Eine wichtige Vorbemerkung: die meisten Eltern sind eher ungeduldig und deshalb schnell beunruhigt, wenn ihr Baby sich vermeintlich langsamer entwickelt als andere. Doch Vorsicht: vergleichen hilft nicht, denn wie Du hier nachlesen kannst, entwickelt sich ein Baby in mehreren Dimensionen.
Obgleich Babys echte Lern-Genies sind, gilt auch für sie: alles zu seiner Zeit. Babys sind individuelle Persönlichkeiten – von Anfang an. Manche Babys sind motorisch stark, andere in der Sprachentwicklung besonders schnell. Der folgende Überblick gibt dir Anhaltspunkte – nicht mehr und nicht weniger. Wenn du beunruhigt bist, weil du in einem der Bereiche eine starke Verzögerung in der Entwicklung deines Babys vermutest, hilft ein Besuch beim Kinderarzt weiter. Für alles andere gilt: auch das Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht!
Dein Baby kann etwa 20 bis 25 cm weit sehen, jedoch noch unscharf und in Grautönen. Dabei reagiert es vor allem auf Hell-Dunkel-Kontraste und erschrickt bei lauten Geräuschen. Es betrachtet Gesichter und versucht bereits, Gesichtsausdrücke zu imitieren. Dein Baby sucht nach Stimmen und Geräuschen, kennt aber weder Zeit noch Raum.
Alles wird nun aufmerksam beobachtet. Dein Baby sucht mit den Augen nach der Quelle von Geräuschen und Stimmen. Gegenstände werden aufmerksam beobachtet und gezielt verfolgt. Dieses „Fixieren“ gelingt aber nur für kurze Zeit. Auch die ersten Zeichen des Wiedererkennens eines bekannten Gesichts zeigen Babys in dieser Zeit. Das erste, bewusste Lächeln für Mama oder Papa ist ein echtes Highlight für alle Eltern.
Dein Baby beginnt, räumlich zu sehen und erkennt Gegenstände und Objekte. Jetzt fängt es an, die Welt mit allen Sinnen zu entdecken! Für Eltern beginnt damit auch die Möglichkeit, Babys sanft und gezielt zu Fördern oder Fordern – mit Musik, Geräuschen, Geschichten, erstem Spielzeug.
Ein echter Meilenstein: Dein Baby beginnt Zusammenhänge zu verstehen! Wirft es einen Löffel hin, hebt Mama ihn auf. Drückt es den Teddy, macht er ein Geräusch. Das Leben ist für Babys jetzt nicht mehr nur schlafen, essen und verdauen sondern auch eine große Spielwiese.
Dein Baby versteht erste Worte und begreift immer mehr, dass es aktiv handeln und dadurch etwas bewirken kann. Auch gezielte Fragen von dir können das Verständnis von Zusammenhängen fördern. Bei der Frage „Wo ist Teddy?“ schaut dein Baby sogar schon in Richtung Stofftier.
Dein Baby entwickelt sein Denken und lernt immer mehr. Je mehr du mit ihm sprichst und interagierst, umso mehr hat dein Baby die Chance, Worte mit Gegenständen, Personen oder Aktionen zu verbinden. Jetzt wird es Zeit für die ersten Exkursionen zum Spielplatz, zu den Großeltern oder zu „Baby-Freunden“, damit dein Baby genügend „Futter“ hat und du dich gleichzeitig etwas entspannen kannst.
Babys können in dieser Phase sehr anstrengend sein, da sie tagsüber deutlich weniger schlafen und viel „Unterhaltung“ einfordern. Denke daran: Dein Baby braucht Nähe und Zuwendung für eine sichere Bindung, weil es jetzt gerade entdeckt, wie groß und „fremd“ die Welt sein kann. Gönne dir gezielte Auszeiten, um diesem anstrengenden Job gewachsen zu sein.