Etwa um den 3. oder 4. Lebensmonat des Babys erleben viele Eltern einen Stillstreik: Oftmals von heute auf morgen ist das Baby beim Stillen sehr unruhig und scheint die Brust abzulehnen. Das ist ziemlich erschreckend, vor allem, weil in dieser Zeit oft gerade die ersten Stillprobleme der Vergangenheit angehören und vieles sich gut eingespielt hat! Hier erklären wir dir, welche Ursachen der Stillstreik haben kann und was du dagegen tun kannst.
Der Stillstreik wird oft auch „Brustschimpfphase“ oder „Brustschreiphase“ genannt. Das Baby schreit in dieser Zeit ungewöhnlich viel beim Stillen und zeigt diverse Anzeichen, die Unruhe und Abwehr ausdrücken. Das Baby schreit dann die Brust trotz Hunger an, verweigert diese oder trinkt nur kurz an der Brust und schreit dann.
Dein Baby zappelt meckert oder schreit die Brust an oder verweigert das Stillen, indem es sich wegdreht. Manchmal trinkt es auch ein paar Schlücke und schreit dann oder lässt die Brust immer wieder los bzw. drückt die Brust weg. Dein Baby scheint erst Hunger zu haben und dann will es verwirrenderweise doch nicht trinken.
Die Brustschreiphase beginnt meist im 3. oder 4. Lebensmonat. In dieser Phase nimmt das Baby zunehmend mehr Reize auf und verarbeitet diese immer genauer. Auch gibt es manchmal Zusammenhänge mit dem Zahnen. Der Stillstreik dauert meist einige Tage, gelegentlich aber auch 2-3 Wochen.
Es kann sehr unterschiedliche Gründe für den Stillstreik geben, zum Beispiel:
Es muss sich nicht immer um eine klassische Brustschimpfphase handeln, wenn dein Baby die Brust verweigert bzw. sich beim Stillen sehr unruhig verhält. Es kann auch sein, dass dein Baby gerade einen Wachstumsschub durchmacht und deshalb besonders angespannt ist. Das kann dazu führen, dass ihm die nötige Ruhe zum Trinken fehlt oder es zwar oft zur Beruhigung nuckeln will, dabei aber gar nicht jedes Mal wirklich hungrig ist. Hier hilft ebenfalls das Schaffen von viel Ruhe, Rückzug und Körperkontakt, um dein Baby durch diese stressige Phase zu begleiten.
Auch Schlafmangel kann eine Ursache sein – hier kannst du oft ansetzen, indem du dein Baby öfter schlafen legst und es möglichst dunkel machst, auch am Tag.
Erkrankungen wie Erkältungen können ebenfalls zu Weinen und Schreien beim Stillen führen – zum Beispiel, weil dein Baby schlecht atmen kann. Lass‘ dich hier in der Apotheke oder beim Kinderarzt oder auch von der Hebamme zu Mitteln wie Anisbitter oder Nasentropfen beraten.
Der Stillstreik ist also eine anstrengende, zum Glück meist kurze Phase, für die es unterschiedliche Auslöser geben kann. Wenn du selbst darauf achtest, ruhig zu bleiben und systematisch nach Ursachen suchst, wirst du dieses Problem sehr wahrscheinlich schnell in den Griff bekommen. Wenn du Fragen hast oder nicht weiterkommst, wende dich gern an unsere kostenlose Onlineberatung und schau‘ doch mal unser Still-Seminar an, wo du viele hilfreiche Informationen rund um das Stillen findest.