Format: Tipps – Frau mit Buch
Tipp

Wie du dein Baby im Winter richtig anziehst - Tipps für den Ausflug in den Schnee

Endlich ist der Winter da. Herrlich! Schulkinder bauen Schneemänner, der Kindergarten geht mit den Kleinen an den Schlittenberg und kleine Eiszwerge laufen mit glücklichen Rotznasen überall durch den Schnee. Diese Zeit kann mit Kindern sehr bereichernd sein. Doch bei Familien mit Babys stellt sich die Frage – wie mache ich das mit meinem Kleinsten? Schlitten, Trage, Kinderwagen… Wie befördere ich mein Baby am sinnvollsten durch die Kälte?

Lesezeit: Etwa 7 Minuten
Schneemann Familie sitzt auf einer Bank

Grundsätzlich zu beachten mit Baby im Schnee:

Mache dir vorher am besten schon ein paar Gedanken, wo du mit deinem Baby unterwegs sein wirst. Es ist immer wichtig, dass du eine Einkehrmöglichkeit in der Nähe hast. Es kann immer sein, dass dein Baby eine neue Windel braucht, du stillen willst, das Baby keine Lust mehr auf den Ausflug hat oder es einfach anfängt zu frieren.
Es gibt inzwischen viele sinnvolle Möglichkeiten, die Kleinsten so kuschelig einzupacken, dass sie gut beim Familienausflug in den Schnee dabei sein können. Wir haben die wichtigsten „Transportmittel“ für dich zusammengestellt und die Vor- und Nachteile aus der Sicht deines Babys bewertet.

Der Kinderwagen – Viel Platz für Proviant und einen gemütlichen Schlaf an frischer Luft

So funktioniert es am besten:
Bist du mit deinem Baby in einem einfachen Gelände unterwegs, ist der Kinderwagen sicherlich eine hervorragende Möglichkeit im Winter nach draußen zu gehen. Führt dein Ausflug über Teerwege oder wenig verschneite Waldwege, hast du mit einem Kinderwagen alles, was du brauchst. Wichtig sind hier allerdings die Reifen. Große Vollgummi oder Luftreifen können auch mal eine Schneewehe durchfahren oder ein eisiges Stück überwinden. Kleine Reifen streiken oft schneller.

Vorteile des Kinderwagens:

  • In einem Fußsack aus Daune oder Lammfell hat es dein Baby von allen Seiten kuschelig warm.
  • Wenn es schneit bleibt dein Baby mit einem Regenüberwurf trocken.
  • Du hast im Kinderwagen genug Raum für alles was du brauchst - Windeln, Brotzeit, Fläschchen…

Das solltest du bedenken:

  • Schau ab und zu nach, wie es deinem Baby geht. Wenn du selbst kalte Hände hast, kannst du gut mit den Lippen prüfen, ob das Kind kalte Händchen oder Wangen hat. Ein Griff in den Fußsack zeigt dir, ob es noch kuschelig ist.
  • Bei manchen Babys ist die Zeit, die sie gerne im Kinderwagen verbringen begrenzt. Die Laune schlägt hier manchmal von einer Minute auf die andere um. Was dann? Hier brauchst du einen „Plan B“, z.B. eine Trage oder – noch besser - eine nahe Einkehr bzw. einen Platz zum Aufwärmen.
  • Tiefer Schnee kann mit dem Kinderwagen schlecht bezwungen werden.
  • Auf Eis besteht mitunter Sturzgefahr.

Altersempfehlung:
Im Prinzip kannst du mit deinem Baby von den ersten Lebenswochen bis ins Kleinkindalter im Kinderwagen unterwegs sein. Folgende Faustregel hilft:  Je kleiner das Baby und je kälter es ist, umso kürzer sollte der Ausflug sein. Achte immer darauf, dass deinem Baby nicht kalt wird, vor allem wenn es schläft. Mit Neugeborenen ist ein Kinderwagen-Ausflug bei Minustemperaturen nicht empfehlenswert.

Tragetuch oder körpernahe Babytrage – Die Kuschelvariante

So funktioniert es am besten:
Neben dem klassischen Tragetuch gibt es viele schöne Möglichkeiten ein Baby am Körper zu tragen. Wichtig ist hierbei, dass das Baby so nah wie möglich an dir dran ist. Am besten ziehst du dir einen warmen Pullover oder Skiunterwäsche an. Darüber kommt das Baby in der Trage. Dein Kind hat im Idealfall etwas Bequemes an, das nicht einschneidet oder drückt. Gut ist Funktionskleidung oder ein Anzug aus Wolle. Baumwolle wärmt leider nicht so gut.
Idealerweise trägst du eine weite Jacke über dem Baby. Hier gibt es tolle Funktionsjacken mit Einsätzen für die Babytrage. Es geht aber auch einfach eine Jacke, die etwas weiter ist, z.B. aus der Schwangerschaft oder vom Partner, wenn dieser eine größere Größe trägt. Wichtig ist vor allem, dass die Beinchen warm in deiner Jacke verstaut sind und das Baby am Rücken schön warm ist. Der Kopf sollte allerdings immer außerhalb der Jacke sein. Auch wenn das Baby schläft, muss es genug Sauerstoff abbekommen. Trage dein Baby am besten vorne am Bauch mit Blick zu dir.

Vorteile der Babytrage:

  • Dein Baby ist nah bei dir. So bemerkst du schnell, wenn es nicht mehr glücklich ist oder kalte Händchen bekommt.
  • Auch unwegsameres Gelände kann mit einer Trage bezwungen werden.

Das solltest du bedenken:

  • Wie beim Kinderwagen kann auch bei der Trage der Moment kommen, in dem dein Baby raus möchte.
  • Ein größeres Baby kann mit der Zeit ganz schön schwer werden.
  • Proviant muss in einem extra Rucksack mitgeführt werden.

Altersempfehlung:
Da du mit deinem Körper das Baby gut wärmst, kannst du schon ganz kleine Babys gut in der Bauchtrage transportieren. Aber auch ältere Babys und Kleinkinder können mit Tragesystemen oder Tragetuch hervorragend getragen werden. Schön ist, dass du nah dran bist und immer schnell mitbekommst, wenn es deinem Baby nicht gut geht. Achtung: dies gilt nicht für eine Kraxe – siehe unten.
 

Schlitten – zünftiger Winterspaß für ältere Babys und Kleinkinder

So funktioniert es am besten:
Wenn viel Schnee liegt ist der Schlitten eine gute Fortbewegungsmöglichkeit mit Baby. Es gibt hier unterschiedliche Modelle mit Babyaufsatz und auch kuschlig warme Fußsäcke können auf dem Schlitten befestigt werden. Wichtig ist, dass der Schlitten einen Babyaufsatz hat. An diesem kannst du dann einen warmen Fußsack für dein Kind anbringen. Achte hier darauf, dass dieser sicher angebracht ist und dein Baby gut darin sitzt. Es gibt auch Babyschlitten, die man schieben kann. Diese sind komfortabler und meist auch sicherer.

Vorteile des Schlittens:

  • Hier kannst du deinem Baby schon einen kleinen Vorgeschmack auf die Freuden des Winters geben. Mit einem größeren Baby kannst du evtl. schon ein kleines Hügelchen hinunterfahren.
  • Der Schlitten fährt dort, wo es dem Kinderwagen schon zu glatt ist oder zu viel Schnee liegt.
  • Mit Fußsack ist es auch auf dem Schlitten kuschelig warm.

Das solltest du beachten:

  • Einen Schlitten durch den Schnee ziehen kann ganz schön anstrengend sein.
  • Der Zugwind weht deinem Kind bei den klassischen Modellen ins Gesicht.
  • Es gibt keinen Schutz vor Schnee oder evtl. Regen.
  • Der Fußsack kann nicht an allen Modellen sicher angebracht werden.

Altersempfehlung:
Der Schlitten ist eher für ältere Babys und Kleinkinder geeignet. Am besten nutzt du den Schlitten erst, wenn dein Baby sicher selbständig sitzen kann. Für den ersten Schlittenspaziergang ist es also gut, wenn dein Kind schon fast ein Jahr oder älter ist. Für erste Schlittenpartien bergab sollte dein Baby gut und sicher sitzen können und natürlich nur mit dir gemeinsam den Hügel hinunterbrausen.

Wenig geeignet: Kraxe - Tragehilfe zum Wandern

Im Winter ist eine Kraxe kein geeignetes Tragewerkzeug für Babys. Die Arme und Beine des Babys hängen dabei in der Luft und können sich nicht gut wärmen. Du hast hier keinen Körperkontakt mit deinem Kind und kannst es nicht, wie bei der Bauchtrage, durch deine Körpertemperatur wärmen. Das heißt, ist das Baby erstmal kalt, kann es richtig frieren. Das wird vor allem dann bedenklich, wenn das Kind in der Kälte einschläft.

Hier gilt immer zu bedenken, dass du dich als Erwachsener ja bewegst. Mit Baby auf dem Rücken kann man hier selbst bei kalten Temperaturen durchaus ins Schwitzen kommen. Einem Baby in der Kraxe geht es ungefähr so wie dir, wenn du im Winter in einem Liegestuhl liegst. Anfangs und in der Sonne ist es noch kuschelig warm, kann aber ganz schnell kalt werden.

Altersempfehlung:

Grundsätzlich sollte ein Kind erst in einer Kraxe transportiert werden, wenn es sicher selbständig sitzen kann, frühestens ab dem ersten Geburtstag. Im Winter ist es wichtig, dass du dein Kind nur für kurze Strecken in einer Kraxe trägst, es warm eingepackt ist und es dort nicht einschläft. Wenn es wach ist, kannst du gut mit ihm im Austausch bleiben, ob es ihm kalt ist.
Der Transport mit einer Kraxe empfiehlt sich eher für die wärmere Jahreszeit und ist dann ein praktisches und hilfreiches Tragewerkzeug.

Eine grundsätzliche Frage zum Schluss: Wie viel Kälte hält ein Kind aus?

Wie lange dein Kind in der Kälte sein kann, hängt von vielen Faktoren ab. Es gibt Kinder, die eher frieren. Anderen wird es schnell warm oder gar zu heiß, wenn sie fest eingepackt sind. Dies hängt natürlich vom Alter des Babys und von der Außentemperatur ab. Im Prinzip gilt: je kleiner das Baby und je kälter die Außentemperatur, umso kürzer der Ausflug. Bei der Frage ob und wieviel Zeit ein Neugeborenes im Winter draußen verbringen soll, scheiden sich die Geister. Hier ist es wichtig, auf dein Gefühl zu hören, dein Baby gut zu beobachten und im Zweifelsfall lieber mal zu Hause bleiben.
Wenn du dir nicht sicher bist, wieviel Kälte dein Kind verträgt, frag am besten deinen Kinderarzt.

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