Format: Artikel – Schreibfeder auf dem Tisch
Artikel

Wie beschäftige ich mein Baby?

„Ich bin nicht so die Baby-Mutter“ / „… der Baby-Vater“ – kommt euch das bekannt vor? Manche Mütter und Väter können es kaum erwarten, dass ihr Kind endlich aktiver wird, man so richtig etwas „mit ihm anfangen“ kann. Zum Beispiel Bauklötze stapeln. Oder Bilderbücher anschauen. Dabei sind auch schon sehr kleine Babys zum Spielen aufgelegt. Vor allem haben sie Spaß daran, gemeinsam mit dir zu spielen. Die Beschäftigung deines Babys ist eine großartige Möglichkeit, die Bindung zwischen euch zu stärken und seine motorischen Fähigkeiten, Sinne und kognitive Entwicklung zu fördern. Hier sind einige Ideen für Spiele und Aktivitäten, die du mit deinem Baby in verschiedenen Altersstufen genießen kannst.

Lesezeit: Etwa 10 Minuten
Baby im Schwimmbad mit Taucherbrille

Brauchen Babys viele Spielsachen?

Babys brauchen nicht viel Spielzeug. Was sie brauchen sind Eltern, die sich wirklich Zeit für sie zum Spielen nehmen. Babys nehmen die Welt mit allen Sinnen wahr. Wenn sie ein Holzspielzeug in der Hand halten, fühlen sie die glatte Oberfläche. Sie ertasten die verschiedenen Formen, testen wie das Spielzeug schmeckt und freuen sich, wenn sie damit ein Geräusch erzeugen. Durch Spielen und Ausprobieren erforschen sie, schulen ihre Wahrnehmung und „be-greifen“ die Welt im wahrsten Sinne des Wortes.

Die Lieblings-Babyspiele der ElternLeben-Redaktion

Die Redaktion von ElternLeben.de hat sich einige Gedanken gemacht und ihre liebsten und witzigsten Ideen für Spiele mit dem Baby aufgelistet. Ausprobieren empfohlen!

Beschäftigungsideen für dein Baby ab 0-2 Monate

  • Regentropfen beobachten: Gemeinsam mit deinem Baby kann die Natur ganz neu entdeckt werden. Im Frühling darf dein Baby mit nackten Füßen das Gras spüren, die Blumen betasten und beschnuppern. Im Sommer darf es mit Wasser spielen und Sand erkunden. Und im Herbst? Da gibt es dicke Wassertropfen zu bestaunen. Wie wäre es damit, die Tropfen an der Scheibe genau zu beobachten? Oder zusammen die Hände in den Regen zu halten? Dein Baby wird begeistert sein.
  • Kling, mein Bäumchen: Wenn das Wetter es erlaubt, können Babys im Garten oder im Park im Kinderwagen oder auf einer Decke liegen. Wie wäre es mit einem selbstgebauten Klangspiel? Dazu Äste nutzen und eine Leine spannen. An der können spannende Dinge befestigt werden, die dein Baby beobachten kann. Kleine Glocken, flatternde Bänder, Metalllöffel oder Muscheln, die gegeneinander schlagen können. Der Wind wird damit spannende Dinge und interessante Geräusche zaubern. Am besten legst du dich neben dein Baby und lässt dich mit verzaubern! Das funktioniert übrigens auch drinnen: zwei Stühle, dazwischen eine Leine mit Gegenständen spannen, darunter eine weiche Krabbeldecke – und fertig ist der Babyspielplatz.
  • Babymassage: Sanfte Berührungen können beruhigend und entspannend für dein Baby sein. Verwende spezielle Babyöle und massiere sanft Arme, Beine und Bauch deines Babys.
  • Blickkontakt und Gesichtsausdrücke: Dein Gesicht ist für dein Neugeborenes faszinierend! Mache lustige Gesichtsausdrücke und halte Blickkontakt, um die Bindung zu stärken.
  • Schaukelnde Bewegungen: Babys lieben sanfte, rhythmische Bewegungen, die sie beruhigen und entspannen. Du kannst dein Baby in deinen Armen halten und langsam hin und her wiegen oder es in einer sicheren, stabilen Wiege oder Schaukel schaukeln. Diese sanften Bewegungen können dazu beitragen, dass dein Baby besser einschläft und sich insgesamt wohler fühlt.

Spielideen für dein Baby ab 3-4 Monate

Sehen:

  • Beuge dich über dein Baby und schaue es mit großen Augen an. Säuglinge haben ein ausgesprochenes Interesse und viel Freude an Gesichtern.
  • Öffne langsam deinen Mund und schließe ihn wieder, schneide Grimassen.
  • Schaut gemeinsam in einen Spiegel und beobachtet euch.
  • Achtung: Mobiles oder auch ein Spielebogen können dein Baby schnell überfordern.

Sprechen und Hören:

Motorik:

  • Lege ein buntes Tuch in die Nähe deines Babys oder bewege das Tuch, damit es danach greifen kann.
  • Biete deinem Baby einen Greifball oder Holzring zum Greifen an.

Aktivitäten für dein Baby ab 5-6 Monate

  • Abgehoben: Wie wäre es mit ersten Flugstunden für dein Baby? Immer wieder hoch halten, landen lassen und natürlich lustige Ansagen und Flugzeuggeräusche machen. Oder „Ich heb ab seh', die Welt von oben ...“ singen. Finden Babys super lustig und für die elterlichen Muskeln ist das ein prima Workout.
  • Was raschelt hier? Viele Getränke gibt es in kleinen Plastikflaschen mit Verschluss. Sie sind vielseitig einsetzbar. Denn die leeren Flaschen können mit rohem Reis, mit Knöpfen, Konfetti oder mit gefärbtem Wasser befüllt werden. Wichtig: Den Flaschendeckel sehr gut zuschrauben und mit Tape verkleben. Nun kann dein Baby den verschiedenen Klängen lauschen, damit selbst Musik machen oder ausprobieren, wie gut die Flaschen umkippen können.
  • Erlaubtes Handspiel: Von Anfang an finden Babys das Winken besonders spannend und machen „Winke-Winke“ schnell nach. Auch eine Kusshand zugeworfen zu bekommen, mögen sie genauso wie „Gimme five“. Das Abschlagen mit der Hand finden Babys meist super. Generell lieben Babys Reime, Lieder und Fingerspiele. Und natürlich auch die Klassiker wie „Hoppe, hoppe Reiter“. Tipp: Vielleicht denkt ihr euch hier einen freundlicheren Liedtext aus, als das etwas gruselige Original.
  • Wo ist die Mama, der Papa? Babys lieben Versteckspiele. Wenn Mama oder Papa ihr Gesicht hinter den Händen verstecken und „Kuckuck!“ rufen, dann kann das richtige Lachkrämpfe bewirken. Spaß macht es auch, gemeinsam Stofftiere an ungewöhnlichen Plätzen wie etwa dem Küchenschrank zu verstecken und gemeinsam zu suchen.

Spielideen für Babys ab 7-9 Monate

  • Zauberkarton: Ein leerer Karton kann sich verwandeln. Ein Kind passt rein, dann ist er ein Auto, eine Lokomotive oder ein Flugzeug – vor allem wenn Mama oder Papa dazu das passende Geräusch macht! Der Karton kann auch ein Bett für Kuscheltiere werden – die legt das Baby bestimmt gern rein. Und wieder raus. Und dann wieder rein.
  • Fühl doch mal: Eine kleine Kiste aus fester Pappe oder Holz kann einfach zum Abenteuer werden. Sie kann mit aufregenden Materialien wie Knisterfolie, Moosgummi oder dicken Knöpfen beklebt werden. Wer mag, spannt Stoff darüber, so wird das Kästchen noch hübscher und weicher. Dein Kind kann dann die Kiste ertasten und bestaunen. Auch toll: Die Abenteuerbox mit Deckeln von Babygläsern füllen – das klappert herrlich und lädt zum Rasseln und Spielen ein!

Beschäftigung für Babys ab 10-12 Monate

  • Bauklötze und Stapelspiele: Baue Türme mit großen Bauklötzen und lass dein Baby sie umstoßen. Das fördert nicht nur die Feinmotorik, sondern auch das Verständnis von Ursache und Wirkung – und natürlich macht es großen Spaß.
  • Bilderbücher: Schaut gemeinsam Bilderbücher an, die einfache Bilder darstellen und benenne die Gegenstände darauf. Das hilft beim Spracherwerb und fördert die Konzentration.
  • Nachahmungsspiele: Mache einfache Bewegungen wie Klatschen oder Patschen vor und ermutige dein Baby, sie nachzuahmen. Das stärkt die sozialen Fähigkeiten und fördert die Entwicklung der Feinmotorik.

Darauf kannst du beim Spielen mit deinem Baby achten

  • Sorge dafür, dass dein Baby sich beim Spielen frei bewegen kann.
  • Wähle einen festen Erkundungsort für dein Baby, an dem du dich selbst oft aufhältst. Das kann eine Ecke im Wohnzimmer sein oder z. B. auch eine sichere Ecke in der Küche.
  • Schaffe eine Atmosphäre, in der sich dein Baby wohl, sicher und geborgen fühlt. Es sollte eine angenehme Zimmertemperatur sein. Nicht zu grelles Licht und auch nicht zu dunkel. Auf laute Musik oder andere „laute“ Medien solltest du verzichten.
  • Der Kontakt zum Boden ist wichtig. Er gibt deinem Baby Sicherheit. Lege eine einfarbige Decke oder eine rutschfeste Matte auf den Boden.
  • Lege eine Sichtbegrenzung ans Kopfende, z. B. ein Stillkissen oder eine eingerollte Decke. Auch dies gibt deinem Baby das Gefühl von Geborgenheit.
  • Achte bei der Auswahl der Spielsachen darauf, dass dein Kind nicht überreizt wird.
  • Wichtig zu wissen: In Sachen Förderung und Spielen geht es jedoch eher um die Qualität und nicht um die Menge der Angebote. Tatsächlich können zu viele Spielzeuge und Termine dein Kind sogar überfordern.

Schöne Dinge, die du jetzt genießen solltest

Wenn dein Baby bereits einige Monate alt ist, kann das Familienleben schon etwas aktiver gestaltet werden. Ausflüge können etwas länger werden und Mütter und Väter können ihre Lieblingsbeschäftigungen babygerecht anpassen. Hier findest du einige Tipps, wie du diese Zeit richtig genießen kannst.

  • Die Wohnung neu gestalten: Kindersicher, doch auch so, dass du dich wohl fühlst.
  • Shoppen gehen: Klamotten kaufen, die nicht nur babytauglich sind, sondern vielleicht bei der Rückkehr in deinen Job toll aussehen könnten.
  • Den Freiraum nach der Stillzeit genießen: Endlich sind längere Zeiträume möglich, in denen dein Baby bei einer anderen Bezugsperson bleiben kann.
  • Neben Babys Bettchen stehen und beobachten, wie es schläft.
  • Den Spielplatz erobern: im Sand spielen und matschen, wippen, schaukeln. Das macht nicht nur dem Baby Spaß.
  • Eigene Hobbys babytauglich machen: Sobald es sitzen kann, erfreut sich meist auch dein Baby an Fahrradtour und Wanderung.
  • Mittags mit Baby auf dem Bauch auf einer Wiese liegen: Schmetterlinge zählen, statt im stickigen Büro zu sitzen – falls das möglich ist.
  • Erinnerungen sammeln: Ein Fotoalbum anlegen und Babys erste Worte aufschreiben.
  • Den ersten Geburtstag vorbereiten: Feiern, dass ihr einen Meilenstein erreicht habt.

Baby-Alltag: Lieber verspielt oder verplant?

Mütter und Väter stehen oft vor der Frage, ob es besser ist, den Tagesablauf ihres Babys verspielt und spontan zu gestalten oder ob eine strukturierte und verplante Routine die bessere Wahl ist. Die Antwort darauf kann von Familie zu Familie unterschiedlich sein, aber letztendlich geht es darum, dass du einen ausgewogenen Ansatz findest, der sowohl die Bedürfnisse deines Babys als auch deine eigenen berücksichtigt. Lass uns dazu unterschiedliche Ansätze von zwei Familien betrachten und herausfinden, wie sie die Balance in ihren Alltag gebracht haben.

Sybille Lichtenberg: "Eine Mischung aus allem"

Sybille Lichtenberg, 37 Jahre, ist verheiratet und hat einen Sohn, 1,5 Jahre. Die Unternehmensberaterin hat ihre Listen bereits aktualisieren müssen, denn „seitdem Moritz läuft, ist alles wieder anders“. Dafür gibt es nun zusätzliche freie Termine – für Moritz und Sybille.

"Seit zwei Monaten kommt – zu einer festen Zeit – die Babysitterin. Natürlich hatte ich gar keine Vorstellung, was mich mit meinem kleinen Baby erwarten würde: Schlafkoma, geistige Unterforderung oder einfach nur Glück. Ganz ehrlich: es war eine Mischung aus allem. Und um dem zu begegnen habe ich mir meinen eigenen Plan erstellt. Das hatte mir im Job bei großen Projekten immer geholfen, den Überblick über meine zeitlichen Ressourcen zu behalten. Auf die Liste kamen die Unbedingt-Termine (Ärzt*in/Hebamme etc.), die Zeit für tägliche Routinen (einkaufen/füttern/wickeln) und die besonderen Dinge (Besuche bei Oma, Freunden, Ausflüge, Kurse etc.). Die Termine vereinbarte ich schon mal komplett für das nächste halbe Jahr. Danach versuchte ich das Einsparpotential beim Haushalt und Einkauf zu optimieren. Da wir den Mindestbestellwert beim Drogeriemarkt locker erreichten, konnten Moritz und ich statt in den Laden zu gehen, nun in den Park schieben. Das fanden wir beide sehr schön. Für den Haushalt nutzte ich die Stunden, nach Moritz erstem „Frühstück“. Wenn er zufrieden im Bettchen lag, wischte und wusch ich. Das klappte natürlich nicht immer hundertprozentig, aber dann wusste ich wenigstens genau, was liegen blieb."

 

Dr. Damaris Nehrdich: "Langeweile kam nie auf"

Dr. Damaris Nehrdich, Apothekerin, war selbst überrascht, nach einem trubeligen Arbeitsalltag eine ruhige Elternzeit zuhause genießen zu können.

"Vor der Geburt von Hanne habe ich mich immer wieder gefragt, wie die Tage mit ihr wohl aussehen werden, so ganz ohne Arbeit. Würde ich mich einsam fühlen oder würde mir langweilig sein? Ich habe mich nach Babyschwimmkursen, Krabbelgruppen und Stillcafes erkundigt um das drohende Loch zu stopfen. Und dann kam alles anders. Elf Monate Elternzeit liegen hinter mir, die wir größtenteils zuhause verbracht haben. Hanne hat stundenlang auf der Krabbeldecke gelegen, rumgespielt und ich habe Lieder gesungen und den Haushalt geschmissen oder kaffeeschlürfend mit ihr rumgetobt. Klar gab es Momente, in denen ich genug von Wäsche, Putzen und Kochen hatte und mir die Decke auf den Kopf fiel. Dann hab ich sie geschnappt und wir sind stundenlang spazieren gegangen. Ein Mamatreff in der Woche hat mir völlig gereicht. Langeweile kam nie auf. Vielmehr habe ich durch die Tage zuhause so viel Ruhe gefunden, die mir, und ich denke auch Hanne, richtig gut getan hat."

Mit Baby in den Schnee: Tipps zum Anziehen im Winter

Endlich ist der Winter da. Herrlich! Schulkinder bauen Schneemänner, der Kindergarten geht mit den Kleinen an den Schlittenberg und kleine Eiszwerge laufen mit glücklichen Rotznasen überall durch den Schnee. Diese Zeit kann mit Kindern sehr bereichernd sein. Doch bei Familien mit Babys stellt sich die Frage – wie mache ich das mit meinem Kleinsten? Schlitten, Trage, Kinderwagen… Wie befördere ich mein Baby am sinnvollsten durch die Kälte? Erhalte hier mehr Tipps zum Ausflug in den Schnee und wie du dein Baby im Winter richtig anziehst