Nach der Geburt deines Babys bist du als Mutter wahrscheinlich zu einhundert Prozent auf dein Neugeborenes konzentriert. Diese Phase ist stark geprägt vom Stillen des Kindes. Außerdem trägst du dein Baby meist viel, legst es hin, hebst es hoch – dein Körper erfährt eine Vielzahl ungewohnter Bewegungen. Auch auf Spaziergängen mit deinem Kind, im Kinderwagen oder in einer Babytrage, ist dein Körper gefordert und kann schonmal an seine Grenzen kommen. Es ist kein Geheimnis: In dieser Phase muss dein Körper auch mit Schlafmangel umgehen – es zumindest lernen, für eine Weile. Dein Leben verändert sich deutlich und es stehen nun neue Herausforderungen mit deinem Baby vor dir. Durch diese Veränderung in den „normalen“ Tagesabläufen, verändert sich auch dein Bewegungsverhalten und damit verbunden natürlich auch dein Körper. Nackenverspannungen, Sehnenscheidenentzündungen und Rückenschmerzen kann vorgebeugt und ihnen entgegengewirkt werden! Hier findest du ein paar nützliche Tipps für die Hilfe zur Selbsthilfe.
Sobald du dich als Mutter wieder fit und stabil genug fühlst lohnt es sich, mit dem Baby viel Zeit an der frischen Luft bei einem Spaziergang zu verbringen. Die Bewegung unter freiem Himmel tut euch beiden gut.
Frische Luft:
Die Spaziergänge können nach und nach zu einer sportlichen Betätigung für dich werden und durch ein gesteigertes Tempo eine optimale Belastung des Knorpels im Kniegelenk hervorrufen. Das gesamte Knorpelgewebe in den Gelenken lebt davon, beansprucht zu werden und kann sich nur über kleine Stoßbelastungen neu bilden und regenerieren. Auch das Herzkreislauf System und das Immunsystem werden durch die Bewegung gestärkt und dein Körper wird belastbarer. Hierbei ist natürlich wichtig, die Belastung langsam zu steigern und eventuelle Vorerkrankungen zu berücksichtigen. Wichtig für dein Kind ist auch ein guter Kinderwagen, der kleine Stöße gut abfedert. Mittlerweile gibt es viele Kinderwägen die luftbefüllte Räder haben. Oder man nutzt die Modelle, die auch als Fahrradanhänger benutzt werden können. Zusätzlich kannst du diese Zeit nutzen, um bewusst mit deinem Baby zu lachen, in den Kontakt zu kommen und gemeinsam Freude zu haben. Auch darüber werden zahlreiche Glückshormone ausgeschüttet.
Manchmal leiden Mütter auch darunter, dass sie vom Stillen Beschwerden im Nacken und Schulterbereich bekommen. Je nach Position beim Stillen, schaut die Mutter meist nach unten, dadurch verspannt sich der gesamte Nacken- und Schulterbereich langfristig, was zu Schmerzen führen kann. Jede Mutter findet nach einer gewissen Zeit – gemeinsam mit ihrem Baby – die beste Position beim Stillen. Wenn auch du unter Schmerzen im Schultergürtel leidest, versuche folgendes:
Das hilft, Nackenschmerzen vorzubeugen und Verspannungen zu lösen. Sollten die Schmerzen schon stärker und langandauernd sein empfiehlt es sich, einige Übungen für diesen Bereich einzubauen und sich vielleicht durch eine Physiotherapie Hilfe zu holen.
1. Übung
2. Übung
Kommt dir die folgende Situation bekannt vor? Du kommst mit deinem Kind von einem kleinen Ausflug zurück und möchtest etwas im Haushalt erledigen. Du hast dir vorgestellt, dein Kind könnte in dieser Zeit sich ein wenig mit sich selbst beschäftigen oder vielleicht schlafen. Doch in dem Moment, wo du anfangen möchtest, ist es unruhig und quengelt. An Hausarbeit ist nicht zu denken. Was machst du? Sicherlich versuchst du, mit deinem Kind auf dem Arm die Hausarbeit trotzdem zu bewerkstelligen. Die meisten Mütter tragen ihr Kind immer wieder auf der gleichen Körperseite, wenn sie Dinge zu Haus erledigen möchten. Damit geht alles leichter von der Hand als von der anderen Seite. Beobachte dich dabei einmal selbst.
Leider führt das dauerhaft zu einer schrägen und einseitigen Belastung des Armes und des Rückens. Versuche deshalb so oft wie möglich dein Kind mit der „unbequemeren“ Seite zu tragen oder nimm dir die Zeit, dein Kind in eine Trage oder ein Tuch zu wickeln, um es bei dir zu haben. Somit beanspruchst du deinen Körper gleichmäßig und gewöhnst dir keine Fehlhaltung an.
Sehr gut für deinen Rücken ist es auch, wenn du regelmäßig ein paar Übungen zur Kräftigung einbaust. Dabei musst du keine Stunde trainieren, sondern lediglich täglich ein bis zwei Übungen einbauen die deine Bachmuskeln (erst wenn du es nach der Geburt aus medizinischen Gründen wieder darfst) und deine Rückenmuskeln stärken.
Manchmal treten aber auch durch das Tragen der Kinder Probleme im Bereich der Unterarme auf. Vielleicht entsteht sogar eine Sehnenscheidenentzündung. Meist ist dies eine Überbeanspruchung, denn die Kleinen wachsen von Woche zu Woche und werden Stück für Stück größer und schwerer. Doch schafft es der eigene Körper nicht so schnell, die dafür notwendigen Muskeln aufzubauen. Ich empfehle bei solchen Beschwerden die überbeanspruchte Muskulatur zu dehnen.
Das geht recht einfach:
ODER
Die Dehnung sorgt für eine Entspannung der überbeanspruchten Muskeln und kann den Schmerz lindern. Bei dauerhaften Schmerzen ist es natürlich wichtig, einen Arzt zu konsultieren.
1. Übung
2. Übung
Wenn die Schlaflosigkeit durch die kurzen Nächte mit dem Baby hervorgerufen werden, lässt sich das kaum ändern. Auf Dauer kann die Übermüdung aber für die gesamte Familie sehr anstrengend werden. Nicht umsonst ist die erzwungene Schlaflosigkeit auch ein Foltermittel.
Um als Mutter und als Kind einen gesunden Schlaf zu haben und zu entwickeln, ist tägliche frische Luft und Bewegung notwendig. Doch wenn das Kind trotzdem über Tage und Wochen nicht gut schläft, kann das ganz verschiedene Gründe habe. Zunächst kann ein Neugeborenes noch nicht 12 Stunden am Stück schlafen und später kann es immer wieder sein, dass das Baby einen Wachstumsschub hat oder auch das Wachstum der Zähnchen es nicht schlafen lässt. Sei dir bewusst, es wird der Zeitpunkt kommen indem dein Baby immer öfter beginnt, durchzuschlafen.
Achte während der Zeit der kurzen Nächte besonders auf dich. Schaffe dir auch am Tag die Möglichkeit dich auszuruhen und gönne dir mit deinem Baby einen Mittagsschlaf. Oder habe den Mut deinen Partner, Freunde oder die Oma und den Opa um Hilfe zu bitten, damit du dir eine Auszeit nehmen kannst.