen sollen und vor allem, wohin die Sauberkeitserziehung eigentlich gehen soll. Ziel der Darm-und Blasenentleerung ist es ja, dass der Druck nachlässt und der Bauch nicht weh tut. Ein durchaus erstrebenswertes Ziel, das weiß jeder, der schon Verdauungsprobleme hatte. Wenn du dein Kind nun jedes Mal belohnst, wenn es sich entleert, wird es irgendwann nach jedem Toilettengang deine Aufmerksamkeit haben. Das kann irgendwann nach hinten losgehen.

Das Kind bestrafen ist der falsche Weg zum Sauberwerden

Ebenso solltest du dein Kind nicht bestrafen. Es handelt sich hier um einen sehr sensiblen Bereich. Bloßstellen und Strafen ist für die Seele deines Kindes wirklich schmerzhaft. Begleite dein Kind stattdessen und freue dich mit ihm, wenn es erfolgreich war. Je entspannter und geduldiger du dein Kind beim Sauberwerden begleitest, desto leichter wird es klappen, wenn dein Kind soweit ist.

Untersuchungen haben ergeben, dass Kinder mit und ohne Töpfchentraining gleich schnell trocken werden, nämlich mit 33 Monaten!

Wertschätzung & bedürfsorientiertes Sauberwerden

Belohung und Bestrafung sind generell als Erziehungsmethode nicht empfehlenswert, da das Kind lernen wird, sich so zu verhalten, wie es die Mutter oder der Vater wünschen, um das Gefühl von Anerkennung zu spüren – die eigenen Bedürfnisse und Wünsche werden dabei Schritt für Schritt ausgeblendet und das Kind handelt nicht aus seinen angelegten Fähigkeiten heraus. Es schwächt das Kind in seiner Entwicklung und Entfaltung, weshalb grundsätzlich auf Belohnung und Bestrafung verzichtet werden sollte.

Wertschätzung hingegen ist hier immer eine wunderbare Alternative, um deinem Kind zu signalisieren, dass du dich mit ihm freust und dir viel daran liegt, dass es selbstständig wird.

Tipps fürs Sauber- & Trockenwerden: