Wenn das Baby eine verstopfte Nase hat, kann es ungemütlich werden. Denn was wir als Erwachsene oft als nebensächliche Lästigkeit empfinden, ist für unsere kleinen Babys oft eine Katastrophe: ein Schnupfen. Auch für Eltern bedeutet ein harmloser Schnupfen im Baby-Alter meistens viele schlaflose Nächte.
Unsere Expertin die Kinderärztin Dr. Klün erklärt, warum eine verstopfte Nase nicht gleich Schnupfen sein muss und gibt dir Tipps, was du bei einem Baby-Schnupfen tun kannst.
Dein Baby kann eine verstopfte Nase haben, ohne richtig Schnupfen zu haben. Dadurch, dass die Nase bei Erregung einfach leicht zuschwillt, kann alleine das Weinen zu einer verstopften Nase führen. Auch aufgestoßene Milch kann sich mal in die Nasengänge verirren. Du merkst, dass dies die Ursache für den „Schnupfen“ ist, wenn die verstopfte Nase im zeitlichen Zusammenhang mit dem Spucken oder Trinken auftritt.
Aber: Auch eine Erkältung kann für Schnupfen sorgen. Der Schleim ist dann gelblich oder grünlich. Übrigens: Dass grüner Schnupfen auf eine bakterielle Infektion hinweisen soll, ist ein Irrglaube.
Babys sind reine Nasenatmer und müssen bei Schnupfen umdisponieren, als vermehrt durch den Mund atmen. Das ist grundsätzlich kein Problem und die Babys kriegen das in der Regel sehr gut hin. Nur beim Trinken wird der Schnupfen wieder zum Problem. Man muss also keine Angst haben, dass das Baby aufgrund des Schnupfens gefährdet ist, allerdings wird das Baby wahrscheinlich schlechte Laune haben.
Wenn du dein Baby von der Seite betrachtest, wirst du feststellen, dass der Nasenrücken nur sehr schwach ausgeprägt ist. Die inneren Nasengänge sind dementsprechend sehr klein. Regt sich das Baby nun auf, schwellen die Nasenschleimhäute an, und weil die Nasengänge so klein sind, haben Babys sehr schnell eine verstopfte Nase. Und deswegen wird es sich dann wieder aufregen. Ein Teufelskreis.
Sollte der Schnupfen mit schlechtem Trinkverhalten oder Fieber einhergehen, solltest du dein Baby dem Kinderarzt/Kinderärztin vorstellen. Hier wird zum einen untersucht, ob dein Baby ausreichend hydriert ist, d.h. genügend Flüssigkeit zu sich genommen hat. Zum anderen wird untersucht, ob sich die Erkältung auch auf Lunge oder Ohren gesetzt hat.
Es gibt auch abschwellende Nasentropfen speziell für Babys. Diese solltest du nur kurz verwenden. Zwar schwellen die Nasenschleimhäute darunter effektiv ab, aber so können auch Keime weiter in den Körper vordringen. Die Wirkstoffe Oxymetazolin oder Xylometazolin können außerdem, wenn sie zu hoch dosiert werden, zu lebensbedrohlichen Zuständen bei Säuglingen führen.
Auf keinen Fall dürfen also Nasentropfen, die nicht ausschließlich für Babys zugelassen sind, angewendet werden! Bei den speziellen abschwellenden Nasentropfen für Babys musst du dich unbedingt an die Tagesdosis halten und diese am besten nur in Rücksprache mit dem Kinderarzt/Kinderärztin verwenden.
Bei verstopfter Nase oder leichtem Schnupfen kannst du folgende Tipps ausprobieren: